Laut Google sind wir Webseiten-Betreiber daran schuld, dass Edward Snowden vor wenigen Jahren NSA-Geheimnisse verraten hat:
Diese Nachricht erreichte mich per Email am 20. Januar, ich solle doch bitte am besten ab gestern https
einsetzen, weil deren Browser Google Chrome sonst meine Seite als „nicht sicher“ kennzeichnen würde und das für jeden Besucher ab Browser-Version 56.
Das ist ein Witz, oder? Bezahlt mir Google sowohl die https
-Funktion, als auch die Umstellung meiner umfangreichen Web-Projekte!? Eben.
Die Email kam aber letzten Freitag gleich nochmal, diesmal für meine private Homepage.
Auch der Betreff der Email liest sich wie aus Google Translator kopiert:
„Nicht sichere Passworterfassungen lösen in Chrome 56 Warnungen wegen http://example.com/ aus“
Technisch ist das von meiner Seite kein Problem, finanziell für mich nicht machbar. Außerdem kann man das wohl nicht von jedem Besitzer einer Website verlangen, genauso wenig dass doch bitte ab jetzt alle Webseiten-Ersteller eine Ausbildung oder ein Studium der Informatik mitbringen sollen.
Wo sind wir denn hier gelandet, bitte?
Was hier geschieht ist eine tickende Zeitbombe und aufgrund des aktuellen und weiterhin ansteigenden Marktanteils des Browsers Google Chrome Rufschädigung: Zeitbombe, weil durch Chrome 56 einfach generell alle Websites als „nicht sicher“ eingestuft werden, egal wie sorgfältig man an den Settings geschraubt hat. Das wird nicht nur viele Leute abschrecken, die Menschen werden einfach anfangen keine Webseiten mehr zu erstellen, wenn sie sich nebenher (was einfach technisch nicht geht) auch noch mit https
auseinandersetzen müssen. Rufschädigung, weil egal welche Statistik man derzeit fragt, Google Chrome weit vorne auf Platz 1 der Nutzung liegt, noch vor Firefox und Safari und, zum Glück, dem Internet Explorer/Edge. Fakt ist sogar, dass die Nutzung aller Browser nach unten zeigt, was Masse betrifft, die von Chrome jedoch nur einen Weg kennt, wie es scheint: durch die Decke. Für mich nicht erklärbar, tut mir leid.
Kehren wir doch nochmals, nur zur Erinnerung, zurück zum eigentlichen Problem:
So gegen Juni des genannten Jahres rannte ein Geek mit Brille und Rubikwürfel um die Welt, machte erst Halt in China und fand dann Russland so sympathisch, dass er dort Asyl beantragt hat. Was ihm auch gewährt wurde, weil kein anderes Land der Welt, auch China selbst nicht, bereit war einem Whistleblower der NSA aus Angst vor den USA Obdach anzubieten. Die westliche Welt versank dank traditioneller Medien wie Der Spiegel und The Guardian, und nicht wegen Wikileaks, in kollektive Konfusion aufgrund der Enthüllungen, weil plötzlich real wurde, was Experten und Aluhutträger bereits angeprangert und befürchtet hatten: dass es dort über dem Atlantik ein großes Bedürfnis danach gibt, a-l-l-e-s abzufangen, was elektronische Kommunikation betrifft. Sei es nun zum Selbstschutz, aus Paranoia, Langeweile & Entertainment oder einfach, wie im Falle von Industriespionage, des schnöden Mammons wegen. Und eben nicht erst seit 2013, sondern viel früher. Die Folien, die Herr Geek mitbrachte, reichten gerade mal bis 2008 zurück. Scheinbar wurde in der Zwischenzeit Echelon auch einfach vergessen, die Geschichte ist gewissermaßen schon Teil II.
