Mein erstes Wort war Licht.
Wie naiv:
So genau wollte ich das nie sehen, wo es her kommt… zu brutal.
Zu sehen sind die ersten super-hochauflösenden Bilder der Sonne des Daniel K. Inouye Solar Telescope auf Hawaii. Das sind die genauesten Bilder der Sonnenoberfläche, die die Menschheit je sah.
Wir sehen brodelndes Gas. Es umspannt den gesamten Himmelskörper. Jeder kleine Bereich dieser zellenähnlichen Strukturen hat die Größe von Texas. Was ein Wahnsinn. Was eine Hölle.
Die Hoffnung der Wissenschaft: Solare Stürme verstehen. Und vielleicht unser Zentralgestirn gleich mit.
Wirklich freundlich wirkt sie nicht, die ewig angehimmelte Lebensspenderin. Beim Aton!11
Makrophotos von Insekten ist sicher kein ganz einfaches Hobby. Doch der Inder Sasi Kumar macht daraus auch noch eine kleine Kunstform.
Alle seine Photos entstanden mit seinen Smartphones(!), hier ein sensationelles Beispiel:
Eine Ameise in einer Bar!
Sein Porträt, viele weitere Beispiele, sowie Hintergrundinformationen findet man hier:
https://petapixel.com/2020/01/15/indian-photographer-shoots-stunning-macro-photos-using-his-phone/.
Technisches: im Einsatz sind bei ihm das OnePlus 6T (16 Megapixel-Frontkamera, sowie 20MP-Rückkamera), sowie das Redmi Note 3 (16MP-Rückkamera). Die eigentlichen Superstars hier sind jedoch seine speziellen Linsen, die er im Einsatz hat, allesamt von Apexel.
Echt schön bzw. bitte mehr davon! Stop posting your hackfressen – make art instead!
Im Normalfall bin ich kein großer Liebhaber von Laptops unter einer Displaygröße von 15“, doch für das ASUS ROG Zephyrus G14 kann ich gleich mehrere Ausnahmen auf einmal machen:
Zum einen bin ich CPU-N3rd sondergleichen und auch schon jahrelanger „Fanboy“ der Underdog-CPU-Schmiede AMD. Einen entsprechenden 80×15-Button aus Anno dazumal findet sich noch heute deswegen in meiner Sidebar. Und erst am 23. Dezember, also kurz vor Weihnachten, geisterte die Meldung durch das Web, Veröffentlichungen erster Laptops mit AMDs Ryzen 4xxx-er-Prozessorserie stünden kurz bevor, sowohl von ASUS, als auch HP. Die passenden Links lieferte ein spanischer Onlinehändler und machte diese Gerüchte dann „wahr“. Was fehlten, waren Fotos entsprechender Hardware. Komischerweise sind die Links heute auch nicht mehr erhältlich.
Im Zuge der Konsumentenmesse CES in Las Vegas hat zumindest ASUS das Geheimnis dann gelüftet. Deren subtiles Meisterwerk ist ein Laptop-Powerhouse im 14“-Format, das in zwei Farben ab dem 2. Quartal für ca. 1.299€-1.499€ erhältlich sein soll.
Was zuallererst dabei auffällt ist der ungewöhnliche Laptop-Deckel (siehe oben): es gibt nämlich ein Modell extra für G33ks, das 1.200(!) programmierbare(!) Mini-LEDs auf der Außenhülle mitbringt! Die Möglichkeiten zur Visualisierung scheinen hier unbegrenzt, auf der Messe selbst konnten sich schon diverse Hacker austoben, man findet viele Fotos wenn man in Suchmaschinen die Bildsuche anwirft und nach „AniMe Matrix“ sucht – so heißt dieses Feature nämlich offiziell im Sprech des Herstellers aus Taiwan.
Von der Optik wieder weg zum eigentlichen Novum: das leistungsfähige Maschinengehirn wird ein AMD Ryzen 4800H sein. Nicht nur die Typbezeichnung wurde inzwischen konkretisiert, diese SoC („SystemOnAChip“) bringt diesmal acht Zen2-Kerne mit. Höchste Taktung wird bei schönen 4,2GHz liegen. Pro Kern. Gepaart mit der zuletzt Anfang 2018 in die Schlagzeilen geratenen „Hyperthreading“-Technologie (Meltdown und Spectre und Konsorten, wir erinnern uns), stehen dem Betriebssystem hier also satte 16 Threads zur Verfügung. Und das bei nur 45W Leistungsaufnahme, möglichgemacht durch eine 7nm-Herstellungstechnologie, u.a. Weitere Daten zur CPU findet man direkt bei AMD oder z.B. Notebookcheck.
