da graphit elektrizität leitet, entstand dieses gizmo, welches verschickte muster auf eine papp-platte zeichnet. sobald der plattenspieler dies macht, entsteht ausserdem ein ton, der abhängig von der art des gezeichneten ist.
ein video, sowie die töne, die dieses gerät erzeugt, findet man unter:
erinnert an das plattenspielerorchester, ist aber cooler, wegen den retro-design-scheiben, die der graphitarm hinterlässt.
john h. sawyer hat einen kurzen artikel [via] gemacht, wie man den feuerfux ein wenig listiger werden lässt. es werden diverse extensions/erweiterungen vorgestellt, als da wären:
– tamper data: ohne irgendwelche proxy-einstellungen zu konfigurieren erlaubt dieses add-on die anfrage an einen web-server abzufangen, bevor diese das ziel erreicht. dadurch lassen sich die anfragen modifizieren. auch umgekehrt funktioniert das: man kann die antwort des browsers ändern, wenn der web-server danach fragt
– web developer: kommt wahrscheinlich der eigentlichen idee von tim berners-lee am nächsten, den browser auch zum editieren und nicht nur zum betrachten von webseiten zu verwenden. (amaya habe ich schonmal ausprobiert. leider kann man das komplett vergessen.)
– user agent switcher: man kennt vielleicht von opera, dass der sich „umpolen“ lässt, also sich wahlweise als iexplorer oder sonstwelcher browser ausgeben kann. mit diesem add-on kann das der fux auch, plus: auch die angaben zum betriebssystem lassen sich ändern. ein must-have.
was offensiv möglich ist, geht natürlich auch defensiv:
– no script: dieses plugin lässt einen javascript, java, flash, silverlight, xss und andere blocken, damit man etwas schneller im web unterwegs ist. dadurch werden viele webseiten unbrauchbar (u.a. auch das ciphanet), aber mit einem einzigen mausklick auf „allow…“ geht das dann wieder.
– adblock plus: der name sagt es schon – damit lässt sich lästige werbung blocken, was euch schneller macht und schadhafte cookies oder tracker vom leib hält (malo liefert zusätzlich in einem kommentar den hinweis auf das elemhidehelper-plugin, welches auch die fenster blockt, die beim adblocker durchrutschen. thx!)
– passwordmaker: optimal, wenn man dem eingebauten passwortschutz nicht traut, denn hiermit lässt sich ein masterpasswort erstellen, das mit teilen der web-adresse der seite bei jedem login generiert wird. der vorteil: kein passwort wird mehr auf irgendwelchem rechner gespeichert, sondern das passwort immer „on the fly“ generiert und somit es egal ist, wenn ihr für mehrere websites das selbe login-passwort benutzt.
viel spass!
beim lesen grinsen ist gesund: in den usa gibt es einen aktuellen trend unter h4x0rZ, der sich swatting nennt. dabei wird in das 911-notrufsystem eingebrochen und das dann mit falschinformation gefüttert. so konnte ein 19-jähriger in kalifornien (orange county) genau dies tun und schickte so das „special weapons and tactics team“ (swat) mitten in der nacht zu einem zufällig aus einem verzeichnis gewählten ehepaar, das friedlich schlief und dann erstmal mit handschellen festgenommen wurde. erst anschliessend konnte die sache geklärt werden. zum artikel: „swatting“ in orange county. [via]
das ist eine art von realitäts-hack. bei der simplen vorstellung, was dadurch möglich ist, mache ich mir gleich in die hosen…
in dieser kleinen rubrik sammle ich alles, was ich in meiner abgespacten realität noch benötige, um mich vollkommen als futurist fühlen zu können. beschweren kann ich mich eigentlich nicht, so ziemlich jedes gizmo besitze ich schon (für die ich immer weniger zeit finde) und der cyberspace ist schon lange keine unbekannte variable mehr. trotzdem fehlen mir noch ein paar dinge, wie z.b. das schwebende auto oder holografie in der alltagswelt.
