Ich nutze Del.icio.us nun seit 8 Jahren. Ich habe ihnen sogar damals verziehen, dass sie ohne mein Wissen oder Einverständnis mein Konto mit allen Links gelöscht haben, als Yahoo urplötzlich keine Lust mehr darauf hatte (was bei deren Aquisitionen häufiger vorkommt und grenzenlos asozial ist) und nicht mal klar war, ob es den Dienst weiterhin geben wird. Dann kam dieses unbekannte AVOS und wollte alles besser machen. Einen Scheißdreck haben sie gemacht.
Und gerade lese ich, dass selbst die das letzten Monat wieder abgegeben haben, an Science Inc., was mir ebenfalls nichts sagt und wo ein Ex-MySpace-CEO mit drin hängt, was mir wieder überhaupt nicht passt.
Ich kann mich über den normalen Login nicht mehr bei dem Dienst anmelden. Es erscheint ein Overlay, wo man die Zugangsdaten eingeben muss wie Nutzername und Passwort. Aber es passiert nichts. Der Hintergrund der Seite graut sich aus, kein Einloggen möglich.
Die Android-App war ebenfalls lieblos: Zuerst landet man auf einer Seite, wo man extra auf „+“ drücken muss, um Tags zu vergeben. Hat man das gemacht, muss man wieder zurück zu dieser Seite, bevor der eigentliche Link gespeichert wird. Man drückt also auf „+“, wählt Tags aus oder gibt diese ein, drückt auf „Finish“, kommt zurück und kann dann erst „Save“ klicken, bevor der Link dem eigenen Archiv hinzugefügt wird. Denkt ihr, wir haben für so viele Schritte heute noch Zeit!? Eben.
Und seit heute funktioniert auch das nicht mehr. Ich werde erneut nach meinem Passwort für die App gefragt. Klar, so eine App vergisst das halt; was ein Schwachsinn.
Ich habe keinen Bock mehr auf Del.icio.us. Ehrlich gesagt hätten sie es mir geben sollen, ich hätte was damit anzufangen gewusst. Und es auch nicht mitangesehen, dass man diese legendäre Idee von einem inkompetenten Deppen zum nächsten schiebt.
Aber was sind die Alternativen? Was bietet mir sonst ein digitales Kurzzeitgedächtnis, wie Del.icio.us das gemacht hat? Was nutzt ihr dafür? Ernsthaft, ich will da weg, mit unserer Beziehung ist es nach diesen acht Jahren richtig vorbei.
Und komme mir einer mit T(z)witter, ich werde persönlich einen Laster kapern und in dessen Haus fahren, so wie die Agenten das mit Trinity machen wollten.
Wir leben in modernen Zeiten. In dieser Phase des 21. Jahrhunderts finden Kriege statt, die kaum beachtet werden. Geführt von Videogamern. Per Fernsteuerung. Undemokratisch und in in Tausenden Kilometern entfernt. Im Zeitalter der Drohnen.
Da trifft es sich gut, dass man heutzutage im Web direkt Kriege mit Lifestyle verbinden kann. Das findet hier in Reinform statt:
http://instagram.com/dronestagram. [via]
Soldat trifft Hipster.
Die Angabe der vielen Toten in den Bildunterschriften gerät zur Nebensache: Die Bilder eines falschen Krieges werden erneut verfälscht, in diesem Fall mit Filtern, die der große Bruder Facebook über Instagram zur Verfügung stellt. Sie wirken, gewollt oder ungewollt, ob der Flut an geposteten Hunden in Sepiatönen, Sonnenuntergängen in Falschfarben und Schnappschüssen von westlichen Mittagessen, als sei das ohnehin nicht real, wichtig oder sonstwie relevant. Kurzum: Es repräsentiert einfach _alles_ wofür der Westen steht. Und wofür man ihn problemlos hassen kann.
Dabei hatte James Bridle mit diesem Projekt eigentlich etwas anderes im Sinn. Er wollte eben diesen Kontrast mit seinem Feed anbieten, eben nicht diese alltägliche Kakophonie gepostet sehen. Diesen ignorierten Krieg „tangible“, also greifbar machen. Erreicht hat er genau das Gegenteil.
Eben weil er Instagram für diesen Feed gewählt hat, ist seine Glaubwürdigkeit solch einer Ambition schon beim ersten Post flöten gegangen. Es gibt nichts Unechteres wie Instagram.
Schon alleine die Größenbeschränkung der Bilder deckt den betroffenen Bereich der Karte wahrscheinlich nie komplett ab. Irgendwo muss er die Photos zum Bearbeiten auch herkriegen, es sind sicher nicht seine eigenen. Und dann gibt es den moralischen Aspekt: Wenn ich weiß, bei einem Angriff sind zehn Menschen ums Leben gekommen, sollte ich die Vogelperspektive lieber heute mal mit Sierra oder doch lieber mit Lo-Fi posten? Morgen nehme ich dann bestimmt Walden, weil ich erinnere mich gerne an Ashton Kutcher von Zeit zu Zeit.