Ich selbst wäre hier bereits bedient gewesen.
Auch mache ich mir nichts aus den mitgelieferten Grafikeinheiten dieser SoCs.
Doch eine weitere Eigenart dieses Modells ist, dass man in einem G15 z.B. nicht finden wird: die Nvidia GeForce RTX 2060 Max-Q.
Jep, richtig gelesen: ASUS ist einer der wenigen Hersteller weltweit, der Highendgrafikkarten von Nvidia in AMD-Laptops verbaut (leider). Ich war schon immer großer Fan und auch Anwender dieser Kombo, weil Linux halt und Treibergedönsen; wissen schon. Für mich ist solche exotische Hardware daher sehr, sehr, sehr sehr attraktiv…
Diese Leistung wird hier einmalig sein. Selbst der 15“-Bruder wird prozessor- und grafikkartenseitig diesem Gerät hier unterlegen sein, zumindest auf dem Papier. Ob das merklich in der Praxis etwas ausmachen wird, darüber kann man bereits streiten und wird das auch erst herausfinden können, wenn beide Notebooks ausgiebig kurz vor dem 2. Quartal zur Verfügung stehen und getestet werden können.
Wer das G14 noch etwas detaillierter als lebendes Objekt sehen will, dem empfehle ich auch hier die Fotos von Notebookcheck: https://notebookcheck.com/Asus-ROG-Zephyrus-G14-Das-leistungsstaerkste-14-Zoll-Gaming-Notebook-der-Welt.449298.0.html. Die meisten anderen Quellen liefern nämlich lediglich Standardbildmaterial, z.B. von ASUS-Webseiten. Ist jedoch verständlich, schließlich hat nicht jedes Onlinemedium zum Thema Gadgets die Ressourcen mal schnell nach Las Vegas für Gadget-Pr0n zu fliegen. Schade eigentlich.
Ob das Teil seinen Platz in meine h4x0r-Stuben finden wird steht in den Sternen. Für die angebotene Leistung ist der Preis nicht mal „zu hoch“, aber doch ordentlich für einen kommerziell wenig erfolgreichen Indie-Autoren wie mich. Da bräuchte ich schon zigtausende Flattr-Spenden, das wird nicht funktionieren. Zudem ärgert mich irgendwie immer noch die 14“-Zoll-Displaygröße. Ich kann nichts dafür, ich bin fast so groß wie ein Zollstock, das sähe bei mir wie Kinderspielzeug aus!11 Witzig finde ich auch, dass mir diese AniMe Matrix nicht mehr aus dem Kopf geht – was ich damit alles programmieren könnte! Und wie viel Zeit es verschwenden würde!1 Und wie sinnlos es sein würde!11 Und wie unwichtig auf lange Sicht!111 Muhahaha! Ach, wir dummen Männer: sabbern und hecheln und träumen von PC-Hardware statt vom anderen, attraktiven, natürlich perfekten Geschlecht! Zum Glück, phew, war ich in der Vergangenheit so schlau und habe diese Art von Porno zum Beruf gemacht, haha! 😀
Das Jahr 2020 beginnt für dieses Underground-Blög mit einem schockierenden Fakt: Cyberpunks lesen Mangas!
No shit:
Was wir hier sehen ist eine Art „offizielles Unboxing“ der Deluxe Complete Box Set-Edition aus dem japanischen Verlagshaus Kodansha zu Ghost In The Shell!
Den Direktlink zur Galerie findet ihr hier, könnt euch das direkt anschauen oder auch herunterladen: https://cloud.aethyx.eu/index.php/apps/gallery/s/xY5C3nzX6GWMmdm.
Diese Komplettausgabe aus 2017 ist die erste überhaupt des Ende der 80er Jahre erschienene Kult-Mangas, der eine sagenhafte Franchise nach sich zog, die man im japanischen Original, also von rechts nach links, lesen darf.
Auf 864 Seiten erfährt man in englischer Sprache alles zu den Hintergründen des „Ghost In The Shell“-Kosmos und woher der Stoff für die ersten Animes und auch die Anreize zu den Anime-Serien stammt. Die Box enthält alle drei GITS-Bände, also „Ghost in the Shell“ (1989 – 1991), „Ghost in the Shell 2 – Man-Machine Interface“ (1997), „Ghost in the Shell 1.5 Human-Error Processor“ (2003).