Joa, und eben aus dem selben Land, von einem Unternehmen mit ähnlich technischen Möglichkeiten (vielleicht sogar mittlerweile mehr, *hust*), werden nun alle meine Webseiten bald von einem dort entwickelten und vertriebenen Browser als „nicht sicher“ eingestuft. OK, Google!
Wie dem auch sei. Wir sind nicht das Problem. Das Web selbst ist nicht das Problem, sondern zu vielen modernen Problemen sogar eine Lösung oder mindestens ein Ansatz. Verhunzt wurde es nicht von uns. Ob Google also damit recht hat, was in der Email steht; nun ja. Ich bin mir da, wie war das noch, hundertprozentig „nicht sicher“.
Aufgrund von Missbrauch ist es seit Juli 2015 leider nicht mehr möglich BOINC-weit gültige Teams zu erstellen. Mit einer netten Email an David Anderson ist mir das im September letzten Jahres aber doch gelungen.
Ich möchte alle Cyberpunks herzlich auffordern dem Team beizutreten, sofern sie bei mindestens einem BOINC-Projekt mitrechnen, hier der Link:
https://boinc.berkeley.edu/teams/team_display.php?teamid=4538.
Ist ganz klassisch gemeint, für jeden, der sich und seinen Lebensstil dieser Bewegung in irgendeiner Weise verbunden fühlt.
Seit September tröpfeln nun die BOINC-Projekte ein, wo man das neue Team auswählen kann: so gehören bereits Einstein@home, Sixtrack, MilkyWay@home, POEM@home und viele andere dazu. Meine Hoffnung ist, dass da noch mehr kommt, aber dafür muss so ein Team auch erst einmal wachsen.
Fühlt euch eingeladen!
English version:
Since July 2015 it’s not possible anymore to create BOINC-wide teams due to abuse. Sending a kind Email to David Anderson, however, I was able to create such a new team.
For all the cyberpunk BOINC participants out there, please feel invited: https://boinc.berkeley.edu/teams/team_display.php?teamid=4538.
Several projects already let you select the team, e.g. Einstein@home, Sixtrack, MilkyWay@home, POEM@home, among others. Over time new projects add the team manually or automatically.
Happy crunching!
Behnaz Farahi hat einen Umhang für den Nacken entwickelt, der problemlos als „Cyberpunk-Kleidung“ durchgehen würde:
Schnappschuss aus Behnaz Farahis Video
Es ist schwer in einem Bild zu beschreiben, was das Kleidungsstück macht, von daher gibt es glücklicherweise ein Video der Reaktion des Umhangs drüben bei vimeo: https://vimeo.com/138697237.
Was die Fashion-Designerin hier geschafft hat kann man im Grunde als lebende Kleidung bezeichnen. Dabei funktioniert die suggerierte Lebendigkeit mit einem Trick: in dem Material ist eine kleine High-Tech-Kamera versteckt, die aufzeichnet wo das Gegenüber hinsieht und entsprechend das Material danach ausrichtet.
Bedient hat sich die Architektin bei der Natur:
„This project was inspired by nature both in terms of its morphology and behavior, especially various reptile and animal skins, such as snake and fish scale systems. This technology allows the fabrication of composite materials with varying flexibilities, densities, and can combine materials in several ways with different material properties deposited in a single print run. Inspired by the flexible behavior of the skin itself, this outfit therefore exhibits different material characteristics in various parts of the body ranging from stiff to soft.“ [via]
Bisher leider nur ein Prototyp, ein extrem gutes Beispiel für interaktive Kleidung. Doch a) existiert bisher kein Markt hierfür und b) dürfte das mit der versteckten Kamera ein wenig problematisch für die Gesellschaft werden. Mal schauen was die Zukunft hier bereit hält.
Wir erinnern uns noch an die massive Dyn DNS-Provider-DDoS-Attacke vom Oktober letzten Jahres? Im Zusammenhang damit war auch immer vom (eigentlich mittlerweile legendären) Mirai-Botnetz die Rede. Mirai ist japanisch und bedeutet Zukunft.