das erste gizmo, das ich unbedingt brauche, ist ein 3d-drucker. ihr wisst schon, so ein gerät, dem man bild-dateien mitgibt und das einem dann das ganze als dreidimensionales objekt erstellt.
sowas könnte man dann in drei ausführungen machen: die small- oder s-version, um mir diese ganzen verrückten anime-, hentai- oder manga-figuren als kotobukiya ins zimmer stellen zu können.
in der medium- oder m-version, für diese coolen möbel, die man in concept-artwork oder 3d-design-contests erstellt, die der pure wahnsinn sind, aber nie gebaut werden. während man die s-version locker im eigenen zimmer unterbringen kann, bräuchte man bei diesen medium-teilen schon grössere gebäude oder kleine hallen, wo man dann mit seiner datei vorbeifahren kann und die das im laufe mehrerer tage für einen herstellen; das ultimative möbel-customizing! das wird am anfang sehr teuer werden, weil man zum einen einem designer eine gebühr für das design bezahlt und zum anderen denjenigen, der das dann für einen „ausdruckt“ bzw. herstellt ebenfalls entlohnen muss. wenn man solche unternehmen jedoch in den mittelgrossen städten zur verfügung hat, sollte das eher schnell als langsam für einen normalsterblichen erschwinglich werden.
die l- bzw xl-version widmet sich dann voll und ganz den fahrzeugen. hier kostet das design am meisten und auch die herstellung wird teuer. dafür kann man dann motorräder, autos, fahrräder, roller, kleine flugzeuge und kleine hubschrauber als einzelstück und im overkill-design erwerben. die ganzen design-studenten werden durchdrehen, weil ihre modelle weder nur auf dem papier, noch in viel zu kleinem masstab existieren; diese gibt es nämlich dann in der realität! und ich muss mir nicht täglich ein- und dieselbe fahrzeugform geben: die zukunft der motorisierung wird flashig, schnittig und über-cool. vergesst „west-coast-customs“. wer hier noch im weg stehen könnte, ist der hiesige tüv, aber den schafft man einfach ab; in anderen ländern braucht man so einen rigorosen dienst, der jeglichen fortschritt und jegliches customising verbietet, damit alles auf den strassen gleich aussieht, auch nicht. (ein sicherheitscheck alle zwei bis drei jahre schön und gut, aber mein fahrzeug ist mein fahrzeug und demnach darf ich auch lichter unter mein kfz bauen, wenn mir danach ist.)
der erste prototyp dafür wird mit sehr hoher wahrscheinlichkeit aus dem asiatischen raum kommen, weil dort die bauteile am günstigsten herzustellen sind. ob es südkorea, japan oder taiwan wird, bleibt abzuwarten. in europa wird man den trend erst blicken, wenn amerika den ersten schritt in die richtung gemacht hat. so läuft das immer und zudem ist es dort viel leichter eine firma zu gründen und diesen gedanken weiter zu verfolgen. europa hat zwar das web erfunden, damit richtig geld zu verdienen beschränkt sich aber grösstenteils immer noch auf die staaten. es heisst ja auch „new economy“ und nicht „nouvelle économie“ oder „wirtschaftszweig der neuzeit“. selber schuld.
ich würde gerne selber einsteigen und den cipha-prototyp herstellen, nur bin ich zur rechten zeit leider am falschen ort. ganz zu schweigen von den venture-kapitalgebern, denen ich dafür in diverse körperöffnungen kriechen müsste; nicht meine welt. und jetzt baut einer dieses ding!
hitotoki entsteht durch das benutzen des kartendienstes von google („google maps“) und die lyrische assoziation mit einem bestimmten standort. diese sollte kurz und knapp sein, am besten den moment einfangen, ganz gleich, wie konfus oder absurd oder eben einzigartig der auch sein mag. momentan gibt es diese lyrikschnipsel für tokyo und new york:
hitotoki.org/tokyo/ bzw. hitotoki.org/newyork/. [via]
beide seiten erscheinen in englischer sprache, ist klar viel nonsense dabei, aber manche kurze geschichte ist durchaus tiefgründig, dichterisch oder nachdenklich. mir scheint, lyrik-fast-food ist einer der absoluten dauerbrenner unserer zeit. ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich das gut oder schlecht finden soll. eine nette spielerei ist hitotoki in jedem fall, ausserdem kann jeder mitmachen.
