Ich habe ja bereits ein paar Einträge zu 3D-Druckern gemacht. Der erste Beitrag von mir persönlich dazu stammt vom Oktober 2007. Darin führe ich bereits aus, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Autos ausdrucken können wird.
Nicht mal 7 Jahre später ist der Gedanke mit Hilfe des japanischen Herstellers Honda Realität geworden:
Was wir hier in klein sehen ist eine dreidimensionale Ansicht eines Honda NSX-Supercar-Konzepts vom letzten Jahr. Der steht euch/uns ab jetzt kostenlos zum Ausdruck zur Verfügung.
Honda kommt dabei der Community und dem Opensource-Gedanken entgegen: Die Designs stehen alle unter einer CC-4.0-Lizenz. Offener geht nicht, man kann Konzepte weiterreichen und sogar modifizieren(!). Das Format ist *.stl. Diese Dateien gibt es bereits seit 1989 und dient hauptsächlich Rapid Prototyping, dem Grundgedanken also heutiger 3D-Drucker.
[via]
Insgesamt hat Honda Modelle der letzten 20(!) Jahre ins Netz gestellt. Schaut es euch an, lohnt sich auch wenn ihr bisher keinen solchen Drucker habt, steht viel Wissenswertes dabei und wie die Grafik oben beweist kann man sich die Modelle auch einfach so mal schnell im Browser ansehen:
Das Honda 3D Design Archive – eine Downloadarchiv für Fahrzeugmodelle von Honda für den eigenen 3D-Drucker.
Sind auch knuffige Konzepte darunter, Honda versteht den Spaß dabei jetzt schon, wie es aussieht.
Anhand dieser Aktion lässt sich mittlerweile ganz gut nachvollziehen, was uns mit der 3D-Drucker-Technik bevorsteht. Das haben manche mehr, manche weniger verstanden. Ich selbst habe auch bereits im Artikel Ende 2007 beschrieben, dass man dies ebenfalls mit Möbeln machen können wird. Wir dürfen also gespannt sein, wer hier als erstes vorprescht.
Whoaaa:
Hätte ich früher problemlos im ciphanet posten können, aber das gibbet ja nun nicht mehr.
„Limitless“ ist ein Graffiti-Zeitraffer-Video von sofles, selinamiles, drapl, finat_magee, butchdaddy und über Ironlak veröffentlicht.
Die haben eine komplette Halle zugebombt. Aber nicht einfach so, eben Stop-Motion-Style. Untermalt ist das Ganze mit künstlichen Dubstep-Beats, die besser hätten ausgewählt werden können.
Aber ich will nicht meckern. Schönes Stück Video. Ging in einer einzigen Woche bereits 4,9 Millionen Mal über die Bildschirme dieser Welt. Zurecht.
R.I.P. CIPHA.NET!
Hut ab: Nach langen Querelen ist die Space Night nun doch zurückgekommen. Mit: CC-lizensierter Musik, die im Übrigen jeder selbst beisteuern kann, aktuellem HD-Material und zu einer ähnlichen Sendezeit wie damals.
(Neues Logo der „Space Night“, Quelle: BR)
Die ersten drei Folgen wurden bereits ausgestrahlt und sind hier zu finden: http://br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/spacenight/spacenight-104.html.
Kritikern zufolge, die sich mit dem Fernsehen auskennen (ich bin da nicht so der Fan von), meinen sogar es sei tatsächlich dem Hype gerecht geworden. Das mit der CC-Chillout-Musik sei „revolutionär“; ich nenne das einfach zeitgemäß. Schön finde ich auch den Fakt, dass in dieser Sammlung bereits 1.000 Stücke zu finden sind von Komponisten aus 11 Ländern.
Die Bilder wären „gestochen scharf“ und „atemberaubend“ von „noch nie gesehener Qualität“. Ich lasse das jetzt, das gute Telepolis hat den Artikel dazu: „Web Community reanimierte TV-Kultsendung“, via heise.de/tp/.