Wer sich Cyberpunk nennt, der kommt daran nicht vorbei! 🙂
Einziger Wermutstropfen: da es nicht die Ausgaben der 2nd Edition von Dark Horse aus dem Jahr 2004 sind, sondern eben die westlichen, und Herr Shirow damals auch von anderen Verlegern zu viel Druck hatte, enthält die Box die berüchtigten Sexszenen des dritten Hefts Schrottdschungel nicht. Das macht aber überhaupt nix: da es sich durchgängig um Seinen-Mangas handelt, sind, v.a. die farbigen Seiten, pervers geil genug!
Interessant und zum Schießen sind auch immer wieder die Originalkommentare des Autors: damit hätte man ganze Bücher füllen können! 😀 Man findet die meist an den Rändern der Seiten, wo viel über Shirows Philosophie, Waffenkenntnis, Meinung zu Politik und Technik, und v.w.m. vermerkt wurde. Absolute Highlights, immer wieder! Oft sind das auch einfach nur Rants oder Meinungen zu einzelnen Panels; zum Wegwerfen manchmal! ^^
Die Box ist im Internet zum Preis zwischen 60€ und 90€ zu haben (ohne Versand) und kommt in einem dicken, hochwertigen Pappschuber, sowie mit einer kleinen Lithografie.
Seit 20 Jahren bin ich nun täglich unterwegs und Teil dieses WWW. Doch immer noch passieren Dinge, die für mich in keinster Weise nachvollziehbar sind.
Kopfschütteln ist vielleicht das „sinnvollste“, was man hier machen kann. Denn verstehen tut man es nicht.
Die traurige Geschichte der .org-Domain ist jüngst mal wieder so ein Fall.
Diese TLD gehört zu den ältesten der Welt und kann seit 1.1.1985 registriert werden. 2017 zählte man über 10 Millionen Domains allein dieses Namensraums.
Sie gilt bis heute eigentlich als „die ethischste“ und nicht-kommerziellste weltweit, viele Nichtregierungsorganisationen nutzen sie. Die 2001 gestartete Online-Enzyklopädie Wikipedia ist eine der populärsten davon.
Sie soll komplett verkauft werden.
Für umgerechnet 1,018 Milliarden Euro.
An eine Wagniskapitalfirma, die niemand kennt, und die es erst seit diesem Jahr gibt.
Auch wenn sich dagegen nun heftiger Widerstand regt, es ist fraglich, ob der „Deal“ rückgängig gemacht werden kann.
Wie ist so etwas nur möglich!?
In den Nullerjahren hat die Domainendung bei uns noch zum allgemeinen Sprachgebrauch dazugehört, was „das Internet“ betraf. Wir verstanden das WWW eigentlich immer so, eine traute Dreieinigkeit aus drei spezifischen TLDs:
Im Kern hat sich da bis heute auch nichts geändert dran, „nur“ die Realität hat sich gewandelt.
Nun kann eigentlich jeder seine Domain verkaufen oder gleich löschen lassen, wer wirklich nicht-kommerzielle Interessen im Web verfolgt hat.
Die De-facto-Internetregierung, ICANN, prüft momentan den Verkauf durch die ISOC aus Kanada, die die Domain seit 2002 betreibt. Er soll von vornherein intransparent verlaufen sein. Da ich nicht davon ausgehe, dass sich diese Prüfung schnell erledigt, können Unterschriftensammler und Online-Beschwerdeführer zwar noch hoffen.
Pessimistisch stimmte mich hingegen folgendes Statement:
„Ein Vorstandsmitglied des kanadischen ISOC Chapters bringt es so auf den Punkt: Der Verkauf sei angesichts des hohen Kaufpreises und des Risikos, dass Domains in der Zukunft doch von einer Blockchain-Technologie abgelöst würden, ökonomisch schon nachvollziehbar“ [via]
Wenn man ernst nimmt, was hier publik wurde, kapituliert man bereits jetzt vor New-Economy-Systemen wie z.B. NEM aus China, das eigene Domains innerhalb des Blockchain-Projekts zulässt.
.org wird geopfert für ein kommerziell wenig erfolgreiches Namensraum-Beta-System aus China? In 2019? Wie stellt man sich vor, wie schnell das gehen soll!?
Ich gehe nicht davon aus, dass „das Web 3.0“ bereits morgen das komplette Internet ersetzen wird. Zudem wird es das System noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, als Unterbau brauchen. Und das im optimischtisten aller Fälle(!). Was also weiß die ISOC, was IT-Experten nicht wissen, und das schon heute!?
Es ergibt keinen Sinn.
Und so schließt sich der Kreis wieder bei uralten Themen, wo wir schon vor Jahren oder Jahrzehnten waren, mit bitterbösen Begriffen und Konzepten wie ACTA, Cispa oder der Gegenbewegung zur Netzneutralität. Getreu nach einem altbekannten Motto: wenn ich nur lange genug jemanden einprügle, dass 2+2 eben 5 ist, wird er das irgendwann schon glauben, ja glauben müssen.