heute vor genau 50 jahren wurde sputnik 1 vom weltraumbahnhof baikonur ins all geschossen. es war der erste satellit überhaupt und einer der gründe, die zur gründung der darpa führten, der wir das internetprotokoll tcp/ip und das darpanet verdanken, dem vorläufer des heutigen internet.
dieser künstliche trabant konnte nicht viel mehr, als fröhlich vor sich hin piepsen und doch war sputnik der hauptgrund, wieso es ein anschliessendes wettrüsten gab, inklusive kaltem krieg (siehe sputnikschock), sowie das raumfahrtzeitalter eingeläutet werden konnte.
der für sputnik verantwortliche ingenieur hiess sergei koroljow, der erst nach seinem tod 1966 dem westen bekannt gemacht wurde; dort nannte man ihn bis zu diesem tag schlicht mister x. ausserdem wird die bezeichnung sputnik als eines der 100 wichtigsten und kennzeichnenden wörter des 20. jahrhunderts erwähnt.
obwohl die usa geschockt waren und auch der restliche westen fürchtete, russische raketen gespickt mit atomsprengköpfen könnten nun innerhalb kürzester zeit jeden punkt der erde erreichen, hatte sputnik eine reihe positiver auswirkungen, die bis heute angehalten haben:
– ohne arpanet gäbe es kein internet
– die raumfahrt und die astronomie erlebten einen boom ihrer kompletten ausrichtungen, was zur förderung durch industrie und politik führte
– studienprogramme und schulfächer zum thema astronomie, an denen sogar mehrere länder im teamwork mitwirkten
– science-fiction wird populär als genre und findet ableger in sämtlichen medien, von radio über bücher bis zu filmen und fernsehserien
– gesteigertes interesse am kosmos überhaupt und an unserem sonnensystem
– beginn der raumfahrt, was in der entsendung menschlicher wesen auf den mond gipfelte
– technischer fortschritt durch satellitentechnologie (tv, gps, hubble, …)
man sieht: es gibt kaum einen grund nicht irgendwie ein bisschen stolz auf diese 58cm-kugel zu sein.
pazdravliayu s dniom razhdjenia, Спутник-1!
verdammt, die armen armen redmonder: fünf jahre entwicklungszeit, fast sechs milliarden kosten und wozu? nur, damit man vista wieder zu xp downgraden kann. das nenne ich mal fortschrittlich. ausserdem, so meint don reisinger von cnet, wäre es vielleicht besser, wenn m$ vista einfach wieder vom markt nehmen würde: noch niemals habe es so einen miserablen start eines betriebssystems gegeben. seit über einem jahr wundern sich die, die vista bereits nutzen, über dessen abgrundtief schlechte performance. zudem kostet es zuviel, frisst mehr ressourcen als xp und bietet immer noch erbärmliche treiber-unterstützung.
soll niemand heulen, es hätte euch niemand etwas gesagt.
und wer sich jetzt komplett unsicher ist und bereits schüttelfrost-zitternd vor dem bildschirm hockt: natürlich gibt es alternativen. es gibt sogar einen text, der erklärt, warum linux besser als vista ist. die fünf argumente in der kurzform: linux frisst exorbitant weniger ressourcen; ist sicher auch ohne anti-virus- und anti-spyware-programme; schränkt den nutzer nicht ein, wie und welche dateien bzw. formate er zu nutzen hat; es gibt keine echtheits-überprüfung, weil alles von haus aus „echt“ ist; und: die vielfalt qualitativ hochwertiger programme, so dass niemand mehr abhängig von einem einzigen konzern aus brainwashington dc sein muss.
