Archiv für Juli 2008

street art locator

der „street art locator“ ist ein ziemlich cleveres werkzeug, das mit hilfe von google maps euch einen überblick zu street-art-werken gibt; und das weltweit.

vom umfang her steckt es zwar noch in den kinderschuhen (angefangen hat wohl alles im april), jedoch lässt sich das ausmass erahnen, was hier zur nachverfolgung genutzt werden kann.

oben eingefügt wurde das kleine gadget, die karte in voller grösse und ein blog dazu findet man bei http://streetartlocator.com/. die kategorien sind: graffiti, galerie, painting, stickers, stencil, sculpture und installation. happy entdecking!

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youtube vs. viacom II

bei dem ganzen theater, das youtube durch die entscheidung eines 81-jährigen richters in den usa blüht, von wegen und so das aushändigen von 12 terabyte(!) daten, bzgl. wer, was, wie, wann und unter welcher ip-adresse gemacht hat, ist es an der zeit, selbst aktiv zu werden.

die revolution ist jetzt und youtube hat in den kurzen drei jahren, seit es diese seite gibt, schon entscheidend dazu beigetragen, immer auf deren schwerpunkt-sektor: videos. viacom, denen in deutschland mtv und seit einigen monaten auch viva gehört, kann man allerdings ganz einfach mit ihren eigenen waffen schlagen. hier eine kurzanleitung, was ihr dafür tun müsst:

1) besorgt euch musikvideos! soviele wie irgend möglich und egal woher!

2) erstellt euch einen youtube-account.

3) ladet die musikvideos hoch! unter windows geht das besser mit dem internet explorer, weil es dafür ein werkzeug namens „multi-video upload PC client“ gibt. der lässt euch 20 oder 30 videos sauber hintereinander hochladen. unter anderen betriebssystemen mit anderen browsern geht das leider noch nicht.

4) es gibt nun drei fälle, die eintreten können:
a) erstens (schlechtestes szenario): euer video verletzt irgendwelche urheberrechte und wird nicht „live“ und „online“ gestellt („rejected“). hier könnt ihr leider nix machen, aber ihr habt es wenigstens versucht.

b) zweitens (bestes szenario): euer video geht „live“, ohne dass es irgendjemanden juckt.

c) drittens (interessantester fall): euer video geht „live“, läuft aber unter „third party content“. das ist ziemlich lässig, weil youtube zusammen mit ein paar partnern verträge geschlossen hat, die euch explizit erlauben, das video online zu stellen! lediglich die „views“, also wieviel mal das video angeschaut wurde werden denen übermittelt und es gibt eine erlaubnis, vor euren videos werbung zu schalten. das gute hierbei: euer video bleibt IMMER online! das ist vorbildlich und schön wäre natürlich, wenn das alle firmen so sehen würden, denn schliesslich sind wir fans von den künstlern, deren video wir hochladen.

in meinem fall darf ich euch nun eine handvoll musikvideos vorstellen, die unter „4c“ verwendet werden dürfen:

linkin park – points of authority (reanimation remix) http://youtube.com/watch?v=PEmvCrLffEU
kanye west feat. mos def – two words http://youtube.com/watch?v=d5-_pvEtB6E
jurassic 5 – what’s golden http://youtube.com/watch?v=ZNvSWzs56LM
jurassic 5 – quality control http://youtube.com/watch?v=HpGRV4OYhAE
del the funky homosapien – mistadobalina http://youtube.com/watch?v=gtZBHUv5qPo

ihr seht nun hoffentlich, worauf ich hinaus will: macht doch einfach einen eigenen musikvideo-sender! wer braucht eigentlich noch viacom, geschweige denn mtv oder viva!? es kommt doch so oder so nur müll auf diesen fernsehsendern. nehmt es einfach selber in die hand!