GameRankings. Auch tot:
Heute ist der letzte Tag, wo man in Theorie noch Bewertungen zu mehr als 14.500 Videogames über GameRankings.com nachlesen kann.
Habe heute durch Zufall eine gelbe Warnmeldung entdeckt, die eben den oben eingebetteten Text liefert.
Die Seite kapituliert und leitet spätestens morgen (offiziell eigentlich heute) einfach zu Metacritic weiter.
GameRankings, das war mehr als „die hässliche Schwester“ von Metacritic.
Zwar gehören heute beide zu dem US-amerikanischen Medienkonzern CBS Interactive, doch das war nicht immer so. Was auch den Shutdown jetzt problemlos erklärt.
Auch die Kritiken dort waren meist (oder immer!) noch kritischer und weniger kindergartenbunt wie etwaige Konkurrenten: im Schnitt so um die drei Punkte! Es wirkte seriöser und roch mehr nach Wissenschaft, drücken wir es zusätzlich so aus.
Der 1999 online ins Leben gerufene und damit zwei(!) Jahre(!) ältere Aggregator von Spielebewertungen war definitiv der innovativste seiner Art. Mir war bis dato nichts bekannt, was ähnlich in die Tiefe ging und gleichzeitig derartige Vergleiche von Rezensionen bot. Hier drückte sich nun 20 Jahre lang ein Vorteil des WWW geradezu aus. Kein Printmedium oder Fernsehsendung kann dir solch eine umfassende und einfach zu durchsuchende Datenbank liefern.
So killt man Konkurrenten! Vorbildlich.
Nee, nicht gut. Scheiß Kommerz. -.-
Stell‘ dir vor, die Göttin Hera gäbe es wirklich.
Und sie hätte vor, einen Drum’n’Bass-Track aufzunehmen, zu dem sie die Lyrics beisteuert.
Es gäbe nur einen Titel für diesen Track: My Black & White.
Es gäbe nur einen Produzenten dafür: Klute aus UK, Tom Withers.
Und nur einen einzigen Verrückten auf dem gesamten Planeten, der die Eier und die Skills dazu hat, daraus auch noch einen Remix zu machen: Calibre.
Hört sich gut an! Hört sich so an:
März 2014. Commercial Suicide Records. Ein zeitloses Meisterwerk. Willkommen in meiner Welt!
Wer online über mich recherchiert, findet schnell heraus, dass ich mich als Cyberpunk bezeichne. In der Folge und weiteren guten Gesprächen, meist in der Realität, erläutere ich sehr gerne, was das ist und wie ich dazu kam.
Selbst heute kann mit dem Begriff allein nämlich nicht jede/r etwas anfangen, obwohl wir mittlerweile von Cyberpunk-Themen im Alltag durchdrungen sind.
Mit der neuen exklusiven Reihe Cyberpunk: bitte was!? will ich erzählen, was ich persönlich zum Thema beizutragen habe. Folge 1 der Serie widmet sich meinen jugendlichen Anfängen.
Keine Sorge, geht in dem Fall ganz schnell. 🙂
Wir schreiben das Jahr 1997 oder 1998. Ich war 14 oder 15. Der Musiksender MTV läuft in meiner kleinen Röhrenglotze. Und zwar mit folgendem Video:
Der Titel des Songs war „King of my castle“, Künstler war eine Band namens Wamdue Project. In Zeiten ohne Internet musste das einfach an Informationen reichen damals.
Und mit Kraftwerk in meinen Genen war ich nicht nur wie automatisch gehooket auf einem superben Electronica-Track. Sondern das erste Mal in meinem Leben wohl auch auf einem Anime.
Internet und Anime, oder gar Mangas, kamen erst Jahre später in mein Leben.
Im zweiten Teil widme ich mich erneut der hier im Musikvideo vorgestellten Bewegtbild-Koryphäe „Ghost In The Shell“, wenn auch in anderer Form. Stay tuned! Das Thema „G.I.T.S.“ sollte mich nämlich bis heute, spät in die 30er, einfach nicht los lassen…
(Oben: Forschungsbereiche der künstlichen Intelligenz, CC0 Paula Piccard)
Den Spezifikationen nach hat man bei der KI-Text-Software GPT-2 alles richtig gemacht:
* 1,5 Milliarden Parameter
* Datensatz von 8 Millionen Webseiten als Grundlage
* einfach gestecktes Ziel: Vorhersage des nächsten Worts in einem 40GB-großen Internet-Text
Entstanden ist so „das Modell einer unbeaufsichtigten Sprache, das allgemeinverständliche Textpassagen mit einer guten Performanz und einem rudimentären Leseverständnis, sowie Maschinenübersetzung, Fragestellung und Zusammenfassung“ (Quelle: https://openai.com/blog/better-language-models/) in sich vereint.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Planeten Erde ein „Hut ab!“ von mir und Respekt, dass es im Jahr 2019 solch eine Software gibt! Das war eine News im Februar.