Und der Typ, der sich Brian Krebs nennt und auch bereits ge-DDoS-t wurde, der hat nun in akribischer viermonatiger Kleinarbeit den/die AutorInnen ausfindig gemacht, „Anna-senpai“:
https://krebsonsecurity.com/2017/01/who-is-anna-senpai-the-mirai-worm-author/. [via]
Wer des Englischen mächtig ist, der findet dort eine spannende Kriminalgeschichte. Hollywood-Thriller-Material.
Achtung, SPOILER: es waren wütende „Minecraft“-Junkies! o.O
Und nö, DDoS ist kein Hacking. Macht aber nichts, die Aktion war trotzdem verrückt. Und keine Regierung daran schuld.
Laut Internet ist Julian Assange bereits an einem Herzinfarkt gestorben, Wikileaks abgeschaltet und die Russen hackten Hillary Clintons Email-Account.
Beruhigend, dass nichts von alledem stimmt.
Assange geht es den Umständen entsprechend gut, wenngleich er immer noch in seinem ecuadorianischen „Knast“ in England sitzt. Wikileaks kann sich weiterhin damit brüssten, niemals Lügen veröffentlicht zu haben. Und die Geschichte mit den „gehackten Emails“ von Frau Clinton: Blödsinn, steckt Russland nicht dahinter. Wahrscheinlicher, man muss sich eigentlich nur Assange’s Interview mit Fox News(!) ansehen, war ein 14-jähriges Script-Kiddie die Quelle. Und die Mails waren auch nicht „gehackt“, sondern „geleakt“ (daher der Name des Projekts). Ab hier sollten Spekulationen und Diskussionen dann auch aufhören, weil, es wirkt sonst doof.
Dennoch: Wikileaks braucht weiterhin Hilfe. Ein Aufruf dazu erfolgte jüngst über reddit. Hier, übersetzt, wie es funktioniert:
1) Login eröffnen via https://our.wikileaks.org/Getting_Started
2) etwas editieren oder gleich dazu beitragen über https://our.wikileaks.org/, man kann übrigens auch hier posten: https://reddit.com/r/WLResearchCommunity/
3) wer sich als Anführer wähnt, es gibt entsprechende Positionen zu besetzen: https://reddit.com/r/WLResearchCommunity/. Hier einfach posten oder gewünschte Rolle äußern, z.B. „Moderator“
4)Hacktivist
werden! Denn das ist, worum es sich bei Wikileaks dreht.
[via]
Wer dem via folgt, findet darüberhinaus auch eine kleine Anleitung, wie man alles dies auch anonym machen kann.
Assange ist mittlerweile seine 4qm² Botschaft dermaßen überdrüssig, dass er jüngst angeboten hat, sich selbst an die USA auszuliefern, sollte irgendjemand sich bereit erklären Chelsea Manning zu begnadigen. Und wer seit November Nachrichten verfolgt, der wird amüsiert sein, dass es mittlerweile natürlich entsprechende „Meldungen“ gibt, Assange hätte gar eine Art „neue Liebelei zu Donald Trump“. Köstlich, doch es gibt wahrscheinlich kein Projekt, was dem stupidesten Bonzen-Rentner aus New York mehr schaden könnte, als Wikileaks…
Wie dem auch sei: meiner Meinung nach bleibt Wikileaks eines der interessantesten und vielversprechendsten Projekte unserer jüngeren Zeit. Von daher möchte ich jeder Leserin und jedem Leser nahelegen diese Arbeit zu unterstützen. Möge diese kleine Anleitung ein bescheidener Anfang sein.
Sith Lord zu sein hat auch Vorteile, so kann man in diesem Stadium u.a. mit Blitzen schießen.
Die Aufrechterhaltung dieser Fähigkeit für den menschlichen Körper ist allerdings sehr aufwendig, fanden Forscher der Universität Leicester Anfang Dezember heraus: für einen 10-Meter-Blitz werden ca. 1012kcal benötigt. Äquivalent 1,85 Millionen „Big Macs“ (PDF).