Das ist so krank. Ich gehe kotzen.
Von den unzähligen „sozialen Netzwerken“ unterstützt Spiegel Online standardmäßig nur drei: Natürlich das völlig unnütze und von Anfang an pathologisch überschätzte Twitter, den Monopolisten Facebook, sowie das mittlerweile visuell ansprechende und dennoch irrelevante Google+. Das war’s.
Doch obwohl es nur drei Netzwerke sind, wurde man von Beginn an von insgesamt acht(!) Buttons belästigt:
Drei links bei den Eigenschaften des Artikels, wo Angaben wie das Datum der Publikation gelistet sind. Zudem drei unten am Ende jedes Artikels, die wiederum von einem ganz kleinen „+“ begleitet werden, wo, allerdings nur wenn man auch selbst aktiv wird, weitere sechs Netzwerke gelistet sind, davon nur zwei deutsch.
Tja, und dann hat jeder Autor, natürlich, ist ja das Wichtigste heute, auch noch einen eigenen Twitter-Account. Was sie als seriöse Vertreter ihres Fachs bereits disqualifiziert. Hier _muss_ selbstredend zwingend noch ein solcher Autor-Profil-Button über den oben erwähnten Artikelende-Schaltflächen angebracht werden.
Wer jetzt dachte, dass es wohl reicht, der irrt.
Ebenfalls links neben den Artikeln findet man, zum dritten Mal, einen Facebook-Gefällt-Mir-Button. Dieser Button gehört sogar zu einer noch viel größeren Box, eine Art Ausschnitt der Fanseite der entsprechenden Rubrik beim Gesichtsbuch.
Ihr werdet mir nun zustimmen müssen, dass man durch diese Faktenlage allein zu folgendem Schluss kommen muss: SPIEGEL ONLINE lutscht sehr gerne Social-Network-Schwänze.
Und dass ihnen das ungeheuer wichtig ist, also dieses Schwanzlutschen mit allem was dazugehört, sind sie erst vor kurzem noch einen Schritt weiter gegangen.
Das ist wirklich unfassbar, aber bereits umgesetzt:
Sie haben einfach nochmal drei weitere Buttons eingebaut. Der selben überrepräsentierten Netzwerke. WHAT. THE. FUCK.
Das haben sie nun auf eine Weise gemacht, die die bisher penetranteste ist: Scrollt man als Leser nach unten, um einen Artikel ganz zu lesen, poppt plötzlich von unten eine Leiste auf. Kein. Witz. Diese Leiste geht nicht mehr weg, es sei denn, man klickt auf ein kleines „X“. Nach jedem Reload der Seite, sowie beim Lesen eines anderen Artikels, erscheint diese Leiste erneut.
Fassen wir also zusammen: Für die drei weltweit bekanntesten sozialen Netzwerke findet man nun ingesamt 9 Buttons auf einer(!) einzigen HTML-Seite. Addiert man die zwei optionalen für die Autoren und die Rubrik-Fanseiten hinzu, sind es sogar 11.
Pikant ist ebenfalls folgender Fakt: Ich hatte ja weiter oben bereits erwähnt, dass man selbst aktiv werden muss, um auch zwei kleine Buttons deutscher Netzwerke sehen zu können. Davon ist Xing definitiv relevant, und die VZ-Verzeichnisse niemals. Ein sehr bekannter Dienst aus DE ist aber Mr. Wong aus Bremen, der ebenfalls komplett ignoriert wird wie Wer kennt wen aus Köln. Das selbe trifft auf StayFriends aus Erlangen zu.
Ich weiß nicht wie du das siehst, werte Leserin/werter Leser, doch für ein so häufig besuchtes „Nachrichtenportal“, das seinen Sitz in Hamburg hat, erwarte ich, dass man solche Dienste wenigstens berücksichtigt. Schließlich werden hierzulande StayFriends und Werkenntwen häufiger genutzt als Twitter.