Daraus entstanden ist ein regelrechter „Shitstorm“. Denn paranoide Zeitgenossen und Skeptiker witterten darin „ein bereits einsetzbares Programm zur Verbreitung von Fake News, Spam und Desinformation“ (via).
Mittlerweile haben sich die Gemüter wohl beruhigt. Und OpenAI, ein gerade mal vier Jährchen junges Startup aus San Francisco, war die Sache dann zu blöd, die haben die Vollversion der Software letzte Woche kurzerhand öffentlich gemacht.
Von nun an sollten wir alle in der Lage sein, theoretisch, z.B. durch die Eingabe einer beliebigen Überschrift, uns einen entsprechend sinnvollen Text generieren zu lassen. Oder umgekehrt. Und noch viel mehr.
Um zu verstehen, wie das System funktioniert, muss man der englischen Sprache mächtig sein und kann dann mal live hier ausprobieren, worum es geht:
https://talktotransformer.com/.
Einziger Wermutstropfen: die Dropdown ist bereits vorausgefüllt. Trotzdem: nettes Web-Gimmick mit Potenzial!
„The Verge“ hat in einem entsprechenden Artikel natürlich allerlei Nachteile entdeckt: die Verwendung von Namen durchgängig im Text sei nicht kohärent; das System bleibe in einem Nachrichtenartikel nicht beim Thema; solche Sachen. Doch ganz ehrlich: das machen Menschen auch und irgendwo kamen ja auch die Millionen Texte her. Das kann durchaus auch erlernt sein, bleibt aber natürlich Spekulation.
„The Verge“ war auch eines von vielen US-Onlinemedien, denen gar nicht so wirklich wichtig war, was hier genau Revolutionäres passiert. Viele Passagen im Artikel dort widmen sich einer laufenden US-Debatte, ob KI-Forscher Schaden anrichten oder nicht und ob denen das bewusst ist. Ich will da auch nicht weiter darauf eingehen, weil da sind auch wieder so hässliche Themen dabei. Kurzes Fazit: in ~95% der Fälle wissen die OpenAI-Mitarbeiter wohl selbst, ob ein Text ein GPT-2-erstellter ist.
Für mich hingegen ist eigentlich nur wichtig: wann geht denn jetzt Eliza Cassan endlich auf Sendung in meiner Glotze!?
Wichtiges Thema, sehr gute Blickwinkel, die Ali Rae in ihrer fünfteiligen Serie „All Hail The Algorithm“ hier genauer untersucht:
Die Rede ist vom Datenkolonialismus.
Eigentlich kaum Unterschiede zu den Zeiten des Spaniers Christoph Kolumbus und dem „Entdecken der Neuen Welt“. Nur, dass Kolumbus heute vornehmlich zwei Staaten darstellt, die USA und China, und die „Neue Welt“ eben die Virtualität (oder was man hierzulande häufig unter „Neuland“ versteht).
Zu Wort kommen zwei Autoren, die das Thema versuchen wissenschaftlich anzupacken und ein Buch darüber geschrieben haben, Ulises Mejias und Nick Couldry. Das ist alles weitestgehend nachvollziehbar und wenig neu gewesen.
Neu und wo uns bisher völlig der Einblick fehlte ohne diese Reihe, sind Staaten, die direkt von dieser neuen Art Kolonialismus betroffen sind und die beispielsweise vom afrikanischen Kontinent stammen.
Hier sind es Nanjala Nyabola, eine Autorin und politische Analystin, sowie Nanjira Sambuli, ihres Zeichens Aktivistin des World Wide Web Foundation-Forums, das 2009 vom Web-Erfinder persönlich, Tim Berners-Lee, ins Leben gerufen wurde, und sich für ein „offenes und freies Web für jeden Menschen“ einsetzt.
„We’re the bodies producing the data – but we’re not necessarily the ones benefitting from that.“ – Zitat Nanjira Sambuli
Europa hat erst letztes Jahr mit der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) ein Zeichen gegen diese Art des Datenmissbrauchs gesetzt. Es kann als erster Schritt der EU gesehen werden, sich gegen „Big Data“ und deren Sammelwut zu wehren. Solange jedoch nicht die darin enthaltenen Sanktionen auch ordentlich und in voller Höhe vollstreckt werden, könnte dieses neue Gesetz auf Dauer zu einem „Papiertiger“ zusammenfallen.