Das PDF ist nur zwei Seiten klein, 100% wissenschaftlich und enthält auch eine Reihe ausgefuchster Formeln. Die Forscher kommen zu einem ernüchternden Darth Vader-Fazit:
„We can thus conclude that without drawing power from some other source it is unlikely a Sith Lord could healhilty produce lightning.“
Vorher stirbt man wohl tausendfach an Fettleibigkeit, deckt man den Energiebedarf nur durch Nahrung.
Ohne Cheating durch The Force ist halt auch nichts, Darth Vader zu sein ist eben nicht leicht.
Gadgets sind doch auch nur Objekte. Mit Persona. Strangely human fand von Januar bis November eine Ausstellung im Musée du Quai Branly in Paris statt. Gezeigt wurden 200 Objekte und Videos, wie eigentlich Leben Objekten eingehaucht wird. Hier der verstörende, aber sehenswerte Trailer:
Post-apokalyptische Kleidung existiert hier neben Utensilien zum Geisterfangen, nigerianischen Monolithen wie japanischen Bunraku-Puppen.
Nicht falsch verstehen: es ist alles Kunst. Schwer bis überhaupt nicht benutzbar in der Alltags-Welt. Doch die Themen sind brandaktuell und passen perfekt in dieses Weblog: Transhumanismus. Künstliche Intelligenz. Verschwimmende Grenzen zwischen Mensch und Maschine.
Der Besucher wird so mit einer möglichen Zukunft konfrontiert, die sich bereits mehr als abzeichnet. Das wird nicht jedermanns Geschmack sein. Gefallen muss Kunst nicht. Doch sie kann Augen öffnen oder zum Nachdenken anregen: wo gehen wir hin, welchen Weg verfolgen wir eigentlich, will ich das am Ende wirklich und was sind die möglichen Konsequenzen?
Der Unterschied zu einer reinen skurrilen Schau von Objekten: Anthropologie, die Wissenschaft vom Menschen, ist das Hauptthema hier. Das Menschliche zeigen im Nicht-Menschlichen. Persona.
[via]
Was ganz nebenbei geklärt wird ist die Frage, warum wir mit unseren Objekten solche Fetische entwickeln. Das Smartphone z.B. ist heute ein größeres Statussymbol als das Automobil. Und dieser Wandel vollzog sich nicht mal innerhalb einer einzigen Dekade.
Es liegt an uns, Wert oder Leben in Dingen zu sehen, die nichts davon besitzen. Leider leben wir allerdings in einer Zeit, in der dieser Umstand mehr und mehr problematisch wird, da die Masse entscheidet, welches Objekt nun Wert und/oder Leben hat. Und im Gegensatz dazu wurde diese Ausstellung auch von Anthropologen, also Wissenschaftlern, erdacht und gestaltet. Mal schauen, wie oft das in „postfaktischen“ Zeiten noch möglich sein wird.
Bevor wir alle die nächsten Tage wieder Baal, Ishtar und Tammuz danken, dass es sie gibt, mache ich es heute kurz und lasse ein kleines Filmchen sprechen, was für mich wahre Festtage bedeuten:
Die abstrakten Horror-Sounds, Vangelis-Soundtrack aus den 80ern, Atmosphäre und Setting wie man es noch kennt vom Original; der 6. Oktober 2017 wird ein Tag, wo für Leute wie mich Weihnachten, Ostern, Geburtstag auf einmal gefeiert wird. Gänsehaut! Hoffentlich kommt Rachel ebenfalls zurück…
Mit Ryan Gosling wird man d’accord gehen können, wenn man „Drive“ sah, eine seiner Meisterleistungen. Er ist durchaus zu Geniestreich-Geschichten fähig. Und nicht zu vergessen das Hardcore-Videogame „Hotline Miami“, das stark durch diesen Film inspiriert ist und wahrscheinlich nur deswegen entwickelt wurde.