Das klingt jetzt wieder komisch, doch ich verbinde mit der Space Night meine besten Zeiten. Das lag an der vielen freien Zeit, den netten Mädels, viel „WOW!“, das wir geraucht haben und natürlich Gevatter Alkohol. Heute ist es so, dass ich selbst nachts für solche Sessions keine Zeit mehr finde. Ich will mir diese drei Folgen ansehen, gehe jedoch davon aus, dass selbst das schon schwierig wird. Denn obwohl ich von Anfang mitgekriegt habe, dass diese Reihe zurück ist; ich schaue eigentlich kein TV. Die Glotze nutze ich zum Zocken und gut. Und selbst dafür fehlt mir die Zeit.
Anyway. Trotz der bereits drei gesendeten Folgen ist der Sendeplatz alles andere als sicher. Ich nehme das persönlich mal für voll, dass die erste Staffel bis März 2014 läuft. Ich hoffe, ich bekomme davon etwas mit. Es hat mein Leben immer sehr bereichert, die Mucke läuft heute noch ab und zu in diversen Playern. Und ich gehe schwer davon aus, dass das auch heute noch möglich ist. Hoffentlich.
(oben: einfach nur Brokkoli… [via])
Auch die Natur kann Technik! Ehrlich gesagt hatte sie dafür auch genügend Zeit, wa!?
Hier findet sich viel mehr Atemberaubendes:
„Earth’s Most Stunning Natural Fractal Patterns“, via wired.com.
Spiralen & der Goldene Schnitt allüberall.
Vorgestellt werden Salzbänke, Schneckenhäuser, Farnkräuter, Wolken, Blätter, Berge, Blitze, Pfauenfedern, Eiskristalle, Wasserfälle, Flussdeltas und, nicht zu sehen, Galaxien.
Die gute Gaia kifft ganz schön was weg, du. Da sag‘ noch einer Frauen verstehen nichts von Mathematik. o.O
Ich bin ein riesen Concept-Art-Fan, aber leider wird das neue Nexus 5 so nicht aussehen:
(oben: Nexus 5-Conceptart von Sph1re)
Hochaktuell ist das Thema dieser Grafik vom März 2013 trotzdem: Samsung will nämlich noch diesen Monat, zumindest im Heimatland Südkorea, ein Smartphone mit „Kurvendisplay“ herausbringen. Yeeha! Das klingt sexy im englischen Original („curved display“), lasst uns nur noch hoffen, dass es entsprechend ausschauen wird.
Das eigentliche Thema dieses Beitrags ist ein anderes: Das offizielle Servicehandbuch über 281(!) Seiten zum LG D82x
(offizielle Typbezeichnung des Nexus 5) ist nämlich, natürlich versehentlich, über die Dokumenten-Upload-Plattform Scribd erhältlich. Pardon: Gewesen.
Besucht man diese Adresse, wird man von der Nachricht begrüßt, dass LG Electronics höchstselbst diese Inhalte hat vom Netz nehmen lassen.
Nun, wie das Web nun mal ist, viel gebracht hat das nichts: Die schematischen Skizzen sind weiterhin über diverse Quellen zugänglich. Die bestätigen eigentlich, was man bereits im Vorfeld auf Bildern sehen konnte.
Wirklich wichtig waren hingegen die Specs. Neben einem 4,95“(?)-Display werden 16/32GB Speicher, 2GB RAM, ein Snapdragon 800 mit 2,3GHz, 8MP-Kamera hinten und 1,3MP(!?)-Kamera vorne, einem mittelmäßigen 2300mAh Akku, dem üblichen internen Sensoren-Gedöns (Gyroskop, etc.), Benachrichtigungs-LED, kabellosem Laden und NFC sehr viele Gizm(e)os mitgeliefert. Der Preis für die 16GB-Version wird, jüngsten Informationen zufolge, bei 299€ liegen.
Vor allem der Akku und die Kamera vorne und hinten machen dieses Gerät zu keinem Highend-Smartphone. NFC ist nicht wirklich neu, Notification-LEDs ebenfalls. Das kabellose Laden ist nett, aber jetzt kein Totschlagargument sich dieses Smartphone zu holen. Darüberhinaus besteht technisch fast keinerlei Unterschied zum G2 von LG.