Staaten wie die afrikanischen besitzen solche starken, recht schnellen Gesetzgebungsorgane nicht, das wird auch in diesem Film sehr deutlich. Es bleibt abzuwarten, wie sich solche Regionen gegen diese mächtigen Konzerne wehren wollen, wenn dies überhaupt möglich sein sollte.
Was Ali Rae hier liefert ist grundsolide und mutig, absolute Anschau-Empfehlung!
Gleichzeitig finde ich persönlich es natürlich wieder sehr bedrückend, solche Begrifflichkeiten weit im 21. Jahrhundert lesen zu müssen. Insbesondere in Verbindung mit IT-Themen. Das geht in die selbe Richtung wie „quantum supremacy“. Gut, da können die Quanten nichts dafür, doch „supremacy“ ist eine ekelhafte Idiologie, über die wir uns längst hinweggesetzt haben sollten. Da es leider keinen deutschsprachigen Eintrag bei Wikipedia gibt, verlinke ich hier zum Abschluss den englischsprachigen: https://en.wikipedia.org/wiki/Supremacism.
[Update I, 15.12.19]
Gerade die Beobachtungen in der Schlusspassage meines Textes hier stoßen mittlerweile weiteren Wissenschaftlern auf: im Magazin „Nature“ wurde ein Brief publik, verfasst von 13 Wissenschaftlern, die diesen Begriff ebenfalls nicht tolerieren wollen. Das sind nicht viele, aber immerhin. Sie fordern darin das abwertende und rassistische Wort „supremacy“ durch „advantage“, also übersetzt Vorteil, zu ersetzen.
Google so: „Unsere CPU hier macht irgendwas mit Qubits, wofür ein regulärer Supercomputer 10.000 Jahre gebraucht hätte!“
IBM so: „Pfft, das selbe Experiment simulieren wir euch in 2,5 Tagen!“
Und ich so: „Hmmmm, nehme ich diese Woche SALZ oder ZUCKER zu meinem POPCORN!?“
Oben: Zerstörte Intel-CPU, CCBYSA porras
Es gibt Artikel zu Linux, da schüttelst du als IT-Experte einfach nur noch den Kopf.
Oder auch mehrfach.
Alleine auch schon, wo die Fragestellung dazu herkommen soll.
Hier ist mal wieder so einer: „HOWTO make Linux run blazing fast (again) on Intel CPUs“.
Nichts davon, was hier an „Workarounds“ beschrieben wird, sollte man machen, weder auf einem Arbeitsplatz-PC, noch auf einem persönlichen.
Da reißen sich ein Jahr lang Entwickler weltweit den Allerwertesten auf, damit Meltdown, Spectre & Co. in den Griff bekommen wird, und dann sowas.
Der Artikel hier beschreibt, wie man jegliche Sicherheitsschranke ausschaltet, die ab Januar 2018 im Linux-Betriebssystem-Kern implementiert wurde. Das ist einfach nur eklig.
An Insider-Wissen spart der Artikel hingegen nicht.
So steht hier, dass man bei allen Kerneln vor Version 5.1.13 auf insgesamt 8 neue Sicherheits-Features kam (noibrs noibpb nopti nospectre_v2 nospectre_v1 l1tf=off nospec_store_bypass_disable no_stf_barrier mds=off). Ab Kernel 5.3.6 waren es schon 10 (nopti, kpti=0, nobp=0, nospectre_v1, nospectre_v2, spectre_v2_user=off, spec_store_bypass_disable=off, ssbd=force-off, l1tf=off, mds=off). Wie immer bei meinen Artikeln zu diesem Thema: hardwareseitig ist auch damit rein gar nichts gepatcht. Lediglich das eigene Betriebssystem bleibt sicher.
Ferner liefert der Artikel auch einen Vergleich der „Performance-Einbußen“, die sich mittlerweile leichter erstellen lassen als noch vor knapp zwei Jahren. Ergebnis: solange „SMT“ (simultanes Multithreading) aktiv bleibt, die eigentliche Wurzel des Problems (Marketingidiotensprech „Hyperthreading“), wird man diese weder sehen, noch spüren können. Schaltet man das Problem hingegen komplett aus, wozu beispielsweise Google vor wenigen Monaten riet, sind die Einbußen im Schnitt bei 10-15% Leistung. Das kann sich, je nach genutzter Anwendung, durchaus beim Arbeiten/Spielen bemerkbar machen.