Dieser Social-Network-Hype war gequirlte Kacke von Anfang an. Von Beginn an hatte außer den bestens finanzierten und durch massenhafte Marketing-Manipulationen hervorragend platzierten Diensten aus den USA niemand eine Chance. Wir leben aber leider nun in einer Realität, in welcher diese Dienste von sehr sehr vielen Menschen genutzt werden. Das ist einfach so und sich komplett dagegen zu sperren würde nichts nützen. Man kann aber, verfickt nochmal, zumindest schauen, dass sich die Unterstützung für diese Dienste IM RAHMEN HÄLT. Es bringt nichts EINEN BESUCHER EINER WEBSITE MIT BUTTONS ZU MALTRÄTIEREN, die sich in der Funktion IN KEINSTER WEISE UNTERSCHEIDEN. Zumal hier der lokale Support für alternative Dienste aus DE (und die gibt es tatsächlich, mit einem Bekanntheitsgrad, der auch den „Experten“ bei SPON vertraut sein dürfte) völlig vernachlässigt wird. Das ist, so dumm es den Idioten erscheinen mag, noch wichtiger, seit die Öffentlichkeit von Geheimdienstprogrammen wie PRISM oder Tempora weiß.
1990 wurde die CERN-Praktikantin Nicola Pellow damit beauftragt den ersten Browser für das Web zu schreiben, der Webdokumente unabhängig von Rechner und Betriebssystem jedem zugänglich machen sollte. Ein essentielles Konzept, das mit dem WWW verfolgt werden sollte, war nämlich „universal readership“ (engl.: allumfassende Leserschaft).
Ihr Endergebnis, nur einen Monat später, sah dann so aus:
http://line-mode.cern.ch/www/hypertext/WWW/TheProject.html. [via]
Ab Januar 1992 konnte man die erste stabile Version dann als Download herunterladen.
Auch wenn der eigentlich erste Browser WorldWideWeb von Tim Berners-Lee eher an unsere Werkzeuge heute erinnert: Der lief nur auf NeXT-Computern. Und somit war zu Demonstrationszwecken, was das Web ist und was das eigentlich alles soll, der einfach hinfällig.
Ich verstehe, dass alleine dieser Satz die heutige Generation völligst überfordern muss: Menschen, die mit Facebook, T(z)witter, YouTube & Co. aufgewachsen sind und nichts vorher kennen, könnten auf die Idee kommen, dass das alles so gedacht war. Nein, war es nicht.
Videos waren erst gar nicht eingeplant. Und so wie man das hier sieht, war es Usus: Dokumente zugänglich zu machen, egal wo man ist. Der Browser ist text-heavy, die Texte darin ebenfalls und was man zu finden hoffte, war, aufgrund der wissenschaftlichen Behemoth-Einrichtung CERN, eben auch sehr sehr textlastig. Never forget: Mind the roots! HYPERTEXT. Ihr Nutten und Selfie-Creeps.
Heute findet man den LMB konserviert für alle interessierten Menschen unter der obigen Adresse. Und zwar im Zuge des selben Programms, das auch die erste Website überhaupt erhalten soll.
Übrigens kann man selbst heute noch von einem professionelleren Nachfolger überzeugt sein: Der heißt Lynx, stammt ungefähr aus der selben Zeit, wird heute immer noch supportet(!) und ist in jeder Linux-Distribution zu finden.
Das war 2008, vor fünf langen und harten Jahren schon:
Diese Folie kam jedoch erst kürzlich ans Licht und stammt aus den Beständen vom guten Herr Snowden bzgl. der Spionage-Software XKeyscore.
Im Kern geht es hier einfach um das Interesse von Geheimdiensten (NSA, GCHQ, BND, usw.) an den Metadaten, wenn ihr Photos macht. Egal ob Smartphone, Handy mit Kamera oder Digitalkamera, etc.: Mit eurem Bild werden allerlei Hintergrundinformationen gespeichert. Beispielsweise Kamerahersteller, Linsentyp, Datum, Uhrzeit und manchmal sogar der _exakte_ Standort.
Dieser Umstand hat z.B. einem gewissen Herrn McAfee letztes Jahr den Kopf gekostet: Weil ein paar Idioten-Jouhurnalisten vom Vice-Magazin ihn im guatemaltekischen Dschungel mit einem iPhone 4S photographiert haben, konnte ihn die Polizei dort festnehmen und zurück in die USA schaffen, wo er wegen Mordverdachts gesucht wurde. Der Link hier [via] liefert alle Informationen, die mit dem Photo gespeichert wurden; selbst heute noch(!). Shit is crazy.
Zudem könnt ihr dort selbst Bild-URLs eingeben, um zu schauen, was an Metadaten mitgeliefert wird.
Fassen wir nochmal zusammen: EXIF IS EVIL!
Tut euch selbst einen Gefallen und ladet keine unbearbeiteten Bilder irgendwo hoch _und_ versendet die nicht weiter; weder per Email, SMS oder sonstwie.
Fakt ist nämlich auch (korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege, doch es wurde von mir mit eigenen Bildern ausprobiert): Sobald das Bild durch ein Bearbeitungsprogramm gelaufen ist (das kann Photoshop, Instagram, EyeEm oder sonstwas sein) sind diese EXIF-Daten nicht mehr in voller Ausführlichkeit (und manchmal auch überhaupt nicht mehr) verfügbar. Im Endeffekt dem Dienst, der die Bearbeitung übernahm, aber schon.