Insgesamt verhält es sich mit den Nexus-Geräten so: Sie geben meist den Standard vor, was für neue Androidversionen benötigt wird. Wer also bereits ein Highend-Smartphone aus diesem Jahr 2013 hat, der wird mit den folgenden Android-Iterationen keinerlei Probleme bekommen. Mit Kitkat sowieso nicht und wohl auch nicht mit der Version 5. Denn, wenngleich es noch keine Version 5 von Android gibt, das wird auf diesem Gerät laufen müssen. Sonst hätten die Maestros von der Marketingabteilung sich diese Zahl auch sparen können. Für die Displaygröße steht die Fünf nämlich nicht, wie man oben lesen kann.
Fakt bleibt am Ende auch: Google hat mit seinen Nexus-Geräten einen Nerv getroffen. Denn selten gab es so viele Features und so viel gute Hardware für so wenig Geld. Und wenn man sich das Samsung Galaxy, sowie v.a. das Nexus 4 genauer angeschaut hat; das waren Design-Schmuckstücke, die hier sogar einen gewissen Impact hinterlassen konnten.
Wie immer fehlt dem Nexus der Slot für eine externe MicroSD-Speicherkarte. Google hat hier leider auch den übelsten Trend in Android aller Zeiten gesetzt. Indem der Konzern seit Version 4.2 vorschreibt (teilweise auch schon früher, je nach Gerät), dass keine Apps mehr auf die SD-Karte verschoben werden können, will man die Nutzer dazu „ermuntern“ möglichst viele Google-Dienste zu nutzen. Am besten streamt man einfach alles, das ist eine Vision davon. Man macht sich aber hier nicht nur komplett abhängig, sondern schont auch nicht den Geldbeutel. Zudem sind die mobilen Netze in keinster Weise in der Lage alles immer überall zu streamen. Die kommen schon mit begrenzten Pseudo-Flatrates nicht klar. Bisher ist diese Strategie also ein reines Hirngespinst von wem auch immer bei Big G. Und eine Änderung ist nicht in Sicht: 500MB im mobilen Netz zu übertragen kostet den Nutzer in den USA(!) derzeit pro Monat 85$.
Prof. Ben Shneiderman hat in den 90ern Baumkarten zur Visualisierung von Daten erfunden. Eigentlich aus einer Not heraus. Inzwischen lässt er aber auch Schmückendes aus diesen Visualisierungen herstellen:
(oben: Baumkarten-Manschettenknöpfe(!))
Er hofft immer noch darauf, dass der Aspekt der Kunst hier durchscheinen möge. So sieht er seine Op-Art-Einflüsse aus den 60er- und 70er-Jahren hier drin, außerdem findet er, dass jeder Betrachter die Anordnungen anders sehen kann. Und schließlich vergleicht er die zukünftigen Bestrebungen in diesem Bereich mit populären Künstlerideen:
„Colored rectangular regions have been a popular theme in 20th century art, most notably in the work of Piet Mondrian, whose work was often suggested to have close affinity with treemaps. Not all his designs are treemaps, but many are. His choice of colors, aspect ratios, and layout are distinctive, so simulating them with a treemap is not as trivial as you might think. Gene Davis’ large horizontal paintings with vertical stripes of many colors were more easily generated with treemap layouts. The rectangles in Josef Albers “Homage to the Square” or Mark Rothko’s imposing paintings are not treemaps, but generating treemap variants triggered further artistic explorations. Other modern artists such as Kenneth Noland, Barnett Newman, and Hans Hofmann gave further provocations to the images in this collection.“
[via]
Also, was in dem Textauszug oben steht ist eben, dass bekannte Künstler aus dem vorigen Jahrhundert* sich bereits mit Formen dieser Baumkarten beschäftigt haben, ohne dass es zu einer konkreten Bezeichnung kam. Das läuft ja oft so in der Kunst, dass sie revolutionär wirkt, visionär und ihrer Zeit voraus, es aber niemand rafft (außer vielleicht die Künstler selber, doch selbst die hellsten Köpfe waren dazu oft nicht in der Lage). Sowas muss eben auch irgendwann mal artikuliert werden, etc.
Wen die Zukunft von Baumkarten und auch deren künstlerische Interpretation interessiert, der sollte den VIA-Link also im Auge behalten. Sind so oder so sehr viele interessante Verknüpfungen verbaut.