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linuxeinstieg leichtgemacht

avatar tux teacher

es heisst ja immer, man soll sein wissen weitergeben. dann gehe ich mal mit gutem beispiel vorran.

letztes jahr im oktober durfte ich an einem linux-seminar teilnehmen. das ging fünf tage und folgende themen sollten dort behandelt werden:

* Unix-Stammbaum
* Aufbau und Verwaltung
* Befehle, Dienstprogramme, Hilfesystem
* Netzwerkdienste: telnet, ssh, ftp
* Benutzer- und Gruppenverwaltung
* Editieren mit Vi
* Einführung Shell-Programmierung

ich habe selbstverständlich artig protokoll geführt in der zeit. herausgekommen ist eine knapp fünf computerseiten lange zusammenfassung, die ihr euch gerne kostenlos herunterladen könnt:

linux-seminar 2007 (odt)

linux-seminar 2007 (pdf)

wie ihr seht habt ihr die wahl zwischen einer offenen odt-version und einem entsprechenden pdf. der inhalt ist natürlich der gleiche.

das alles richtet sich an linux-einsteiger. erfahrene werden kaum etwas neues entdecken können, jedoch haben wir fast ausschliesslich mit der konsole gearbeitet und es kann gut sein, dass selbst die etwas nützliches ins gedächtnis zurückrufen können.

der einstieg in linux ist wirklich kein hexenwerk. viel spass! macht mit den dateien, was euch gefällt. hoffentlich sind sie nützlich; das ist, was wirklich zählt.

p.s.: das im protokoll erwähnte buch heisst „linux kurz & gut“, kostet ca. 10€ und kann hier bestellt werden.

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spoof ads III

xbox360-spoof

spoof ads ist eine der ältesten serien auf diesem untergrund-medium. der erste eintrag geht zurück bis ins jahr 2003, damals sogar der erste beitrag überhaupt mit einer eingebundenen grafik.

die thematik dreht sich hier um eine satirische betrachtungsweise diverser (elektronik-) produkte, wie z.b. spielekonsolen, mobiltelefone oder fastfood. auch wenn es sich um satire handelt, so liegt die übertriebene darstellung oft näher bei der wahrheit, als den herstellern lieb ist.

so geschehen auch bei einem aktuellen wettbewerb, bei dem die leser dieses online-magazins aufgefordert wurden eigene spoof-ads einzuschicken:

40 anzeigen für elektronik-gadgets, die so niemand kaufen würde.

kreative konsumkritik, von lesern und benutzern generiert, trifft oft ins schwarze und ist vollends nachahmungswert.

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iphony IV

die letzten zwei wochen waren vielleicht nervig. die amerikanischen medien und auch diverse teile der bevölkerung haben so ziemlich bei jeder noch so trivialen meldung zum neuen „iphone 3g“ kollektiv auf ihre tastaturen onaniert.

das fing schon damit an, dass überall auf dem globus armselige würstchen vor den diversen edel-shops von apple schlange standen; bis zu zwei wochen vor dem release! dann war dieses blöde telefon endlich draussen und es liess sich noch nicht mal in betrieb nehmen. anschliessend wurde dann fast täglich von tollen neuen applikationen für dieses gerät berichtet, die allesamt nichts mit open-source zu tun hatten (und auch noch extra kosten, wenn ich mich nicht irre).

wie krass das war kann sich wahrscheinlich niemand genau vorstellen, der nicht täglich sämtliche neuigkeiten in seinem feed-reader abklappert. mehrere beispiele gab es bei digg.com, oft zehn, zwölf nachrichten hintereinander, zu irgendetwas rund ums iphone 3g. echt übel. man konnte praktisch gar nicht drumherum kommen, es sei denn, man lässt das lesen gleich bleiben.

die gute caroline kommt mir da gerade recht, sie erklärt euch jetzt schnell, wieso das iphone 3g fürn lokus ist:

1. der preis des iphone mag geringer geworden sein, die kopplung an einen mobilfunkvertrag jedoch nicht. in den usa (at&t) könnten so locker 1.000$ pro jahr zusammenkommen. (und ob t-mobile viel billiger sein wird darf wohl bezweifelt werden.)

2. verkrüppeltes gps: “Applications may not be designed or marketed for real time guidance.”