computer wurden nicht entwickelt, damit jeder hans nasen damit umgehen kann. man muss sich mit dieser maschine auseinandersetzen, wenn man ernsthaft etwas damit bewerkstelligen will. um ein auto fahren zu können, muss man einen führerschein machen. heute verfügt jeder idiot über einen computer und verlangt von ihm, dass er einen innerhalb von fünf tagen zum über-checker macht. schlagt euch das aus dem kopf. beschäftigt euch mit diesem werkzeug, habt geduld, investiert zeit und zeigt interesse an der intelligentesten nicht-intelligenten maschine des planeten. wenn ihr den letzten satz nicht verinnerlichen wollt, dann fickt euch und lasst die finger davon, geht wieder fernseh gucken oder kauft euch apple-rechner. man muss selber unabhängig sein, um unabhängiges schaffen zu können. das funktioniert mit windows nicht. und soo schwer ist linux auch wieder nicht zu lernen. euer verstand, euer gehirn und euere zukunft werden es euch danken.
da hatten sie wohl recht: wieso soll man tausende für ein aufwendiges video-equipment ausgeben, wenn man so oder so dauernd und fast überall überwacht wird? also machten sich eine handvoll jugendliche auf und erwarben einen video-empfänger, der die strassen nach überwachungskameras sniffen lassen konnte. das ergebnis waren 24 kameras oder hotspots in ihrer nähe; wobei sie noch die erlaubnis der ladenbetreiber brauchten, die aber einwilligten, damit sie ihren eigenen film drehen konnten. das endprodukt gibt es bei:
http://www.mediashed.org/?q=videosniffincom. [via]
die datei ist nur 7mb klein, dafür aber leider im wmv-format. hier noch weitere informationen, was videosniffing eigentlich genau ist.
jill magid und chelynne tetrault haben eine kussmaske für frauen entwickelt:
jillmagid.net/Kissmask.php [via]
die nase und der mund der girls sind mit einer art schlauch verbunden, der auch ein mikro und aufnahmemöglichkeiten bietet. dadurch bildet sich ein heisser zwischenraum, im wahrsten sinne des wortes. die küsse, die gespräche und die atmung, die sich während dieses ereignisses abspielen, können schliesslich auf eine cd gebrannt und mitgenommen werden.
ihr solltet euch sowieso öfter und intensiver küssen, liebe mädels, denn ihr seid die schönsten geschöpfe im hiesigen sonnensystem. essentiell für meine existenz und die einzige versöhnung mit dieser kranken welt. zu jeder zeit. one love, wo auch immer ihr seid.
schöne neue konsumenten-welt: google hatte bereits letztes jahr pläne, pc-mikrofone dahingehend zu gebrauchen, um die bei der benutzung geführten konversationen auszuwerten, damit entsprechende werbung an den mann gebracht werden kann (siehe).
dieses konzept gibt es inzwischen in echt, wenn auch von einer anderen firma:
wie die new york times meldet, wird ein konzern namens pudding media, der übrigens von zwei israelischen ex-geheimdienstlern gegründet worden sein soll, seinen kunden kostenlose internet-telefonie ermöglichen, wenn diese sich nur beim sprechen belauschen lassen, damit passende schlüsselwörter rausgefiltert und entsprechende werbung geschaltet werden kann. redet man z.b. über filme, erscheinen aktuelle reviews oder kinostarts auf dem bildschirm und im email-briefkasten. [via]
sehr gefährlich: wer garantiert den nutzern, dass das gesagte nicht nach anderen sachen durchsucht wird? ist es wirklich nötig, immer und überall werbung um jeden preis anbieten zu können und die privatsphäre gänzlich mit füssen zu treten? ist den menschen heutzutage denn gar nichts persönliches mehr schützenswert? fakt ist: langsam aber sicher stirbt die privatsphäre aus. zweiter fakt: der begriff invasives marketing ist eine der zauberformeln für das marketing der gegenwart. in zukunft wird man auf einem externen monitor sehen können, was die person über eine marke, einen werbespot, einen jingle denkt und dann entsprechend meldungen und werbung einblenden. freut euch: ihr seid dann komplett geliefert.