Wen die Kunst jetzt nicht interessiert, der kann sich das Tool, um Baumkarten von Datenbeständen zu machen, auch herunterladen: http://cs.umd.edu/hcil/treemap. Es ist kostenlos, steht jedem zur Verfügung und ist ein klasse Einstieg.
Die Galerie bereits erstellter Grafiken: http://treemapart.wordpress.com/category/draft-designs/.
*Erwähnte Künstler: Piet Mondrian (netter Bart…), Gene Davis, Josef Albers, Mark Rothko, Kenneth Noland, Barnett Newman, Hans Hofmann.
Ich bin ein riesen Fan von Shinichirō Watanabe (渡辺 信一郎) und verfolge seit „Cowboy Bebop“ so ziemlich alles, was er macht. Tatsächlich dürften die meisten DVDs in meiner kleinen Sammlung von ihm sein: Da gibt es die komplette Staffel von „Cowboy Bebop“ (カウボーイビバップ) (1998) genauso wie den dazugehörigen Film „Knocking on Heavens Door“ (劇場版 カウボーイビバップ 天国の扉) aus dem Jahr 2001. Dann noch die legendäre Samurai-Serie „Samurai Champloo“ (サムライチャンプルー) mit entsprechend legendärem Hiphop-Soundtrack von dem leider sehr jung verstorbenen Jun Seba (瀬場潤) aus dem Jahr 2004. Und auch „Genius Party“, sowie „Mind Game“ (マインド・ゲーム) stehen bei mir im Regal.
Für 2014 plant Watanabe nun eine komplett neue Animeserie mit dem Titel „Space Dandy“. Das Genre ist wieder Science-Fiction mit vielen Weltraum-Themen, wie man das bereits aus „Cowboy Bebop“ kennt. Diesmal jedoch mit viel mehr Slapstick und Humor und absolut nicht ernst gemeint. Das findet übrigens auch Watanabe selber. Umgesetzt wird das von dem in Tokyo ansässigen Animationsstudio Bones (株式会社 ボンズ).
Die Hauptfigur ist ein Typ mit Tolle namens Dandy, von Beruf Alienjäger. Zusammen mit seinem Roboterkumpel QT und einer Alienkatze namens Miau macht er das halbe Universum unsicher.
Erst Mitte bzw. Ende Juli wurden die Domains space-dandy.jp und space-dandy.us von Bandai registriert. [via] Außer den üblichen Werbeflächen wie bei Neuregistrierungen üblich sind hier allerdings noch keine Inhalte hinterlegt.
Meine Empfindungen nach dem Anschauen dieses Trailers sind zweigeteilt: Zum einen freut es mich wie Sau mal wieder kontinuierlichen Nachschub von einem meiner Lieblings-Regisseure zu kriegen. Das kommt nämlich nicht sehr häufig vor bei ihm. Andererseits habe ich Probleme damit diese Lächerlichkeit zu akzeptieren, die uns hier präsentiert wird. Da die Ähnlichkeit des Themas zu „Cowboy Bebop“ frappierend ist, fürchte ich eine klare Abwertung dieser Serie, die Ende der 90er-Jahre Maßstäbe gesetzt und mich animetechnisch entschieden geprägt hat. Da bin ich auch ganz froh drüber.
Vielleicht, und auch das ist bei Watanabe möglich, ist der viele Slapstick zur Abwechslung aber mal ganz gut. Die Zeiten sind schließlich hart genug. Visionär, wie er nun mal ist, könnte er damit auch einen neuen Trend setzen. Ob das nächstes Jahr von den Hardcore-Fans akzeptiert wird steht jedoch auf einem anderen Blatt.
Mindfuck at its best:
MCP from dath – Tobias Haase on Vimeo.
[via]
Erstellt haben ihn Studenten für eine Abschlussarbeit an der Filmakademie Ludwigsburg. In nur 3 Tagen erreichten sie damit eine Million Views.
Solche Projekte sind sehr zu begrüßen. Zumal mit _dieser_ Detaildichte. Und auch wenn dieses „Collision-Prevent-Assist-System“ von Mercedes stammt und eine Marke ist, die juristisch betrachtet zu einem Nachspiel führen könnte, bewundere ich den Mut, so etwas bis zum Ende durchzuziehen. Also auch aus studentischer Sicht, im Vorfeld und an der Uni und mit allem, was zu so einem professionellen Clip dazugehört.