Frohe Festtage! Passt auf euch auf! Kalt ist die Welt geworden 2016. Wärmt euch ein wenig, da kommt was großes Schlechtes. Peace.
Man kann sagen, was man will, doch der Spruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“, ist heute einen Scheißdreck wert. Jüngstes Beispiel: Pebble.
Pebble war ein Kickstarter-Projekt, bei dem alles richtig gemacht wurde. 2008 kamen Smartphones, 2012 wollte man das Pendant für das Armgelenk schaffen. Man sammelte über 10 Millionen US-Dollar von Interessenten und Unterstützern zusammen, was zu der Zeit Kickstarter-Rekord war. Die Geräte funktionierten sogar und wurden zu einem Hit, innerhalb von fünf Tagen verkaufte man im Juli 2013 alle hergestellten Smartwatches. Was bestimmt auch am Preis lag: man schaffte es das erste Modell für läppische 99$ anzubieten. Und bis heute werden Pebble Smartwatches für Design, Funktionalität und Qualität gelobt.
Vor nicht mal zwei Wochen dann die Hiobsbotschaft für Kickstarter– und Smartwatch-Fans gleichermaßen: Pebble wird dicht gemacht. Keinen Support mehr, keine Herstellung mehr, Garantien werden fortan nicht mehr eingehalten. Übernommen wird der Hersteller durch Fitbit, was einem nichts sagen muss, wer nicht auf „Fitness-Tracking“ steht.
Warum? Apple. Das Unternehmen, dem seine Smartwatch-Verkäufe so dermaßen peinlich sind, dass es nicht einmal Verkaufsstatistiken der „Apple Watch“ veröffentlicht. Und die mit dem Release zwei Jahre hintendran waren.
Wie ist so etwas möglich?
Smartwatches sind, zumindest derzeit, nichts, was irgendwie irgendwas ersetzen wird. Sie sind aktuell einfach Ergänzungen von Smartphones. Was damit erreicht werden soll erschließt sich bisher weder den Konsumenten, noch der Tech-Welt. Und dennoch hat die Technologie Potenzial. Eine Handvoll exklusive Apps oder Funktionen, die noch nicht erfunden sind und die nur solche Geräte möglich machen, und bis 2020 hast du deinen Gadget-Armgelenk-Blockbuster.
Doch Pebble, welch Ironie, fehlt scheinbar die Zeit. Die Innovatoren, erste am Markt, Anbieter technisch ausgereifter Hardware (eine Seltenheit im Westen), verkaufen sich hierbei auch noch viel zu billig und erlösen nur 35-40 Millionen US-Dollar mit dem Verkauf. Und bleiben auch noch komplett auf den Schulden des Unternehmens sitzen. Und Aktien für Mitarbeiter wurden über Nacht wertlos. So wenig ist also ein Avantgarde-Entwickler-Team mit funktionierendem Produkt heute wert. Was ein Horror!
Ganz ehrlich: hätte ich 50 Millionen US-Dollar gehabt, ich hätte die Firma vor Fitbit gekauft. Alleine um Apple zu dissen. Und hätte viel härtere Werbekampagnen gegen diese grottenhässliche, unterbelichtete, feature-lose „Apple Watch“ gefahren. Einfach aus Spaß, in meiner Freizeit.
Doch die Realität geht anders, hier zählen Innovationen nicht. Du kannst die beschissenste Hardware verkaufen und mit jedem neuen Release weitere Schnittstellen streichen (siehe Apple), dann noch völlig auf Design-Innovationen verzichten, wenn du Werbung fährst wie im Welt-Krieg, ist doch wurscht, du wirst genügend Vollpfosten finden, die dir das aus den Händen reißen. Und die Finger gleich mit.