In Zeiten von Breitbandinternet und der Möglichkeit auf so ziemlich unbegrenzten Webspace werden sich aber immer weniger Menschen um so etwas Gedanken machen. Wundert euch daher nicht, wenn ihr nach einem Bildtausch den Staatsschutz an der Tür habt.
Gibt es eigentlich einen vernünftigen Grund, wieso man „FeedBurner“ nutzen sollte? Nur einen??
In meinen Augen ist dieses „Programm“ exemplarisch, was mit dieser ganzen „Web 2.0“-Kacke nicht stimmt:
– nahezu jede Webapplikation bietet bereits die Möglichkeit an sich RSS-Feeds automatisch generieren zu lassen. Manchmal sogar zusätzlich mit Atom
– wer Statistiken für seine Feeds braucht, der wird im Web fündig. Oftmals genügt es ein(!) Skript auf seinem Server zu hinterlegen, um das ans Laufen zu bringen. Das ist wesentlich weniger aufwendig als für „FeedBurner“ sich die .htaccess
zu zerschießen
– viele URLs werden unfassbar lange, wenn man sie aufruft, was die Verlinkung wesentlich erschwert. Meistens hängt irgendein unsinniger Quatsch nach einem Fragezeichen nach der eigentlichen URL hintendran. Es ist kaum ersichtlich, für was so etwas gut sein soll (außer für „FeedBurner“ selbst natürlich, weil dieser Teil ja dann auch in einer URL vorkommt und so besser von diesen degenerierten SEO-Mechanismen bewertet wird)
– wieso sollte ich meine eigenen Feeds extern zu einem Dienst auslagern, der a) in den USA seinen Sitz hat, b) allen hilft im Hintergrund Ca$h zu generieren außer mir und c) eigentlich meine Feeds redirected, anstatt sie direkt über mein Medium an den Mann/die Frau zu bringen?
– überhaupt dieses Redirecting: ich erkenne hier keinerlei Sinn. Sorry, dafür reichen wohl meine intellektuellen Fähigkeiten nicht aus
Im Kern kann man „FeedBurner“ auf einen einzigen Punkt bringen: Es hilft nur Google und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Zum einen haben sie wieder mehr zu indizieren und können ihre Suchmaschine weiter aufrüsten. Zum anderen werden über viele Feeds direkt AdSense-Konten angesprochen. Das muss für einen Betreiber jetzt generell nichts Schlechtes sein. Es bringt ihm wahrscheinlich auf Dauer allerdings weniger Geld ein als Google selbst. Außerdem entscheidet Google darüber, was dann auf diesen Seiten gepostet werden darf, wo diese Anzeigen erscheinen. Und viertens: Das ist diese Auswertungsgeschichte. Scheinbar (ich nutze „FeedBurner“ nicht) kann man diverse Dinge über seine Feedleser erfahren, also Programme, Anzahl der Nutzer, etc. Zur Erinnerung: Das geht auch auf einem eigenen Server, ist nicht schwer und wohl auch viel diskreter. Doch genau solche Dinge sind einem Werbeunternehmen mehr wert als Anzeigenschaltungen und poplige Feed-Features im KB-Bereich. Think about it for a moment, okay.
Naja, whatever. Klar, muss am Ende jeder selbst wissen. Scheinbar ist das Programm selber auch im Sterben, wenn ich das richtig interpretiert habe, was da bei Wikipedia geschrieben steht. Dann geht die gleiche Scheiße eben unter einem anderen Namen weiter.
Pikantes Detail am Rande: Google hat die vier Gründer 2007 über Nacht zu Multi-Millionären gemacht. Einer von denen, Dick Costolo, ist seit 2010 CEO von meinem Lieblingsdienst T(z)witter…
(oben: Alternativen für soziale Netzwerke; Ausschnitt der Website PRISM BREAK)
Kommt seit einigen Tagen enorm gut an und soll hier natürlich nicht unerwähnt bleiben:
http://prism-break.org/#de. [via]
PRISM BREAK entstammt dem Designer Peng Zhong. Er stellt auf dieser Website alternative Programme, Webdienste, Webseiten, etc. zusammen, um die der großen Betreiber zu vermeiden, die bei PRISM mitmachen.
Als regelmäßiger Leser hier müsstet ihr das Meiste dort allerdings schon kennen. 😉
Beispiele:
Wer den Raspberry Pi nutzt, der kennt DuckDuckGo längst, da es die Standardsuchmaschine bei Raspbian ist. Wer Android benutzt, der kennt natürlich auch (legendäre) ROMs wie AOKP. Und WordPress benutze ich seit 2005, Firefox und Thunderbird seit es die Programme gibt. Usw, usf.