Ja. Da fühlt man sich Baden-Württemberg doch wieder sehr verbunden. Ist seltener geworden die letzten Jahre. Schade eigentlich.
HTML5 hat großes Potenzial, nur wissen die wenigsten, was hier eigentlich besser laufen soll. Selbst die Browser-Hersteller haben diesen Standard noch nicht zu 100% umgesetzt. Aber sie haben auch noch ein wenig Zeit: Der Standard wird derzeit als „Release Candidate“ angesehen, offiziell wird er wohl nächstes Jahr verpflichtend.
mayra.artes kommt aus Brasilien und arbeitet drüben bei visual.ly öfter mal an Infografiken. Auch zu HTML5 hat er eine ganz gute im Angebot:
Wer will, der findet in seinem Portfolio auch eine Visualisierung zu Alkohol, und zwar ein Periodensystem(!), wie man es früher im Hassfach Chemie zu sehen bekam. Die Seite generell gefällt mir gut, hier lohnt sich definitiv ein Besuch.
Lernt Horiuchi Tatsuo kennen:
Er hat mit 60 Jahren angefangen zu malen. Mit Excel.
So vor 13 Jahren kam ihm die Idee, er könne das Programm nutzen, um Kunst damit zu erschaffen. An der normalen Arbeit mit Excel war er hingegen nie interessiert:
„I never used Excel at work but I saw other people making pretty graphs and thought, ‘I could probably draw with that,’”
Und da man das Programm (leider) auf fast jedem gekauften Rechner der letzten 20 Jahre vorinstalliert mitgeliefert bekam, hat er sich, als er in Rente ging, einen PC nur für diesen einen Zweck gekauft.
Kaum zu glauben? Selber ausprobieren! Die Excel-Sheets sind in ZIPs im Internet erhältlich:
Cherry Blossoms at Jogo Castle (2006) oder
Kegon Falls (2007)
Der Ruhm & Respekt kam bei ihm relativ spät: Erst 2006 hat er sich spaßeshalber entschieden bei einem Wettbewerb mitzumachen. Und die Jury fiel vom Stuhl. Heute hängen seine Gemälde im lokalen Museum: Gunma Museum of Art.
[via]
Mit 66 noch zum respektablen Künstler werden? Priceless.
„And I can see them in my eyes when they’re close,
I can feel them at night, I can feel them plot a course through the sky, I believe in their flight
Drones over Brooklyn, Dr-Drones over Brooklyn“
Diese Zeilen stammen von El-P aus seinem letztjährigen Langspieler „Cancer 4 Cure“, dem insgesamt vierten Studioalbum.
Jetzt ist New York ja so fürchterlich weit weg und das mit den Drohnen ist ja sowas von an den Haaren herbeigezogen!1! NOT:
„Per Luftüberwachung durch Drohnen will die Deutsche Bahn laut einem Bericht der Zeitung Bild am Sonntag gegen Graffitisprüher vorgehen. Die Drohnen sollen nur auf dem Bahngelände eingesetzt werden und die Sprüher filmen. Dem Zeitungsbericht zufolge sollen die Tests in den kommenden Wochen beginnen.“ [via]
In diesen Geräten werden zusätzlich Wärmebildkameras(!) zum Einsatz kommen. Außerdem wird permanent(!) der Standort per GPS ermittelt und gespeichert. Bemalt werden diese Drohnen, jetzt kommt’s, in Bahnfarben(!). Sie sind bis zu 54km/h schnell und erreichen eine Maximalhöhe von 150 Meter, wobei sie 80 Minuten am Stück im Einsatz bleiben können.
Puh, das sind gleich dermaßen viele Verstöße gegen Moral, Gewissen und Rechte von Menschen, dass es bereits beim Lesen schmerzt.
Wieso stattet die gute DB diese Drohnen nicht noch gleich mit Präzisionswaffen aus? Und exportiert diese Dinger dann in Brennpunktregionen der Weltpolitik wie Iran, Syrien oder Afghanistan? Die Deutschen waren schon immer sehr gründlich in dem, was sie gemacht haben. Ich hasse dieses Land.