Nun. Gut. Nach der Oculus Rift ist dies hier das zweite Super-Projekt, dass vor reichen Dinosaurieren in die Knie gehen muss und sich auflöst, für unter Wert verkauft und dem egal ist, was danach passiert. Da beides populäre Kickstarter-Projekte waren, dämmert mir langsam, was „Crowdfunding“ bedeutet: hier werden die Leute auch nur für dumm verkauft. Aber die Website dazu, mit den vielen super-bunten Bildchen und Hipster-Videos, sieht halt einfach geil aus!1 They call it „innovative“. My a$$!
Silizium ist neben Sauerstoff das Element, das am meisten auf der Erde vorkommt. Warum Mutter Erde bisher nicht selbst auf die Idee kam Organismen zu entwickeln, die auf diesem Element Nr. 14 basieren, ist Wissenschaftlern schleierhaft.
Also nahmen ein paar Forscher vom California Institute of Technology (Caltech) das Heft selbst in die Hand und kreierten eben welches. Ein Bakterium zwar, aber immerhin.
Leben, wie wir es eben nicht kennen: könnte so aussehen, wenn es nach Künstlern geht. Mögliche Anwendungen, mal abgesehen von Horror-Manga-Szenarien, sind derzeit ganz pragmatisch: Medikamente. Produkte für die Landwirtschaft. Treibstoff. Vorteile dieser Verbindungen: umweltfreundlicher. Und wohl auch günstig herstellbar. Wann diese Lebewesen den Planeten übernehmen, kann noch ein wenig dauern.
1960 gab es mal eine Episode in „Star Trek“. Darin zu sehen war eine Alien-Welt, Janus IV, die eben auf Silizium basiert. Die Lebewesen wurden darin „Horta“ genannt und sahen so aus. Welcher Film war das nochmal, wo erwähnt wurde, dass die Amerikaner entscheiden, wann eine Erfindung öffentlich gemacht wird, weil es sie schon längst gäbe? War ein deutscher Film, wenn ich mich recht erinnere.
Wenn diese Lebewesen dann, irgendwann in der nahen Zukunft, ihren Bakterienstatus verlassen haben werden, wird Trumpland durchgesetzt haben dass silicone bitte schön auch direkt mit Silikon zu übersetzen sei und alle Escherichia coli-Bakterien in Pamelaanderson coli umbenannt. Zu meinem persönlichen Glück werde ich das nicht mehr miterleben müssen.
Auszug aus dem Biologie-Unterricht: Photosynthese ist der Vorgang von Pflanzen wenn sie Schadstoffe in Sauerstoff umwandeln. Ohne Wikipedia und da es bereits einige Jahre her sind bei mir, ohne Gewähr.
Biochemiker muss ein geiler Beruf sein: so arbeiten Tobias Erb und weitere an einem Verfahren, das „lebende Organismen“, also nicht ausschließlich Pflanzen, mehr C02 aus der Atmosphäre aufnehmen können. Erb ist vom Max Planck Institut für terrestrische Mikrobiologie und der Artikel dazu erschien hier.
Erb und Kollegen gingen nicht anders als Hacker vor, die ein Programm durch „Reengineering“ in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegen, um es genauer untersuchen zu können. So holten sie eine Steigerung der Photosynthese von 25% heraus, zudem soll das mit deren Methode zwei- bis dreimal schneller erfolgen als natürlich vorkommend.
Der Knackpunkt: ohne genetische Modifikationen vornehmen zu müssen wird aus diesem „Tuning“ leider nichts. Soll heißen, es ist für derzeitige Organismen schlicht nicht anwendbar. Man müsste schon genetisch modifiziert sein oder genetisch modifizierte Pflanzen „hergestellt“ haben, damit dieser Trick funktioniert. Das wird also nicht nur die Ethik beschäftigen, bevor das Photosynthese-Hacking hier serienreif wird.