die eu hat sich tatsächlich mal meinen respekt verdient: weil der monopolist aus redmond seine verquickungen zwischen seinem betriebssystem windows und dem hauseigenen media-player nicht offen legen wollte, um so anderen wettbewerbern auf dem feld ebenso zugang zu nutzern zu geben, wurde m$ zu einem strafgeld von 497,2 millionen euro verurteilt. auch, wenn m$ dies wohl aus diversen portokassen zahlen kann, ist es doch ein gutes zeichen für die fehlende korruption innerhalb der europäischen kommission, sowie das beharren auf eigenen entscheidungen, trotz der weltweiten allmacht dieses konzerns. das ist ein sehr gesundes, mutiges und hoffnungsvolles zeichen.
microsoft bremst nicht nur den fortschritt, wie die süddeutsche berichtet, die darin enthaltene stammtisch-metapher mit dem autohersteller bringt es auf den punkt für all jene, die behaupten, „jeder sei doch selbst schuld, wenn er keine anderen media-player benutzt“. so einfach ist es nämlich nicht und ich bin darüberhinaus der meinung, dass es an der zeit ist, hardware komplett „nackt“ und OHNE betriebssystem zu verkaufen. jeder soll selber entscheiden, welches system er dann auf seiner hardware einsetzen möchte. die laptops und rechner dieser welt werden unweigerlich teurer werden, weil die geheimen verträge zwischen m$ und den hardware-herstellern, die subventionen auf die rechner beinhalten, nicht mehr existieren. wettbewerb gibt es aber in dieser sparte genügend, es würde mich also wundern, wenn diese subventionen wirklich dermassen viel bares in der realität ausmachen.
normalerweise bin ich kein freund von „think tanks“ (die neo-con-agenda hat bleibende spuren hinterlassen), aber auf europäischer ebene diesen gedanken zu äussern, dass, wenn man pcs zusammen mit m$-betriebssystemen ausliefert, dies nicht im sinne des „öffentlichen interesses“ sei und somit abgeschafft gehöre, deckt sich mit meiner einstellung. den report dazu gibt es seit heute als pdf.
mein gott, tretet diesen m$-geiern endlich in den arsch, damit es ein ende hat! sonst bewegt sich nämlich nie etwas und man muss die menschen ebenso respektieren, die sich mit computern nicht unbedingt auseinandersetzen wollen oder können: diese sind diesem überflüssigen konzern ausgeliefert. ebenso schulen, ämter, öffentliche einrichtungen, kinder, rentner, medien, radio, einfach alle, die für pcs keine zeit finden. microsoft hat mit fortschritt und zukunft nichts zu tun, es ist also besser, dass es jeder schnell und präzise in den schädel kriegt.
anmerkung:
die europäische kommission hat ihren sitz in brüssel und besteht aus 27 kommissaren, je einem aus einem eu-land. diese sind experten für ein bestimmtes ressort. die kommission macht gesetzesvorschläge zur weiterentwicklung der eu, kontrolliert die einhaltung der eu-verträge, verwaltet den haushalt und führt eu-vorschriften durch. sie ist neben dem eu-parlament in strassburg und dem ministerrat, ebenfalls in brüssel, eine der wichtigsten institutionen und stellt die exekutive (wie in der brd die bundesregierung) dar. ihre meinung hat also durchaus gewicht und dieser fall zeugt von gewisser kompetenz bzgl. des digitalen zeitalters. kommt leider nur zu selten vor.