Diese Drohnen-Entwicklung wird wirklich kommen, hier gibt es rein gar nichts zu beschönigen. Die Triebfeder dieser Bewegung speist ihre Energie durch praktische Anwendungen und Entwicklungen aus den USA. Und unsere Herren und Frauen Minister, siehe Beispiel Prof. Dr. rer. nat. de Maiziere, laufen schön in Reih und Glied hinterher. Das ist DER Shit, noch größer als Google, Facebook und Apple zusammen. Das ist ist was Greifbares, Hochtechnologie für Leute über 50, die nie wirklich gepeilt haben, was Hochtechnologie eigentlich bedeutet. Für die war Glotze, Radio, Kalter Krieg und ein gutmütiger und guter(!) Onkel Sam die Realität. Und da kommen sie jetzt nicht mehr heraus.
Wirklich zum Kotzen ist, dass ich sowas immer vorher wissen muss. Das Album von El-P ist ein sehr gutes, erschien aber schon letztes Jahr. Das heißt, ich kann seit 12 Monaten auf dieses Wissen zurückgreifen. Und jetzt kommt die Bahn und verkauft uns das als was Neues. Perpetual Bullshit. Hoffentlich scheitern sie an den Kosten, in Zeiten von „Stuttgart 21“ gar nicht so unwahrscheinlich: Eine dieser Überwachungs-Büchsen wird (mindestens) 60.000€ kosten.
(oben: Fuujin Attack Helicopter von deviantart)
Diese News war mir diese Woche in meinem Feed-Reader begegnet und ich hätte sie fast vergessen. Deshalb, hier noch schnell nachgereicht. Sehr geil!
Die chinesische Nachrichtenagentur Global Times hat diese Woche Bilder des obigen Helikopters über ihre vielen Webseiten verbreitet. Der Tenor im englischen Original hörte sich so an:
„a Japanese Self Defense Force armed helicopter made by the Japanese military complex.“
Ich halte natürlich nichts von militärisch-industriellen Komplexen, aber in diesem Fall war das einfach Major League Bullshit: Der Helikopter stammt von deviantART!
Wer es nicht kennt (Schande über euch): Das ist eine Artwork-Website mit digitalen Ausnahmekünstlern, die dort ihre Portfolios präsentieren.
Gut, haben wir wieder was gelernt: Die chinesische Propaganda ist die beste Propaganda. Die Besten der Besten der Besten, Sir!
Noch was zum Schluss, kommt direkt von deviantART: Die Leute dort werden NICHT deviants genannt! Nennt sie doch bitte einfach in Zukunft deviantARTISTS (oder entsprechend). Public Service Announcement Ende.
P.S.: Schade eigentlich, dass es diesen Helikopter nicht gibt. Ich hätte gerne ein Exemplar. Natürlich nur um zu spielen, ich tu doch nichts…
Hammers:
Macoto Murayama ist 29 und erstellt nun schon seit 2007 mit einem CAD-Programm technische Zeichnungen von Blumen. Ich weiß nicht, wie ich das bisher übersehen konnte. Japan ist so fürchterlich weit weg, leider.
Er verbindet hier gleich zwei Berufe: Zum einen ist er natürlich Botaniker, das erkennt man gleich. Doch auf der anderen Seite hat er jetzt seit nunmehr 20 Jahren Zeit gehabt sich an das Programm zu gewöhnen und dementsprechend sind seine neueren Werke durchgestylte Kunstobjekte, die eher wie aus einem guten Videospiel anmuten.
Deutlich zu sehen ist dieser Prozess in seinem Portfolio:
http://frantic.jp/en/artist/artist-murayama.html. [via]
Seine Arbeitsabläufe schauen im Detail so aus:
„First, he chooses the plant and finds the real flower, for example the exquisite Lathyrus odoratus L.
Second, he dissects the flower cutting the petal and ovary with scalpel and observes it with magnifying glass.
Third, he makes sketches and photographs the parts of dissected flower.
Forth, he models its form and structure using 3ds Max (3DCG software).
Fifth, he renders separate parts and creates a composition using Adobe Photoshop. Sixth, he imposes admeasurements, parts names, scale, scientific name etc. Seventh, he prints out Lathirus odoratus L. at large scale printer and frames it…
Here it is, The Flower of Totalitarian Scientific Conscious!“
Einfach nur gut.