3. das neue iphone als highspeed-modem für den laptop zu benutzen geht auch nicht.

4. cut & paste, also ausschneiden & neu einfügen: nah, funktioniert nicht. jeder popplige pc kann das. auch eine korrekturfunktion für emails ist nicht dabei.

5. kamera mit lächerlichen 2megapixel. heutige geräte haben oft 5megapixel oder noch mehr.

6. kein stereo-bluetooth. für was auch immer man das braucht, hat wohl mit den audiofunktionen zu tun.

7. kein flash-player: folglich kein youtube, keine nervige werbung, etc. keine bilder in mms möglich, kein voice dailing, kein mobiles tv, kein austauschbarer akku, keine flash-mermory-card usw.

[via]

das ist das schöne am netz: ein klick und man bekommt das volle kontrastprogramm.

markus, der junge alte open-source-fux drüben beim netzpolitik-blog, hat noch weitere gründe, das iphone in die tonne zu treten:

1. Das iPhone blockiert komplett freie Software. Entwickler müssen an Apple eine Steuer zahlen, Apple herrscht dann darüber wer was mit seinem Gerät machen darf und was nicht.
2. Das iPhone befürwortet und unterstützt das so genannte Digital Restrictions Management (DRM) – also digitale Nutzungseinschränkungen (zugunsten der Inhaber der Monopolrechte, also Apple)
3. Das iPhone verrät wo Du bist und gibt Anderen ein Instrument in die Hand, Dir ohne Dein Wissen nachzuspüren.
4 Auf dem iPhone laufen keine patent- und DRM freien Formate wie Ogg Vorbis und Theora.
5 Das iPhone ist nicht die einzige Option. Es zeichnen sich bessere ab, die Deine Freiheit respektieren, Dich nicht ausspionieren, freie Medienformate abspielen und Dich freie Software nutzen lassen wie FreeRunner. [via]

nun, da wir dieses arme arme gerät gnadenlos durch den schredder gejagt haben, noch ein kleiner programmhinweis meinerseits, denn im iphone-bashing bin ich veteran, seit januar 2007, als es auf den markt kam:

iphony I, iphony II, iphony III.

ich kann vor meinem inneren auge sehen, wie es spätestens jetzt jedem apple-jünger das herz bricht… moment…gleich… genau JETZT!

wieder so einer der gründe, wieso mir das einen heidenspass macht. es gibt tage, da wünsche ich mir, nichts anderes zu tun.

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brave new world V

an der universität oxford fand dieser tage die global catastrophic risk conference statt. am letzten tag wurde dort über die konsequenzen von superintelligenten maschinen diskutiert.

„any entity which is radically smarter than human beings would also be very powerful.“

ihr müsst jetzt schon ein wenig tapfer sein.

im kern sah ein zukunftsszenario so aus, dass wir bald mit wissenschaft und technologie unsere menschliche biologie dementsprechend abändern können, was die natürliche evolution nur in zehntausenden von jahren schafft. diese revolution der metamorphose kann „zwischen acht und 200 jahren“ dauern.

dann aber gehts los: 2020 kommt die nanotechnologie-revolution. die kleinen roboter sollen krankheiten wie krebs heilen und tumore bekämpfen. nach und nach kann man die biologie durch künstliche austauschen.

bis 2030 sollen die menschen grösstenteils aus nichtbiologie bestehen, sagt ray kurzweil. die möglichkeit seine gedanken ins internet hochzuladen soll es dann ebenfalls geben, genauso wie man gleichzeitig in mehreren virtuellen welten lebt, wodurch „das altern und der tod“ ausgetrickst werden sollen.