Warum ich dem Artikel am Ende doch dankbar war, lag an zweierlei Gründen: man kann die Inhalte auch wundervoll als Satire lesen und sich daran erfreuen. Und es spricht Bände, überhaupt über die gegenwärtige IT-Situation, dass er überhaupt existiert (und sogar noch heute aktuell gehalten wird, das letzte Update war am 15.10.).
Oben: BUNDESWEHR. Symbolbild. CCBY Trending Topics 2019
2019. Irgendwo in Deutschland. Ein altes Telefon von SIEMENS. Es tutet. Und tutet. Nach etwa 15 Minuten nimmt jemand ab. Gekeuche. Danach permanentes Geschnaufe in die Sprechmuschel.
Bundeswehr (BW): JA??
Samsung, Marketingabteilung (SMA): Hallo, hier spricht Samsung, ihr südkoreanischer Handyhersteller des Vertrauens!
BW: AIRBUS??
SMA: Nein. Samsung! Wir haben gehört, dass die Truppe mit unseren jüngst belieferten S8-Smartphone-Geräten nicht zurecht kommt.
BW: JA??
SMA: Und dass die gelieferten 16.000 Stück vom Mai ohne Internetverbindung nutzlos seien.
BW: JA??
SMA: Wir haben uns daher mit einem süddeutschen Partner zusammen geschlossen und…
BW: JA?? HALLO??
SMA: …würden Ihnen nun gerne zusammen mit diesem eine aktualisierte und intuitiv nutzbare Version der Hardware inklusive „eines hochsicheren Betriebssystems auf Android-Basis“ aufbauend auf der hauseigenen, südkoreanischen Sicherheitssoftware „Knox“ zur Verfügung stellen.
BW: JA?? WIE WAR NOCHMAL IHR NAME??
SMA: Samsung! Ihr südkoreanischer Handyhersteller des Vertrauens!
BW: SAMSUNG?? KOREA??
SMA: Genau! Samsung! Ihr südkoreanischer Handyhersteller des Vertrauens!
BW: SCHLITZAUGEN?? SEID’S NOCH GANZ DICHT??
SMA: Entschuldigen Sie?
BW: JA??
SMA: Wie haben Sie uns gerade genannt?
BW: JA??
SMA: Schlitzaugen?
BW: JA??
SMA: Ja?
BW: JA?? HALLO??
SMA: Wir sind doch richtig bei der deutschen Bundeswehr?
BW: JA??
SMA: Ihre Truppe erhält bald neue Handys! Mit Internet! Und Twitter! Von Samsung!
BW: NEIN. REISFRESSER WOLLEN WIR NET.
Aufgelegt.
Wutroter Androide, CCBY Giochi Android Iphone
In der Welt des Smartphone-Betriebssystems Android passiert mittlerweile sehr, sehr viel Schmu.
Auf der einen Seite kann man das als „Normalität“ abtun, schließlich wollen alle Hersteller am besten jedes Jahr ihren Kunden neue Geräte andrehen. Da geht schon mal die eine oder andere wichtige Sorgfalt unter. Doch dass ich als Entwickler und nicht als bloßer Konsument mal davon betroffen sein würde, bei einem Produkt von Google, das war mir neu.
2019 war alles anders. Ich darf nämlich offiziell mit „meiner“ Entwicklungsumgebung „Eclipse“ gar nicht mehr für Android coden.
Der Laden ist dicht, bumms aus vorbei für uns reine Java-Entwickler. Wer für Android programmieren will, der muss zwingend „Android Studio“ nutzen, eine auf der russischen Entwicklungsumgebung „IntelliJ“ basierende „offizielle Entwicklungsumgebung“.
Ich habe letzte Woche dennoch meine ersten Apps zumindest mal auf Android 9 (Pie) aktualisieren können.
Ja, mit Eclipse.
Eclipse warf seit fast zwei Jahren dauernd irgendwelche anderen bescheuerten Fehler, was man aber gewohnt ist. Jetzt war letzte Woche aber auch ein Feiertag und ich konnte mich des Problems zeitlich und nervlich endlich einmal annehmen.
Die Fehlermeldung zum Einstieg war wundervoll nichtssagend, Error type 3 Error: Activity class {MainActivity} does not exist
. Gibt man diesen String in, klar, Google, ein, landet man wie üblich auf massenhaft Seiten von „Stack Overflow“ und wühlt sich da durch. Als ich das beseitigt hatte kam aber schon wieder ein anderes Problem auf: ERROR: This AVD's configuration is missing a kernel file! Please ensure the file "kernel-qemu" is in the same location as your system image
. Kennt ihr so Situationen, wo ihr verflucht, was ihr beruflich gelernt habt!? Hier ist eine!