Die Crux bei diesen Programmen und Diensten ist: Es nutzt (fast) niemand. Da derzeit alles in die Cloud ausgelagert wird, ruft niemand mehr im traditionellen Sinne seine Emails ab (außer ich natürlich). Oder als ich letztens eine Beamtin darauf aufmerksam gemacht habe, dass sie meinen Kontoauszug gerne per Email haben könne, solange sie PGP nutzt, da war die Frage nur: „Was ist bitte PGP?“ Ja, reality is harsh… Und bei Diaspora bin ich seit es den Dienst gibt, habe dort aber nur zwei meiner fast 200 Gesichtsbuch-Freunde bisher dazu bewegen können sich dort anzumelden.
Nun, vielleicht ändert sich das ja jetzt. Ist allerhöchste Zeit! PRISM hat klar gemacht, dass diese Themen uns alle betreffen, die wir im Internet sind. Und wir können jetzt den Grundstein dafür legen, dass die restlichen fast 6 Milliarden, die bisher nicht Zugang zu dem wichtigsten Werkzeug unserer Zeit gehabt haben, sich mit so einem Major-League-Bullshit nicht mehr abplagen müssen.
AOL 2013:
(von links nach rechts: Degeneriert, WTF, Hackfresse, degeneriert)
Ah, der digitale Untote ist zurück! Und er will immer noch die Gehirne fressen! Nothing new here, thank you, drive through.
Wären da nicht diese Zahlen:
Letzter Umsatz: 538,3 Millionen(!!) Dollar, Gewinn 26 Millionen
Und es gibt gleich ein neues „Aushängeschild“, ein dreckiges und schlampiges Zugpferdchen, aber eigentlich sieht man hier nur die „Klasse“ und das Niveau des ehemaligen mächtigsten Nutzers des Illuminati-Logos: Nicole Richie! Mit einer eigenen Show, inklusive Hashtag versteht sich! Die ganzen Tzwitterer und Kollegen brauchen schließlich entsprechende Soap-Formate, die auch zu ihrem geistigen Level passen. In Folge Nummer 1: Nicole Bitchie lässt sich ein Tattoo entfernen!1!! Boah, echt krass die Kleine, das bestätigten 1 Million Zuschauer.
America, home of the prototype fulltime idiots!
No chance. „Neues Image“ hin oder her, es bleibt ein Dreckskonzern. Und dass die tatsächlich wieder schwarze Zahlen schreiben; ohje, ohje.
Bigg Jus hat mal gemeint, „keep America online“, aber natürlich hat er das als Kritik gerappt, dass der ganze Scheiß keinen Wert mehr hat und dieser perpetual bullshit am Ende auf das ganze Volk zurückkommen muss.
Sie sind auf dem besten Weg. Glückwunsch!
Die Geheimdienste im 21. Jahrhundert sind obsolet. Die nächsten 50-100 Jahre wird es eine Bewegung geben weg von diesen starren, technologisch unterbelichteten, langsamen Regierungs-Institutionen hin zu privaten Datenverarbeitungsmaschinerien in Echtzeit, die neben dem genauen Aufenthaltsort einer Person Zugriff haben auf die Struktur der persönlichen Verbindungen, Vorlieben, Abneigungen, sowie die jeweilige Infrastruktur, technologisch gesehen, die sie brauchen, um das publik zu machen.
Vergesst CIA, NSA, BND oder MI6, willkommen Apple, Facebook, Google und Co.! Und vor allem darf man Microsoft nicht vergessen, die diesen Job bisher übernommen haben und eigentlich grandios waren in Bezug auf die Ausführung; weil es keiner merkt (niemand kennt den Code) und irgendwie ja jeder Vollhonk braucht.
Ernsthaft: Was unterscheidet einen Konzern wie Apple eigentlich in Bezug auf z.B. die CIA!? Die sind doch mittlerweile genauso mächtig oder bewegen sich zumindest auf Augenhöhe. Ich warte auf den Tag, an dem die das erste Land infiltrieren, mit einer Apple-Armee ausgestattet mit militärischen iPhones, iPads, iTanks, iB52s, iFlugzeugträgern. Die können das schneller, effektiver und v.a. heiliger: Der einstige Heiland ist ja schon tot, fehlt nur noch ein entsprechender Gedenktag oder die Zeitrechnung 1,2,3,etc. nach Jobs. Und es geht weiter, immer weiter…
Google hingegen treibt die transhumanistische Bewegung dieses Planeten voran, geht ja alles nicht schnell genug. Dafür gibt es eine Kurzweil-Universität, die wahr machen muss, was der Guru sagt. Google Glass ist der Anfang. Innerhalb der nächsten 10 Jahre wird es Google-Satelliten geben, Google-Marsrover, Google-Fernseher, -Uhren, -Autos, etc. Und natürlich, was Kurzweil über die nächsten 20 bis 50 Jahre gesagt hat. Muss so.