2040, also lediglich zehn jahre später, wird „die nicht-biologische intelligenz milliarden mal der biologischen überlegen sein“ und „unsere gehirne obsolet“ machen. um hier schritt halten zu können werden die menschen zu „software-entitäten“.

dazu gibt es die theorie zu den respirozyten. respirozyten sind künstliche rote blutzellen, die das „normale“ blut ersetzen könnten. was das bringt? 15 minuten sprint ohne luft zu holen oder stundenlang auf dem boden eines swimming-pools sitzen zum beispiel.

ihr wisst nun auf was ihr euch die nächsten jahrzehnte einstellen könnt. ich denke nicht, dass diese konferenz unseriös oder übertrieben daher kommt, denn schliesslich war es in oxford.

wie auch immer, natürlich kann es nicht nur schlechtes geben. der zeitpunkt, an dem neue intelligenzen alte ersetzen werden wird aber kommen und die intelligenz ansich zur treibenden kraft im universum machen. vielleicht haben wir nicht mal selber in der hand, was aus uns wird. das sind nicht gerade die besten aussichten.

„i think there are grave dangers. technology has always been a double-edged sword.“

[via]

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netzneutralitaet II

es ist mal wieder an der zeit, über netzneutralität zu reden, da momentan ja das sogenannte telekom-paket in aller munde ist. mit diesem begriff wird irgendwie alles abgedeckt, was den internetnutzer einschränkt und/oder ihn zum urheberrechtsverletzer deklariert, von der eu iniziiert, was noch erschwerend hinzu kommt. der link oben sollte euch einen guten überblick geben, weil die kollegen von netzpolitik.org schon seit längerem darüber berichten.

ich selbst habe eigentlich schon einen eintrag zur netzneutralität verfasst, ende november 2006: netzneutralität I. als quelle diente damals das boing²-blog, im speziellen der kommentar von cory doctorow.

inzwischen habe ich einen weiteren kurzen text gefunden, der fünf fakten zur netzneutralität präsentiert, die jeder wissen sollte, egal ob hardcore-netzaktivist oder gelegentlicher web-blätterer. das ist wichtig! merken! hier geht es auch um eure zukunft!

1. netzneutralität ist kein gesetz. es ist vielmehr eine richtlinie, die sich mit eurem breitbandnetzwerk befasst. die provider sollen euch nicht einschränken dürfen, was ihr mit eurem breitband macht, also welche dienste ihr nutzt und wieviel traffic ihr tatsächlich in anspruch nehmt. eine aufsplittung in qualitativ niedere und höhere breitbanddienste findet nicht statt.

2. ein preismodell, welches euch anhand von gesendeten und empfangenen internet-paketen taxiert, gibt es nicht.

3. die provider schützen ihre kunden nicht. sobald sie eure zugänge drosseln, hat das wenig mit eurem schutz zu tun.

4. google geht neue wege mit ihrem 700mhz-drahtlos-frequenzband. dadurch könnte man breitband kostenlos anbieten, anstatt für dienste zu bezahlen, die darüber genutzt werden. (dieser punkt ist für de vielleicht derzeit uninteressant, kann aber kommen, da theoretisch machbar.)

5. manche provider in übersee haben bereits begonnen an zocker und downloader spezielle pakete zu verkaufen, die für einen bestimmten preis mehr empfangen dürfen. dies ist ein unnötiger schritt der bürokratie, den niemand wirklich braucht. trotzdem gibt es immer noch unwissende, die es begrüssen würden, für grössere bandbreite mehr zu bezahlen.

[via]

klar ist, dass die derzeitige infrastruktur kaum für diesen massiven internetverkehr tagtäglich ausgelegt ist. irgendwann wird auch uns endkunden es einen mehrbetrag kosten, damit die netze moderner und zukunftssicherer gemacht werden können.

wenn ihr jedoch die angesprochenen punkte im hinterkopf behaltet und was mit dem begriff netzneutralität anfangen könnt, lauft ihr weniger gefahr, von der industrie übers knie gelegt zu werden, auf das es im moment leider hinausläuft.

werdet euch bewusst, dass auch ihr als nutzer rechte habt und kämpft dafür, dass der offene charakter des internets noch lange erhalten bleibt.

(wenn ihr lieber eine prominente unterstützung wollt, haltet euch an tim berners-lee, einem der erfinder des web: „berners-lee warnt vor internet-restriktionen“.)

