Mein persönliches „Supertool des Jahres“ nennt sich Redshift:
Das Werkzeug „passt die Farbtemperatur des Bildschirms der Umgebung an“, wie es so schön in der offiziellen Beschreibung heißt.
Der Effekt ist dabei der selbe und sehr effektiv, wie man ihn eben von moderneren Smartphones und Tablets, sowie Custom ROMs für diese Geräte her kennt.
Für KDE 5.x sollte man sich unbedingt das sehr nette Plasmoid dazu installieren. Den zweiten Tab der Einrichtung sieht man oben, die Werte könnt ihr getrost übernehmen.
Tatsächlich ist das blaue Licht, das unsere PC-, Laptop- und Smartphones aussenden schädlich für unsere Augen. Die Diskussionen dazu finden immer mal wieder statt, es ist und bleibt ein ongoing Thema. Erst im Juni habe ich drüben bei href.ninja mal wieder einen solchen Artikel zum wissenschaftlichen Stand verlinkt.
Es gibt nicht viel was wir aktiv dafür tun können, außer: weniger vor diesen Bildschirmen hocken. Nur wird das Berufstätigen aus dem IT-Bereich oder ähnlichen Bereichen leider nicht viel bringen. Und das soll ganz sicher keine Entschuldigung sein.
Geht doch mal raus in die Natur und pflanzt einen Baum! Solange es noch Natur und Bäume gibt. Ach ja: und „echtes Licht“. Sonne und Gedönsen…
Krass:
Ich glaube ich habe mich noch nie so politisch engagiert wie in den letzten 2 Jahren. Daran ist campact! Schuld, die mich hin und wieder per Email informieren, gegen was man unterzeichnen kann. Und das geht einfach online, ist also praktisch und schnell, was meinem Lebensstil sehr entgegen kommt.
Nun, heute flatterte eine Meldung in mein elektronisches Postfach, die ich gerne weitergebe: in Europa haben 1.000.000 Menschen gegen den Einsatz von Glyphosat unterzeichnet! In 28 Ländern! In nur 4 Monaten!
Na dann viel Spaß, Brüssel! 😀
campact! hat es auch fertig gebracht, dass ich hier in der Vergangenheit in meinem Bundesland mal vor einer Wahl Anti-TTIP-Türhänger verteilt habe. Auf der Rückseite war aufgedruckt, wie die Parteien zu dem Thema stehen. War geil, viele „freundliche“ Gesichter. Und eigentlich ein Armutszeugnis, dass man diese Informationen der Bevölkerung so eindringlich einhämmern muss.
Egal, die EU-Schwester von campact! nennt sich übrigens WeMove.eu. Die sorgten quasi für die Motivation in den 27 anderen Ländern außer Deutschland.
Kann ich nur empfehlen und gebe ich gerne so weiter. War, IMHO, noch nie so einfach Politik zu gestalten. Zum Mitmachen ausdrücklichst empfohlen! Es geht schließlich um die Zukunft.
„Es ist wahr, ich hasse mich dafür, dass ich ein Mensch bin/
Doch es ist klar als Pflanze könnte ich euch nicht bekämpfen/“ – Meyah Don & Justus Jonas – Tha Beach
Aus der Kategorie pure evil: Amazon hält seit dem 30. Mai ein Patent auf eine Technologie, die das window shopping in Geschäften unmöglich machen soll.
Unter window shopping versteht man einfach den Vorgang, wenn jemand in einem Geschäft über das WLAN dort einen Live-Preisvergleich macht.
Die „Physical Store Online Shopping Control“ benannte Technik snifft den WLAN-Verkehr mit und checkt, ob Kunden Webseiten der Konkurrenz aufrufen. [via] Ab diesem Zeitpunkt hat Amazon dann mehrere Möglichkeiten:
1. den Internetzugriff auf die Konkurrenz ganz blocken
2. Umleitungen auf Amazon-eigene Seiten oder
3. Umleitung auf von Amazon genehmigte/gesponserte Seiten
4. Informationen gehen an Mitarbeiter vor Ort, den Kunden aufzuspüren
5. dem Kunden eine SMS senden oder
6. einen Gutschein, eben auch per SMS, um diesen in den Amazon-Kosmos zurückzulocken
Man könnte jetzt einwerfen, so viele Amazon-Geschäfte gibt es eigentlich (noch) gar nicht. Doch nach der Schwanzvergleich-Übernahme von „Whole Foods“, für die man 13,7 Milliarden in bar(!) auf den Tisch legte, kommen auf einen Schlag im englischsprachigen Raum 465 Geschäfte unter die Fittiche des US-amerikanischen Buchhändlers.