Und Facebook, tja, ist halt das neue Microsoft. Darf keiner durchblicken, aber jeder hängt am Zipfel. Muss auch jeder drin sein, weil es macht ja durchaus Sinn über Foursquare zu teilen, wo man sich gerade aufhält und es ist auch ungemein wichtig, jedes Frühstück und jeden Fliegenschiss über Instagram zu sharen. Dass dadurch Standortdaten und eigene Bilder in den Besitz von Facebook übergehen wird entweder vergessen oder ignoriert; die Scheiß-Welt da draußen ist kompliziert genug, who cares!?
Au weia, das ist der Westen, aber China macht das genauso und wird die nächsten 10-20 Jahre so richtig starten, siehe Huawei. Ein Konzept, das sich weltweit durchsetzt! Grandios.
Moment, Moment. Ich bin Technikbegeisterter und stehe auch zu meiner Nerdhaftigkeit, da ist nichts verkehrt dabei. Ich bin auch nicht die 1,11 Milliarden, ich bin kein Windows-User und Apple schon gar nicht. Doch ich habe gelernt, dass don’t be evil einen Scheißdreck bedeutet, wenn man erst einmal anfängt sich mit WERBUNG einzulassen. Da kann ich meine Seele auch gleich für 5€ dem Teufel persönlich verkaufen, da habe ich mehr davon.
Fazit: Sobald der Rubel rollt wird alles über Bord geworfen. Da wird aus einem Hippie-Hightech-Unternehmen im Handumdrehen der größte Schlachter der Welt (siehe Foxconn), aus einer einfach zu benutzenden Suchmaschine mit Killeralgorithmus wird ein Daten-Kraken, der alles frisst, was er vor das Maul geworfen kriegt, da wird aus einem „I’m CEO, Bitch!“ ein Börsenmilliardär, der behauptet, verreckende Eichhörnchen vor der eigenen Tür wären wichtiger als verhungernde Kinder in Afrika.
Kann ich, bitte, erfahren, wie man hier aussteigt!? Wie man den ganzen Scheiß ab 2000 rückgängig macht?? Ihr Vollpfosten: Für sowas wurde das Web nicht erfunden. Trotz dass es von Anfang an als offenes System gedacht war steuern wir genau in die Richtung, die Unternehmen uns diktiert hätten, hätte es damals Robert und Tim nicht gegeben. Es ist doch scheißegal was man macht, die finden immer einen Weg es in die Richtung zu lenken, die sie gerade brauchen. Und wenn der ganze Zug, mit dem ganzen Gedöns und Blabla gegen eine Wand steuert. Viel Spaß beim Aufprall!
[Update I, 25.06.13]
Auch wenn es der Titel erst einmal nicht durchblicken lässt: Die jüngsten Enthüllungen im Fall PRISM bestätigen meine Theorie. Warum sollten sich Nachrichtendienste die Mühe machen spezielle Werkzeuge zu entwickeln, wenn die großen Konzerne diese bereits haben und man die Inhalte, Daten, etc. „nur“ noch abgreifen muss? Neben Google, Microsoft, Apple, Facebook ist das noch Yahoo, die ich nicht mal auf der Rechnung hatte. Und natürlich AOL, wie könnte es anders sein.
Das, was sie jetzt alle machen, ist so nulpenmäßig: Die Konzerne heulen herum, es gäbe diese Gesetze (von einem Geheimgericht!), sie müssten sich daran halten. Wenn das jetzt zu einem Killer-Argument avanciert, und danach sieht es politisch aus, dann muss ich leider sagen: Scheiß auf den Rechtsstaat! Und, wenn man dieses Spiel weitertreiben möchte, dann scheiß, wirklich, es reicht, auch auf das, was diese Leute als „Demokratie“ bezeichnen! Dieses System hätte vollends versagt (es wird von unten nach oben regiert, nicht andersherum) und ist nicht mehr zukunftsfähig, geschweige denn repräsentabel. Punkt aus.
So sieht es halt aus:
Eine Art Comic zu Facebook Home, wie sich das die Leute drüben bei JoyOfTech vorstellen.