[update, 26.09.07]
in einem ersten schritt der bewegung, dass man rechner ohne betriebssystem verkaufen sollte, hat nun acer in frankreich den kürzeren gezogen, mit einer recht abenteuerlichen geschichte:
ein notebook-käufer hatte geklagt, dass er bei seinem 600€ günstigen notebook software mit dabei habe, die er nicht benötige und forderte das geld dafür zurück. acer bot ihm daraufhin 30€ an, aber das war zu wenig: insgesamt 310€ musste der hardware-hersteller zurückzahlen (xp home, 135€; works, 60€ usw.). ausserdem muss acer die gerichtskosten, „schadenersatz für missbräuchlichen widerstand“ und kostenersatz zahlen. unter dem strich hat der kläger also einen laptop für 290€(!) bekommen.
daraufhin wurde eine petition ins leben gerufen, a la „nieder mit der oem-steuer“. oems sind spezielle versionen z.b. eines betriebssystems, die nur in verbindung mit der gekauften hardware funktionieren und auch nur dort legal nutzbar sind. die seite ist auf französisch, hier die adresse:
deren credo:
„Die AFUL fordert, dass der Komplett-Rechnerkauf nicht zwangsweise mit Software verknüpft sein darf. Der Kunde müsse dadurch Software im Wert von 100,- bis 300,- Euro kaufen, die er unter Umständen gar nicht benötigt, argumentiert der Verband, dessen Aktion seit Mitte 2007 auch von Mandriva unterstützt wird“ [via]
dieser vorfall rückt auch meine eigenen überlegungen in ein gänzlich anderes licht. zum einen hatte ich ja behauptet, dass hardware billiger werden würde, weil sie durch damit verknüpfte software, wie z.b. betriebssysteme, subventioniert sei. das kennt man ja von handys und deren verträge. so wie es sich jetzt allerdings durch diesen fall darstellt, wird hardware TEURER!, weil software mit verkauft wird, die ja auch noch was kostet. trotzdem halte ich das beispiel für sehr extrem: von 600€ 310€ für software zu bezahlen ist ja wohl mehr als unsinnig. heisst das im umkehrschluss, dass wir die ganze zeit hardware, auch von renommierten marken, eigentlich viel günstiger hätten bekommen müssen, als es in der realität der fall ist? kann man, dies mal als fakt betrachtet, überhaupt keinen hass auf m$ haben? irgendetwas stinkt hier und es wird allerhöchste zeit, dass sich das ändert.
[update II, 30.10.07]
hmmm… eigentlich hatte ich gedacht, es sei etwas gutes, den redmonder konzern ein wenig in die schranken zu weisen. aber der „Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII)“ spricht von einem reinen papiersieg und auch der linux-verband kritisiert nun die entscheidung der kommission: es sei ein „aus wettbewerbsrechtlichen Aspekten unverständlichen Kniefall“ und ein „Strafzoll auf Interoperabilität“. [via] das hauptproblem: „Der Softwarehersteller will seine Spezifikationen auch für Entwickler freier Software zugänglich machen. Dafür verlangt er einmalig 10.000 Euro – hierin ist aber noch keine Lizenz enthalten, eventuell verwendete Patente zu nutzen“. wie man es macht ist es nicht recht…
uninteressant ist die zeit sicher nicht, in der wir heute leben. nun trifft ein aktueller, heimlich im stillen geführter cyber-krieg seit vorletzter woche vorwiegend tauschbörsennutzer.
den anfang macht emule/edonkey, als um den 14. september herum plötzlich kein einziger donkeyserver mehr erreichbar war. diese server waren zeitweilig mit verbindungen zu über 110 millionen dateien die anlaufstellen schlechthin für alle, die sich beim start ihres esels mit diesen rechnern verbinden wollten. es dauerte mindestens fünf tage, bis schliesslich golem.de das erste mal darüber berichtete und feststellte, dass in hamburg, köln, düsseldorf, leipzig und frankfurt dank einer einstweiligen verfügung diese donkeyserver vom netz genommen wurden; durch die musikindustrie. somit ist die esel-community momentan auf zwielichtige server angewiesen, die bisher noch nicht an die high-times alter razorback- oder donkey-server herankommen konnte.