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medusa

um die dramatik des themas noch besser zu veranschaulichen kümmern wir uns schnell um den eigentlichen begriff: die einzige sterbliche der gorgonen aus der griechischen mythologie heisst so. auf wikipedia steht:

„ein geflügeltes Ungeheuer mit Schlangenhaaren, langen Eckzähnen, einem Schuppenpanzer, glühenden Augen und heraushängender Zunge.“ [via]

bei moderner hochtechnologie gehört es zum standard, sich bei griechischer mythologie zu bedienen. wieso sollte das beim militär anders sein?

das zauberwort heutiger „nicht-tödlicher waffen“ schimpft sich crowd-control. damit ist eigentlich alles gesagt.

über mikrowellen werden geräusche und stimmen zukünftig direkt in die köpfe der menschen gepflanzt. „medusa“ ist hier schliesslich die abkürzung für „mob excess deterrent using silent audio“. schon geil, nicht!? mob excess – englisch für ausschreitungen des pöbels. deterrent – zur absoluten abschreckung. mikrowellen – richtig schön diese homage an die gute alte sowjet-überwachungstechnik.

zur funktionsweise: die mikrowellen führen zu einer „schockwelle“ im schädel, die von den ohren aufgenommen wird; eine serie solcher impulse sorgt für die geräusche oder stimmen. dies ist „unblockbar“, selbstredend, wo kämen wir sonst hin. james lin, ein ingenieur hält auch noch weitere tests für nötig, denn: je heisser die mikrowellen, desto wahrscheinlicher, dass das gehirn frittiert wird. zudem sind die langzeitschäden ständiger geräuschinduzierung im gehirn noch unerforscht. „neural damage“ heisst soviel wie dauerhafter nervenschaden. prost mahlzeit. zum artikel des „new scientist“: „microwave ray-gun controls crowds with noise“.

sollte der militärische feldversuch scheitern, sich allerdings herausstellen, dass zumindest auf lange sicht solch ein (krankes) system keine grösseren schäden verursacht, macht euch bereit für unterbewusste werbung, also sätze wie z.b. „I’m lovin‘ it“, die ihr im vorbeilaufen bei anzeigentafeln wahrnehmt.

brave new world.

so, jetzt bauen wir diese technik schnell in zwei, drei überwachungssatelliten ein, dafür braucht man keine weiteren tests, ist doch egal und gib‘ ihnen. let’s roll! wtf. medusa und die realität wird zum albtraum.

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youtube vs. viacom

falls ihr es noch nicht mitgekriegt habt: ein gericht hat die beliebte videoplattform youtube verknackt. google muss nun 12 terabyte daten an viacom aushändigen, die informationen beinhalten wie: welcher user schaut welche videos? wie lautet der dazugehörige nickname und die ip-adresse? [via]

what!?! von mir aus nennt mich altbacken, aber ich finde das pervers. was geht diesen moloch von medienkonzern an, was ich mir im web für videos anschaue? wo ist denn hier noch die verhältnismässigkeit? der hintergrund ist schnell erklärt: viacom will herausfinden, wie massiv youtube copyright-verletzungen zugelassen hat. der prozess geht wohl schon eine ganze weile, aber das ist der absolute wahnsinn. durch diese auflage bekommt man doch natürlicherweise viel viel mehr raus, als eigentlich benötigt wird. hat eigentlich irgendein gericht dieser welt auch nur den geringsten plan von technik? scheint wohl nicht so zu sein. mir kommt das eher wie eine wenig durchdachte notlösung vor. so nach dem motto: „ach, was können wir als gericht denn machen? hmmm. ach ja, bevor wir nichts veranlassen, massnahme a plus b plus c plus d“. kann das sein?

verdammt. sowas nennt sich technik-missbrauch. als ob wir als webnutzer nicht schon genug torpediert würden, durch staat, monopolisten und nun auch medienkonzerne. die pissen sich doch ein bei viacom, weil man keine ideen hat, wie man dagegen halten kann. reine schikane, wenn ihr mich fragt. fick dich, viacom! verrecke an dem scheiss, den du produzierst! und alle deine kollegen weltweit ebenso!