Da steckt schon Wahrheit drin. Von links oben nach rechts unten:
– Speicher ist voll von App-Entwicklern, die nur darauf warten zum Kühlschrank schleichen zu können
– QR-Codes auf dem Dach, die an Werbeagenturen vermietet werden
– ein Bad voll mit Toiletten, die einen ermuntern sollen haufenweise Dreck zu posten
– Rolläden sind innen versteckt
– durchsichtige Wände, um die Nachbarn mit „Social Media“-Nahrung zu versorgen
– Tischleuchte mit Instagram, die jede Mahlzeit fotografiert
– Facebook-Pinnwand an jeder Wand
– Hintertür bleibt offen, damit Facebook jederzeit rein kann um zu schauen, was man so treibt
– jedes Haus wird auf Stabilität durch Sheryl Sandberg überprüft, die sich an eine Tür lehnt
– die Treppe ist am Eingang rückwärts angebracht, so dass man nie mehr aus dem Haus kommt (oder nur sehr schwer)
– Zwischenraum zum Boden (nur kniehoch) prall gefüllt mit Kommentartrollen
– Heizungspumpe, die heiße Luft aus Kommentaren produziert
– Waschmaschine, die die dreckige Wäsche nur nach draußen bläst und dort liegt sie dann
– Tunnel verbinden einen zu den Nachbarhäusern
– Grundstein von anderen Bauarbeitern „geborgt“, v.a. den Winkelvoss-Zwillingen
– baut auf Android auf
– zweitklassig erbaut durch HTC, dem achtbesten Bauunternehmen der Welt
– MySpace-Grab irgendwo in der Erde
– Bonus: jedes Haus kommt mit einem Eichhörnchen, das im Vorgarten stirbt (Hinweis: nach „squirrel dying in front of your house“ googlen)
Mal sehen, aber es kommt definitiv eine Welt nach Facebook. Vielleicht schon früher, als Lobo so denkt. Überhaupt, wenn die Kids mit Smartphones aufwachsen und irgendwann erwachsen sind, ist das, was Lobo heute revolutionär findet (ahahaha! „Socialphone“) die lächerlichste Scheiße, die es gibt.
Posterous ist eigentlich ein YABP: Yet Another Blogging Platform. Die gibt es auch noch nicht sehr lange, erst seit 2008. Trotzdem haben (oder besser gesagt hatten) sie aktuell 15 Millionen User monatlich. Das ist beachtlich, mit Tumblr aber nicht vergleichbar, die es im gleichen Zeitraum auf 110 Millionen bringen.
Jedenfalls, im März 2012 wurde Posterous von Twitter übernommen. Damals (was eigentlich der Witz ist, es ist ja nicht mal ein Jahr her) war der Dienst als Erweiterung gedacht für Leute, die mehr zu sagen hatten als die lächerlichen 140 Zeichen.
Das war „damals“.
Inzwischen hat man sich dort genauer umgesehen und festgestellt, „wir brauchen eigentlich nur das KnowHow, scheiß‘ doch auf die Firma!“ Ergo: Posterous muss am 30. April dichtmachen. Twitter will es so.
Posterous war 2011 sogar für einen „Webby“-Award nominiert. Die Nutzer sind heute verloren. Dienste wie WordPress.com müssen in die Bresche springen, damit die wenigstens ihre Backups behalten dürfen.
Großartig. Twitter als Heuschrecke. Hätte mich persönlich auch gewundert, wenn von den Idioten aus San Francisco etwas Sinnvolles gekommen wäre.
Posterous ist tot, so läuft das im Biz. Zwar will man mit Posthaven einen Bezahldienst ins Leben rufen, doch der Erfolg ist jetzt schon fraglich. Schließlich gibt es noch das kostenlose Blogger, oder eben WordPress.com.
Anyway. Die Stärke von Posterous lag beim mobilen Client. Den gibt’s seit 2009 für iPhone und erst seit 2011 für Android. Das ist auch wohl die Technik, auf die es Twitter abgesehen hat.
Ich würde ja jetzt sagen, R.I.P., doch dann habe ich das hier gesehen:
„Posterous is Joining the Flock at Twitter, Big news: Posterous has been acquired by Twitter!“.
Zitat:
„The opportunities in front of Twitter are exciting, and we couldn’t be happier about bringing our team’s expertise to a product that reaches hundreds of millions of users around the globe. Plus, the people at Twitter are genuinely nice folks who share our vision for making sharing simpler.“
LOL!? Einen Scheißdreck. Selbst schuld.
Der größte Mittelfinger, in diesem Ausnahmefall sogar mit Substanz dahinter, entgegen Instabook, Verzeihung, Facegram, Sorry, Instagram-Facebook, Facebook-Instagram, ach, drauf geschissen jetzt, kommt aus:
Berlin
.
HaRdCoRe.
Substanz deshalb, weil: Es gibt hier nicht nur 14 Filter derzeit, die man seinen Bildern hinzufügen kann. Es gibt auch zwölf Rahmen. Das mag jetzt ein Begriff aus der Vergangenheit sein, aber es gab tatsächlich mal eine Zeit, da hatten Bilder einfach Rahmen, in die sie eingefasst wurden. Das sah nicht nur schön aus (im besten Fall), sondern erfüllte auch Zwecke, wie z.B., dass man diese an die Wand hängen oder sie aufstellen konnte, wo man wollte.