Jep: Kunden – gefickbumst.
Übrigens läuft es im deutschsprachigen Raum überwachungstechnisch gerade genauso Amok: sowohl die „Deutsche Post“ als auch die Supermarktkette „Real“ wurden angezeigt. Die zeichnen seit geraumer Zeit munter über biometrische Systeme ihre Kunden auf, offiziell (als gäbe es nichts Niederträchtigeres) um auf ihren poppligen Bildschirmen „bessere Werbung“ schalten zu können.
Fun fact: der Link mit dem Patent stammt von der Washington Post, die Amazon-Gründer und Multimilliardär Jeff Bezos gehört.
Teaser: zu Amazon habe ich bald ebenfalls eine „lustige“ Geschichte, denn die haben meine eBook-Hexalogie gelöscht und wollten nicht sagen wann und warum. Das hatte einen trivialen Hintergrund, den ich in einem (deutschsprachigen) Telefongespräch mit dem Customer Service aus Cape Town (Südafrika) erfuhr, doch dazu mehr im Laufe der nächsten Wochen.
Ich bin nicht mehr bei Facebook, den Account vor Jahren gelöscht. Es nicht mehr zu nutzen war wie viele sagen: die Plattform lässt man leicht hinter sich. Die wirklichen Freunde dort nicht. Trotzdem war es im Nachhinein eine gute und vernünftige Entscheidung. Und wäre der Zirkel dort wirklich an meiner Meinung als IT-Experte interessiert gewesen, wären sie mir auch auf eigene Plattformen wie Friendica oder Alternativen wie Diaspora* gefolgt. Leider fast zu 100% Fehlanzeige.
Wer mit Facebook kritisch umgehen will, braucht etwas Mut. Zumindest, wenn er den Account weiter nutzen möchte. Da das „soziale Netzwerk“ immer wieder und nicht erst seit der letzten US-Wahl in der Kritik steht, werden manche im Kampf gegen die „allmächtigen Algorithmen“ dort kreativ. Lust auf ein Experiment?
Vorschlag #1: „Go Rando“ von Benjamin Grosser
Go Rando ist eine Browser-Erweiterung, die dafür sorgt, dem Zufall zu überlassen, wie man einen Status, einen Link oder ein Foto findet. Dabei wählt der Code aus sechs vorgegebenen einen aus. Das geht aber schon zu tief rein in die Technik des Plugins selbst.
Was vielleicht bei Go Rando auf den ersten Blick völlig absurd wirken mag ist nicht einmal die Anwendung: wer verstanden hat, wie viel Facebook auf einen „Like“ gibt und wie die Menschen das mittlerweile bewerten, dreht den Spieß mit der Erweiterung um. Algorithmen können nach einer gewissen Zeit nicht mehr anbieten, was man selbst vielleicht mag. Die „Filter-Blase“ ändert sich nicht nur dadurch, wie mögen diese „Likes“ und „Updates“ wohl auf die sozialen Zirkeln dort wirken? Man stelle sich vor, man hat durch Go Rando einen Todesfall geliket. Nicht jeder möchte hier Diskussionen eingehen müssen. Wie anfangs erwähnt: es braucht für eine gewisse Stringenz hier tatsächlich Mut.
Vorschlag #2: „Facebook Demetricator“ von Ben Grosser
Facebook bietet unter den Einträgen an, wie viele Likes es gab, wie viele „Shares“, wie viele Kommentare. „Facebook Demetricator“ sorgt für eine gewisse Neutralität von Beiträgen und gibt lediglich wieder, ob es Likes/Shares/Kommentare gibt, aber nicht wie viele.
Grosser erhielt als Feedback oft, als erstes falle wohl der Wettbewerb weg. Zweitens falle den Nutzern plötzlich auf, dass sie diesen wenigen Zahlen überlassen, was sie innerhalb des Netzwerks machen und was nicht. Ein Beispiel war, sie hörten einfach zwischen 25 und 50 auf zu liken, was sie vorher gar nicht realisiert hatten. Die Arbeit ist bereits 2012 veröffentlicht worden und hat wissenschaftliche Texte von Grosser nach sich gezogen.
[via]
Der Ruf nach einer gewissen Kontrolle der Facebook– und Twitter-Algorithmen wird immer lauter. Ein komplettes Genre ist plötzlich populär und wird weiter publik, das der „Fake News“. Die gab es allerdings schon immer seit es Medien gibt und weder Facebook, noch Twitter beanspruchen öffentlich, oder zumindest ist mir nichts bekannt, Nachrichtenquellen im eigentlichen Sinne zu sein. Es wird einfach so von den Nutzern interpretiert.