Es geht aber auch ohne Modding: global konsumieren Pflanzen und Algen 350 Gigatonnen CO2 pro Jahr weg. Das ist schon sehr, sehr gut. Man müsste also Wege finden, unter diesen 350 Gigatonnen/Jahr zu bleiben. Die Menschen arbeiten hart daran, aufgrund von Dummheit, Starrsinn und fehlender Einsicht sowie Kooperation sind die Aussichten im Hinblick auf die aktuelle geopolitische Situation jedoch mehr als trübe.
Nö? Kein Problem: spiel‘ Schach gegen Galaxien!.
Was startete im Winter 2001 wurde auch im Laufe der Zeit zu einer Verpflichtung für mich. Ich fühle mich als Teil der europäischen Cyberpunk-Kultur für manche Dinge schuldig. Das Jahr 2016, sowie die Veröffentlichungen eines gewissen Herrn Snowden ab 2013 gehörten mit Sicherheit nicht dazu. 🙂
Was ich eigentlich meinte war, auch ich bin mittlerweile Mitte 30. Und viele von uns Spezialisten der ersten Stunde sind auch wieder weg. Da ich die Situation vor 2003 aber schon (mindestens) zwei Jahre sehr gut kannte, als in unserem Sprachraum der Terminus „weblog“ nicht existent war, ist es für mich heute, mit einem Fuß in 2017, fast unerträglich zu sehen, dass man als „letzter Rest“ quasi dafür sorgen muss, dass eine „Szene“, die ja eigentlich nie Wert darauf legte, geschweige denn existierte, noch am Leben ist.
Nun gut, wenn du es nicht machst, macht’s ein anderer für dich. Insofern, willkommen in 2017 und nach zwei langen Jahren Abstinenz zurück im Cyberpunk- sowie Blog-Biz!
Mancher mag sich fragen: „was, zum Henker, hat dieser Mutterficker eigentlich die ganze Zeit gemacht?“ Diese Frage ist durchaus berechtigt. Doch zu meinem Erstaunen, sowie vielleicht für ähnlich Agierende unserer Zeit, es gibt tatsächlich diese „Welt da draußen“. Wissen schon: das Zeug, mit dem man seine Miete, Nahrung, Sexualität verdient. Leider „verdient“, denn das sind für uns als Lebewesen ja auch Grundbedürfnisse, die befriedigt werden müssen. Solange man lebt, geht kein Weg daran vorbei. Also alleine Geld für so etwas zu zahlen ist Selbstkasteiung. Dass man ohne dies zu etwas kommt jedoch, zumindest in der Welt in der wir leben, unmöglich.
Nun gut, ich bin in die Position gerückt, die ich vor 2001 einnahm, gezwungenermaßen: die Rolle des Beobachters. Was ich sah allerdings, die erste Überraschung, war viel schlimmer, als was ich jemals wahr nahm. Also stelle sich bitte niemand vor, dass es mir leicht viel „nichts“ zu sagen und zu schreiben. Es war viel mehr der Versuch, aus dem Dingens, was man angehäuft hatte über drei Jahrzehnte, etwas zu errichten, was bitte sehr nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre zusammenfallen möge. Insofern, wirklich verzichten konnte ich sodann auch nicht, siehe href.ninja.
Und überhaupt, wer hätte gedacht, dass es so einfach ist: Mit del.icio.us hatten wir generell das Werkzeug bereits bei der Hand. „Linkt sie tot!“, mehr als das brauchte man gar nicht. Man war nicht nur Sender und Autor gleichzeitig, nö, mit dem Web als Werkzeug hatte man auch das Über-Medium gewählt, mit dessen man sich verständigt wissen wollte. Und war eigentlich, bleiben wir realistisch, Twitter Lichtjahre voraus. Auch technologisch.
Am Ende.