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quanten-computing

der quantencomputer wird kommen. experten rechnen mit einfachen geräten bereits in wenigen jahren und richtige killer-rechner, die rechenoperationen ermöglichen, die heutige pcs in millionen jahren nicht hinbekommen würden, werden 2028 erwartet und ihre wege unter die schreibtische dieser welt machen. der britische „telegraph“ hat dazu einen interessanten artikel verfasst: siehe (englisch).

wirklich ausmalen kann man sich kaum, was dann los sein wird, dennoch existieren verschiedene szenarien. man nimmt an, dass diese entwicklung ähnlich einschlagen wird, wie die des transistors damals, der uns mikrochips erst ermöglicht hat und pcs nicht mehr in schränken oder ganzen räumen untergebracht werden mussten.

anton zeilinger ist quantenphysiker an der universität wien und erklärt, dass in der welt der quanten ein partikel zwei zustände gleichzeitig haben kann. selbst sein zustand ist zweigeteilt, kann einfaches partikel oder welle sein. aber was bringt das jetzt? gegenwärtig kennen computer nur die zustände 1 und 0, an oder aus. ein quantencomputer aber kennt beide zustände; an UND aus zur selben zeit. dadurch werden multiple berechnungen möglich, der computer rechnet massiv schneller. information bräuchte man nicht mehr statisch in datenbanken ablegen: man könnte nach videos und bilder direkt suchen, anstatt nach deren schlüsselwörter. zeilinger erklärt das ganz gut: wenn man einen namen kennt, ist es ein leichtes, die telefonnummer anhand des namens in einem telefonbuch zu finden. umgekehrt ist das umständlich und schwierig: kennt man nur die telefonnummer, muss man jeden eintrag durchgehen, bis man den dazugehörigen namen findet. das ist ungefähr, wie heutige pcs arbeiten.

in der welt der videospiele würde sich ebenfalls etwas grundlegend ändern: tatsächlich zufällige spielwelten schaffen ein neues erlebnis der spielwelt und des gameplays. komplette neue videospiel-typen könnten entstehen.

aber wo licht ist, ist auch schatten: heutige, selbst starke sicherheits-algorithmen sind durch diese quanten-computer innerhalb von stunden knackbar; nichts ist mehr mit millionen jahren rechnen. insofern würde es einen neuen bereich in der sicherheitstechnik geben: quanten-kryptografie. dadurch wäre es theoretisch möglich, völlig anonym zu surfen und seine elektronischen geschäfte zu regeln. eine wichtige standard-anwendung dieser biester, die in 20 jahren als desktop-rechner zu haben sein sollen.

die effekte dieser vielversprechenden technik:

– ein 64-qubit-quantencomputer würde 18 milliarden mal schneller rechnen als heutige pcs
– die lösung abstrakter probleme, die heutige supercomputer nur in millionen jahren schaffen würden, wäre in kürzester zeit machbar
– quanten-kryptografie muss die heutige kryptografie ablösen, denn ohne diesen neuen zweig ist kein system, sind keine daten mehr sicher
– neue bizarre eigenschaften: an der universtität illinois konnte man auf eine antwort schliessen, obwohl der rechner nicht lief. fragt mich bitte nicht, wie das funktioniert…
– teleportation! informationen über ein partikel werden auf ein anderes in beliebiger entfernung übertragen

futter für den kopf, eh!? der rechner, wie wir ihn heute lieben und hassen, wird obsolet. man darf gespannt sein, wann die forschungen in der quantenphysik so weit gediehen sein werden, dass man damit auch praktisch etwas anfangen kann. in der theorie klingt das alles über-krass, aber in der praxis ist vieles so nicht machbar. doch wird die revolution kommen. besser, wenn man ein wenig vorbereitet ist. der worst case: technologische singularität. dann ist nicht mehr viel mit „hey, cool!“…

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