Ben Grosser zeigt mit diesen zwei Arbeiten, wie man nicht nur die abstrakte „Filter-Blase“ verstehen lernen kann, Algorithmen austricksen kann. Mit seinem Humor und technischem Hintergrund hat er auch gezeigt, es gibt eigentlich einfache Mechanismen, komplexe Probleme zu lösen. Eine große Hilfe war für ihn dabei: die Kunst.
Vielleicht hilft dieser Ansatz so ein bisschen bei der Bewältigung aktueller Probleme, und nicht alles so bierernst nehmen, es kommt dann ja doch nur Nonsense dabei raus. Oder eben in vier Jahren Kim Kardashian als First Lady, je nach gewählter Richtung. In diesem Sinne: immer schön rando bleiben!
2016 war auch das Jahr mit einem massiven Krieg gegen Torrent-Seiten. Dabei ist die Technologie genial und das Prinzip dezentral wie das Internet selbst. Eines der Haupt-Features ist z.B., dass die Geschwindigkeit des Downloads zunimmt und die Zeit dafür ab, wenn viele Leute die selbe Datei „seeden“. Ein Protokoll bei dem alles richtig gemacht wurde. Eigentlich.
Denn wie mit jeder Technologie kann man damit auch Schabernack treiben. Bei BitTorrent lag von Anfang an der Fokus auf Filesharing. Und in meiner Wahrnehmung so richtig durch die Decke ging die Idee, als die eDonkey-Server abgeschaltet wurden, weltweit, und man nach brauchbaren Alternativen suchte für, eben, Filesharing. eDonkey konnte man empfindlich treffen, indem man einfach irgendwo die Server ausfindig machte und sie abschaltete, es war zentral organisiert. BitTorrent kann man nicht mehr abschalten, wie das Internet selbst. Der dezentrale Aspekt war einer der Hauptgründe für den Durchzug ab 2001, als es öffentlich vorgestellt wurde.
Mitte Juli 2016 war es dann so weit: Artem Vaulin, 30-jähriger Betreiber von KickassTorrents (KAT), wurde in Polen verhaftet. Mit Druck aus den USA, es gab insgesamt vier Anklagepunkte gegen ihn. Wenig später musste seine Seite dichtmachen, sie übertraf 2014 The Pirate Bay an Traffic und war wie die Seite aus Schweden ein Torrent-Verzeichnis. Nur fand man darin eben keine trockenen Schinken aus der Welt der Wissenschaft, sondern Hollywood-Blockbuster, Pornos, gecrackte Software/Spiele und vieles andere Illegale mehr.
Zwei Wochen später ging dann auch torrentz.eu offline. Und wahrscheinlich viele weitere Seiten, da die Betreiber ja fürchten mussten das selbe Schicksal zu erfahren wie Vaulin.
KAT wiederzubeleben brachte übrigens bis heute nichts: zwar versuchte man es auch vorher schon über das „Darknet“. Das wird aber noch mehr und mächtiger überwacht wie das offene Web und dementsprechend war die Idee wenig erfolgreich. Bei reddit gibt es noch eine hartnäckige Gruppe Fans, die immer mal wieder URLs zu KAT-Spiegeln ins Netz stellen, siehe hier. So richtig Dateien findet, bzw. downloaden, kann man dort aber nicht mehr.
Gedanken braucht man sich um KAT nicht machen, hier sprießen dauernd neue Verzeichnisse aus dem Boden. In naher Zukunft werden die schon bald größer und mächtiger sein. Doch natürlich sind auch diese wieder abschaltbar.
Werdet nicht wie Artem, werdet lieber wie Bram! Denn was Artem gemacht hat war eine (gute und konsequente) Idee kopieren, die es bereits zu Hauf gab. Was Bram gemacht hat wird aber niemand mehr wegkriegen, solange es das Internet gibt.
In diesem Sinne: ein Hoch auf BitTorrent! Can’t touch thiz!
FUCK YEAH:
Das ist _genau_ was ich gemeint habe mit dieser Technologie! Kulminiert in einer einzigen Bezeichnung: „Skunk Riot Control Copter“! Also etwa „Stinktier-Drohne um Aufstände zu kontrollieren“. Und zwar aus der Luft mit Pfefferspray und Paintball-Kugeln. Perfekt!!
Ach, fickt euch selbst. Hier der Artikel, es macht keinen Sinn mehr: http://rt.com/news/167168-riot-control-pepper-spray-drone/.