Wir, ich, möchten eine Lanze brechen für die „Elite“. Sry, ich zähle mich dazu. Lebenslauf und Gedönsen, aber „I like“. Ich bin sicher, die Anfeindungen sind nicht so gemeint. „Zeit“. „Bild“. „TV“. Das sind „Feindbilder“ von _uns_. 🙂 Wir haben diese installiert, weil, wissen schon, wir waren heraus-ford-ernd! Wie früher als Hosenscheißer unsere Sandelplätze, Spielzeug ist nun mal zum Spielen da. „Die mächtigste Waffe ist das geschriebene Wort“, so heißt es. Manche verfolgten dies. Andere nicht. Ist ja nichts groß dabei, doch wir haben das 21. Jahrhundert und die Maya überlebt, 9/11 und die Rückkehr von Jesus. Behaupte niemand, wirklich, wir hätten es leicht gehabt! Was nie erzählt wird ist doch auch die Tatsache, dass diese dumme Geschichte weder von uns geschrieben werden wird, noch Korrekturen unterliegen wird. Was uns wieder zu einem der Ausgangspunkte führt: wie verdienst du dir dein tägliches Essen? Eben.
Der Weißwein, den man in den Kühlschrank legen kann, ist nicht mal schlecht. Nutella gibt’s auch nicht überall. Wann, sehr geehrter Hr. Trump, werden meine Nikes nochmals hergestellt in USA sein? Und außerdem: ja, gut, ähhhh…
tl;dr: cipha.net. Kaufen Sie bitte mehr Bücher!
Wie direkt aus „Remember Me“ oder „Deus Ex: HR“:
Chantal Sherif aus Kairo hat die Poster-Kampagne Ascension entwickelt.
Als Setting hat sie eine dystopische Zukunft genommen, in welcher nur die Reichen und Schönen es sich leisten können sich künstliche Organprothesen zu gönnen.
Was heraus kam ist perfekte Cyberpunk-Konzeptkunst
:
https://behance.net/gallery/10763279/Ascension. [via]
Cyberaugen, Cyberherzen, Cyberrückgrat, Cyberlungen; noch viel mehr Beispiele der Poster in der Praxis und auch Zeichnungen. Inspirationen hat sie sich bei olympischen Athleten geholt und diese in ihre Arbeiten übernommen.
Merci, Chantal! Und ab damit in ein Videogame!
ASCENSION – ELEVATING HUMANITY
Kopiert den Text, den ihr hier findet, in WhatsApp und schießt so die App komplett ferngesteuert bei einem „Freund“ bzw. einer „Freundin“ ab:
Indrajeet Bhuyan und Saurav Kar, zwei 17-jährige Inder, haben diesen Exploit entdeckt.
WhatsApp soll dadurch aber nicht nur zum Absturz gebracht werden können:
Die 2000 Zeichen lange Nachricht führt dazu, dass man auch den Chatverlauf löschen muss, um den App-Schrott wieder ans Laufen zu bekommen:
„What makes it more serious is that one needs to delete entire chat with the person they are chatting to in order to get back whatsapp work in normal,“ Bhuyan told THN in an e-mail.
I like!
[via]
Meine ehrliche Meinung dazu: Es muss jedes Mittel recht sein diesen programmierten Bullshit aus der Welt zu katapultieren. Überlegt euch: 19 Milliarden US-Dollar für solch einen Müll! Überlegt euch danach, in welcher dummen, geistig umnachteten, verblendeten und irrationalen Zeit ihr wirklich lebt.
„Do you really want to head into the future like this? Look back!“ – Nephlim Modulation Systems, 2003
Wir präsentieren stolz:
Aus den Kategorien „Unnützes Wissen am Abend“ und „Was macht eigentlich die 1. Welt so, wenn ihr langweilig ist?“, der biomimetische Fisch, der von echten Fischen akzeptiert wurde, wie er ist und sogar als Anführer respektiert wurde:
Wir verneigen uns, vor der polytechnischen Universität New Yorks und bedanken uns artig, unsere Welt ist wieder einen entscheidenden Schritt heraus aus der ewigen Verdammnis getreten!
Quelle: www.fuck.this.shit.com.