[EDIT, 22.03.13: Im Prinzip hat Instagram ja auch Rahmen, nur gehören die bei denen direkt zum Filter dazu. Man kann hier nichts anpassen, was die Individualisierung natürlich einschränkt. Zu behaupten, Instagram hat keine Rahmen stimmt also nicht. Wollte das nur etxra klarstellen, ist mir erst später aufgefallen.]
Naja, jedenfalls: Instagram ist nach dem AGB-Desaster vom Januar kein Dienst mehr, den man benutzen sollte.
Oha, es gibt sogar viele Gründe dagegen. Facebook ist der größte.
Und auch dass man zurückgerudert hat, aber erst, nachdem ein Riesen-Affentheater im Web veranstaltet wurde, von dem sogar der Mainstream erfasst wurde, hat seine Wirkung verfehlt.
Instabook war zu keiner Zeit ein Projekt, dem man eine Zukunft zugestehen sollte. Instagram hingegen schon. Doch das ist Vergangenheit.
Nun, zurück zu EyeEm.
Über solche Apps lässt sich vortrefflich streiten. Ich persönlich finde, dass es SEHR GUT ist, dass sich Lieschen Müller und Hermann Muster mit der Präsentation der eignen gemachten Bilder auseinandersetzen
.
Ich meine: Digital-Photos hatten nie einen guten Ruf. Es reicht einfach nicht, den Leuten mehr Megapixel zu verkaufen. Es sollte immer auch bei den eigenen Photos eine individuelle Komponente geben. Und hier kommen Dienste wie Instagram oder eben EyeEm ins Spiel.
Hinzu kommt, dass „soziale Dienste“ wie Twitter, oder eben Facebook, Flickr (gut, aber Yahoo), Tumblr (noch besser) einen immer größeren Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen und man dafür eben auch etwas Besonderes braucht.
Eine 240-Megapixel-Kamera habe ich schnell gekauft, interessant wird die Soße erst, wenn ich damit auch etwas erschaffen kann, was keiner von den Vollhonks macht, die die Kamera ebenfalls gekauft haben.
Lange Rede, kurzer Sinn (oder so ähnlich): Nutzt bitte mehr EyeEm! Die Firma ist faktisch genauso „alt“ wie die aus San Francisco, die App bietet wesentlich mehr
Funktionen (siehe Beispiel Tagging) und auch vom Datenschutz her gibt es kein
spießigeres Land als Deutschland
in der Welt; der Scheiß, den ihr dort publiziert, gehört garantiert euch.
Die *.com-Domain läuft auf Irland, nix blöd USA. Und die haben schließlich auch Linux Mint erfunden, die populärste Linux-Distribution auf Distrowatch. Sollte daran etwas verkehrt sein; dann habe ich eindeutig meine Passion verfehlt. Und das wäre, naja, für euch vielleicht weniger, aber für mich eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes.
Da kommt mal wieder Major-League-Bullshit aus Good’Ol USA zu uns.
Die neue Smartphone-App von Twitter nennt sich Vine.
Was ich von Twitter halte habe ich bereits an anderer Stelle ausführlichst erläutert: Tzwitter I und Tzwitter II. Und bestimmt noch irgendwo anders, kein Plan gerade.
Vine wird ein ähnlicher Schwachsinn.
Das Prinzip: Mit Vine lädt man Kurzvideos direkt in den Twitter-Feed hoch. Revolutionär!
Das Problem: Die Clips dürfen MAXIMAL 6 SEKUNDEN LANG sein. Hell, no.
Den gleichen Scheiß, den sie schon mit Blogs gemacht haben, machen sie jetzt mit Videos: Die digitale Profit-Verwertung für die eierlegende Wollmilchsau GENERATION FASTFOOD. Ohne Gnade.
Der „Dienst“ ist nicht mal eine Woche alt, bislang auch nur für iPhone zu haben und es kotzt mich schon jetzt an.
Es gibt auch schon erste Probleme: Da die Amerikaner sehr sehr prüde sind und sich lieber gegenseitig ins Gesicht schießen als zu vögeln, ist Porno dort natürlich verboten. Das ist auf Tzwitter auch nicht erlaubt, klar. Aber ein Mini-Porno-Clip landete sogar in den „Empfehlungen der Redaktion“, ein furchtbarer menschlicher Fehler, wie Tzwitter sagt.
Au weia.
Ihr seid vorgewarnt. Der Dienst ist DRECK. Doch genau solche Ideen kommen immer gut an, siehe Twitter selbst, WhatsApp, etc. pp.
Sechs Sekunden. Grandios.