Also wieder Google. Erster Beitrag: Using Android 8 and 9 emulators without Android Studio von Andrés Zsögön. Zwar kenne ich diesen Typen nicht, doch er hat meinen Arsch gerettet.
Hier lädt man einfach zwei ZIP-Dateien runter und ballert die Dateien über das spackende „Android SDK“ drüber. Wer möchte, der kann auch aktuellere ZIPs hier finden: https://stackoverflow.com/questions/43685301/how-can-i-install-the-gui-android-sdk-manager-without-installing-android-studio/51429889#51429889.
Nach dem Update sieht das Hauptfenster des Android SDK Manager in Eclipse dann etwa so aus:
Was man hier gut (oder weniger gut) sehen kann:
* es gibt nach wie vor keinerlei Images von Android 10 („not compatible with Linux“), die ich über diese ZIPs auf den PC spielen kann, um (meine) Apps zu testen, ergo Update auf Android 10 von mir nicht möglich
* ohne diese ZIPs von oben wären ab API 27, also Android 8, keine Einträge „System Images“ vorhanden
* das selbe gilt für Android 9
Man sollte Updates hier grundlegend nicht mehr durchführen, auch wenn diese unten rechts angezeigt werden, da sonst Eclipse wie auch der Android SDK Manager durcheinander kommen. Ein Update der eigenen erstellten Apps von Android 7 (Nougat) auf eine höhere Version ist nicht mehr grundsätzlich möglich!
Ich finde das, gelinde gesagt, eine Riesensauerei.
Als ich den Beruf erlernte haben wir noch C, C++ und (ganz wenig) Java gelernt, schön plattformunabhängig. Heute lernen viele nur noch C#, und damit sich von Beginn an in die Abhängigkeit von Microsoft zu begeben. DAS hier ist genau das Selbe in grün, nur von Seiten des „Big G“! Solch brachialer Schwachsinn zwingt Leute dazu Berufe zu wechseln! Ein Angriff auf unsere wertvolle Lebenszeit, wie ich finde.
Ich habe gar keinen Bock mehr auf diese Scheiße.
Jüngst flog eine meiner der kostenlosen(!) Apps sogar aus dem Google Play Store, wegen dem „Einbinden von Spenden-Buttons“. Andere, wie Cam Scanner, sind jahrelang erhältlich und hinterher kommt raus, dass die Zeit haben durften, Trojaner auf 100(!) Millionen(!) Geräten zu installieren. Willkommen in der schönen neuen Welt der Mountain-View-Unverhältnismäßigkeiten! Klar bin ich wütend auf die, aber scheißwütend!
Joa. Sehen wir es skandinavisch: was soll’s. There goes the freedom of free software development.
tl;dr: Ab Android 7 kann man als „Eclipse“-Entwickler eigenentwickelte Apps nicht mehr mit dem Android SDK auf neuere Versionen updaten, damit auch nicht 64bit-fähig machen, und Google ist das neue Microsoft.
Oben: Beispiel-Code für ein Rootkit, CCBYSA Christiaan Colen
Ich könnte jetzt meckern und sagen „so eine riesige Liste gehört eigentlich in ein Wiki und nicht in ein Online-Repository für Code“.
Doch weder den Satz gab es so, als ich die Liste das erste Mal entdeckte, noch will ich hier mit meinen wenigen Dutzend Kenntnissen von Programmiersprachen hier noch groß irgendwie klug scheißen.
Denn was ein Typ namens codelani hier gemacht hat, ist wahre Leidenschaft und eine reine Sisyphosarbeit: er trackt Programmiersprachen. Mittlerweile besteht seine Liste aus 3.521 davon, letzte Woche waren es noch unter 3.500. Und: er listet zusätzlich nicht nur den Typ der Sprache, sondern auch das Jahr der Veröffentlichung.
Warum macht ein Mensch das? Nun, offiziell weil er mithelfen will, „die nächste großartige Programmiersprache zu bauen“. Inoffziell wahrscheinlich aus diesem einen Grund: weil er es kann! 🙂
Wer denkt, er hätte eine vergessen, schickt ihm eine Email.
Weiterer Cheat Code: wer den jeweiligen Link in der HTML-Übersicht klickt, der findet übrigens auch noch Hintergrundwissen und Code-Schnipsel zur ausgewählten Sprache.
Mehr Leidenschaft für Programmiersprachen geht einfach nicht! Lasst ihn uns King Codelani nennen ab heute!