„And I can see them in my eyes when they’re close,
I can feel them at night, I can feel them plot a course through the sky, I believe in their flight
Drones over Brooklyn, Dr-Drones over Brooklyn“
Diese Zeilen stammen von El-P aus seinem letztjährigen Langspieler „Cancer 4 Cure“, dem insgesamt vierten Studioalbum.
Jetzt ist New York ja so fürchterlich weit weg und das mit den Drohnen ist ja sowas von an den Haaren herbeigezogen!1! NOT:
„Per Luftüberwachung durch Drohnen will die Deutsche Bahn laut einem Bericht der Zeitung Bild am Sonntag gegen Graffitisprüher vorgehen. Die Drohnen sollen nur auf dem Bahngelände eingesetzt werden und die Sprüher filmen. Dem Zeitungsbericht zufolge sollen die Tests in den kommenden Wochen beginnen.“ [via]
In diesen Geräten werden zusätzlich Wärmebildkameras(!) zum Einsatz kommen. Außerdem wird permanent(!) der Standort per GPS ermittelt und gespeichert. Bemalt werden diese Drohnen, jetzt kommt’s, in Bahnfarben(!). Sie sind bis zu 54km/h schnell und erreichen eine Maximalhöhe von 150 Meter, wobei sie 80 Minuten am Stück im Einsatz bleiben können.
Puh, das sind gleich dermaßen viele Verstöße gegen Moral, Gewissen und Rechte von Menschen, dass es bereits beim Lesen schmerzt.
Wieso stattet die gute DB diese Drohnen nicht noch gleich mit Präzisionswaffen aus? Und exportiert diese Dinger dann in Brennpunktregionen der Weltpolitik wie Iran, Syrien oder Afghanistan? Die Deutschen waren schon immer sehr gründlich in dem, was sie gemacht haben. Ich hasse dieses Land.
Diese Drohnen-Entwicklung wird wirklich kommen, hier gibt es rein gar nichts zu beschönigen. Die Triebfeder dieser Bewegung speist ihre Energie durch praktische Anwendungen und Entwicklungen aus den USA. Und unsere Herren und Frauen Minister, siehe Beispiel Prof. Dr. rer. nat. de Maiziere, laufen schön in Reih und Glied hinterher. Das ist DER Shit, noch größer als Google, Facebook und Apple zusammen. Das ist ist was Greifbares, Hochtechnologie für Leute über 50, die nie wirklich gepeilt haben, was Hochtechnologie eigentlich bedeutet. Für die war Glotze, Radio, Kalter Krieg und ein gutmütiger und guter(!) Onkel Sam die Realität. Und da kommen sie jetzt nicht mehr heraus.
Wirklich zum Kotzen ist, dass ich sowas immer vorher wissen muss. Das Album von El-P ist ein sehr gutes, erschien aber schon letztes Jahr. Das heißt, ich kann seit 12 Monaten auf dieses Wissen zurückgreifen. Und jetzt kommt die Bahn und verkauft uns das als was Neues. Perpetual Bullshit. Hoffentlich scheitern sie an den Kosten, in Zeiten von „Stuttgart 21“ gar nicht so unwahrscheinlich: Eine dieser Überwachungs-Büchsen wird (mindestens) 60.000€ kosten.
Mittlerweile stört es halt echt. Wie lange soll diese dumme Aktion von Golem.de, Spiegel Online, FAZ.net, RP-Online.de, Sueddeutsche.de und Zeit.de noch gehen? Mal wieder völliger Unsinn und Bevormundung der Besucher, die ja eigentlich auch potenzielle Kunden sind. Ich verstehe das einfach nicht, sorry, das übersteigt meinen Intellekt.
Von den Medien, die da mitmachen, nutze ich zwei. Sporadisch. Und am Anfang sagt da ja niemand was dazu, aber nach zwei Tagen spätestens habe ich deren Haltung dann begriffen. Steckt euch doch euren geliebten IExplorer sonstwo hin! Wer das Web schon einmal einen Tag ohne dieses Adblocker-Tool genutzt hat, der wird sich so schnell nicht mehr an einen Rechner setzen, wenn er freie Zeit hat.
Ich wünsche mir auch eine Zukunft, wo wir alle auf einer großen Wiese stehen und Ringelpiez mit Anfassen spielen. Doch da haben Konzerne und (die meisten) Regierungen eben was dagegen. Und solange es das Bankensystem und Drohnen mit Kameras gibt werde ich Adblocker in meinem Browser einsetzen. Gewöhnt euch doch einfach daran, dass es mittlerweile Menschen gibt, die mit Hard- und Software umgehen können. Alle anderen können doch weiterhin in die Glotze schauen und perpetual repeating Radio hören. Man hat ja immerhin noch, erzählt man sich jedenfalls, immer noch seinen „freien Willen“.