aber es gibt ja noch torrent…
keine zwei wochen später, am 20.09., machten sich 200 polizeibeamte auf, um in der brd, holland, belgien und frankreich die warez-szene auseinanderzunehmen. diese bestimmte szene ist einer der hauptzubringer an software, spielen, videos und musik, auch für z.b. emule. ohne sie gäbe es keine kinofilme in den börsen, bevor sie überhaupt ins kino kommen etc. anscheinend wurden mitglieder von 14 clans mitgenommen, alles aufgeflogen durch einen singvogel.
diese „konflikte“ tangieren jeden tauschbörsianer, egal ob es sich nun um direkte „lieferanten“ wie die der warez-szene, oder um einfache nutzer und downloader handelt. derzeit ist also das filesharing nicht ganz ungefährlich, wenngleich es nur wenige wochen dauern wird, bis der esel sich wieder erholt hat.
sichert euch ab! nutzt momentan den esel nicht, wenn ihr keine download-flatrate habt, misstraut servern mit unseriösen namen wie z.b. xxxfreexxx-server oder dergleichen, wartet am besten ein oder zwei wochen, bis sich alles gelegt hat.
ach so, bevor ich es vergesse: es gibt ja noch torrent…
ist zwar auch in flash gemacht, aber die präsentation gefällt:
deine visuelle dns bestimmen. [via]
man wählt einige male aus, was bildtechnisch zu einem passt und bekommt angezeigt, wer ähnliche entscheidungen getroffen hat. wer will, kann auch den code für ein kleines widget anfordern und es sonstwo einbinden.
wer sich die geschichte des internets und des worldwidewebs etwas genauer anschaut, wird früher oder später auf vannevar bush treffen, der 1945 in seinem essay „as we may think“ (wie wir denken können), den pc und v.a. hypertext vorweg nimmt. zwar nennt er seine „wissensmaschine“ nicht internet, sondern „memex“; die mensch-maschine-interaktion, wie wir sie heute gewohnt sind, auch und v.a. durch das netz und grafische oberflächen, hat aber praktisch die selbe form.
nun, es scheint, auch hier waren die europäer schneller: alex wright konstatiert in seinem aktuellen buch, dass ein belgier namens paul otlet bereits 1934, also neun jahre früher, von „fernseh-büchern“ schreibt, was zwar eine bescheuerte bezeichnung ist, aber im grunde folgendes bedeutet:
„bücher gibt es nicht mehr. an ihre stelle traten ein bildschirm und ein telefon in reichweite. in diesem immensen [virtuellen] gebäude sind alle bücher und informationen gespeichert. um an die antwort auf eine frage zu kommen, muss man diese ins telefon sprechen und die lösung erscheint dann auf dem schirm. der bildschirm lässt sich aufteilen: zwei hälften oder vier viertel, oder zehn auf einmal, wenn man mehrere dokumente gleichzeitig liest. (…) filme, töne, tv, radio: diese instrumente, anstelle der bücher, werden zu einem neuartigen buch, die mächtigsten werkzeuge zur verbreitung menschlicher gedanken. dies wird man alles in den „fernseh-büchern“ und in den „strahlen-bibliotheken“ finden
[via]
mit „strahlen-bibliothek“ meint otlet also „computer-bibliothek“ oder „online-bibliothek“, weil kleine rechner, wie wir sie heute zur verfügung haben, nicht denkbar waren; computer assozierte man mit riesigen röhren.
wright nennt otlet den „vergessenen vater“. gut, dass wir ihn mal erwähnt haben.
dieses ungewöhnliche produkt stammt von suck.uk. zusammen mit einem kleinen weissen unbemalten zug bekommt der graffiti-nachwuchs diverse styles gleich mit, wer lieber seinen edding bevorzugt, dürfte nicht das problem sein:
graffiti-zug zum selber gestalten. [via]
garantiert legal, aber ohne nervenkitzel und ohne street-credibility. der grösste nutzen dürfte wohl in einem graffiti-zug-zimmer-accessoire liegen. oder wasauchimmer.