Ich bin nicht hier um euch zu erklären, wie ihr Geld verdienen könnt. Ich verdiene bis heute nichts an meinen Medien und davon gibt es schon vier. Und trotzdem denke ich nicht ans Aufhören. Was wollt ihr machen, die Seiten schließen? Wegen einem Browser-Plugin!? Dann macht doch! Bleibt mehr Platz für uns kleine unabhängige Medien. So muss ich mir kein inkompetentes Gelaber mehr anhören und auch keine gefakten und/oder gebrainwashten Bilder mehr ansehen. Zeitweise ist es einfach peinlich, was ihr produziert. Ich würde mir VOR der Einbindung von Werbung Gedanken über die Inhalte machen. Andersherum hat das freilich immer bestens funktioniert. Aber das war zu einer Zeit, wo die Leute für ein komplett neues Medium so gut wie keinen Gehirnschmalz investieren mussten. Und DAS war wahrlich keine schöne Zeit. Das sieht heute jeder Vollhorst bei einem einzigen Werbespot von Zalando.
If you ain’t got an idea, I won’t give a shit. Period. In 20 Jahren habt ihr sowieso gewonnen und das Web gehört den Konzernen. Bis dahin nutze ich Adblocker. Und ihr könnt. Gar. Nichts. Dagegen. Machen.
Die Debianer finden das aktuelle Debian nicht gut. Naja, wenigstens sagt man dort offen, was man denkt. Von den Jungs und Mädels aus Redmond sind wir ja gewohnt, dass sie den größten Major-League-Bullshit aller Zeiten dem potenziellen Kunden immer noch verkaufen wollen, auch nach Monaten, als sei es der heißeste Scheiß seit der Entdeckung von TNT.
Debian 7 kam erst vor neun Tagen heraus. Es hat satte zwei Jahre gedauert für diesen Hauptrelease, was in Linuxzeit eine ziemliche Ewigkeit ist.
Trotzdem findet man dort Iceweasel 10, eine Uraltversion von Firefox, die eigentlich für etwas schwächere Maschinen gedacht ist. Und auch KDE 4.8.4, womit aktuell eigentlich niemand mehr unterwegs ist. Es hatte auch diverse komische Bugs, die man aber erst durch eine Langzeitnutzung der Umgebung bemerkt. Wirklich hart ist aber der Standard-Kernel in der Version 3.2: Das ist der stabile Langzeit-Kernel vom Januar 2012. Man hätte doch wenigsten den aktuellen dieser Art, 3.4, vom Mai nehmen können.
Lars Wirzenius ist ein meckernder Experte aus diesem Bereich, der ähnlich argumentiert. Solche Diskussionen ist man bei Debian eigentlich gewohnt. Irgendwie ist aber wenig hilfreich, wenn am Ende die Kritik nicht mit in die Entwicklung einfließt. Das war bei früheren Versionen dieses Betriebssystems, sagen wir 2-6 Jahre zuvor, ähnlich pikant. Wenn auch durch andere Akteure.
Ich will hier nicht unbedingt in die selbe Kerbe schlagen: Ein Releasezyklus wie bei Sabayon von gerade mal vier Monaten (weiß aber nicht mehr, wie aktuell diese Information ist), halte ich für genauso wenig sinnvoll. Zwei Jahre sind hart für jeden normalen Nutzer, und dann sowas. Und das Argument mit Debian als Serverbetriebssystem; nun, das sollte auch irgendwie aktuell sein. Die Hacker sind schneller geworden und die Ansprüche an die Sicherheit sind größer. Das wird nicht leichter werden in Zukunft…
Für das Linux-Altherren-System sieht es nun also nicht sonderlich toll aus. Doch es gibt Hoffnung: Ohne diese Vielfalt an Paketen gäbe es auch kein so derbes Kaufargument für den Raspberry Pi. Doch auch diese Plattform nutzt Iceweasel 10, was keinen Web-Entwickler wirklich freuen dürfte.
Rafft euch mal zusammen! Ein Jahr Releasezyklus dürfte ja wohl machbar sein! Und bei dieser Fülle an erhältlichen Distributionen (oft qualitativ auch Sonderklasse) ist man schneller aus den Top 10 raus, als euch lieb sein dürfte. Das werden nicht weniger, dort.