Archiv für Juni 2009

quanten-computing II

Wir sind wieder einen entscheidenden Schritt weiter in Richtung des ersten Quantencomputers gekommen: an der Yale Universität wurde nun der erste Quantenprozessor entwickelt; kein Fake oder „falscher Fuffziger“. Was es mit Quantencomputing und der genauen Funktion auf sich hat erkläre ich hier nicht mehr, das habe ich schon an anderer Stelle.

Jedenfalls, für die Funktionen eines Prozessors sind Algorithmen unerlässlich. Und mit diesem Quantenprozessor ist das Suchverfahren bereits kein Problem mehr (hier wird nach Mustern oder Objekten mit bestimmten Eigenschaften gesucht).

[via]

Dank der Quantenmechanik ist die Performance hier wesentlich höher, weil nicht nur „1“ und „0“, „an“ oder „aus“ als Zustände verwaltet werden können, sondern auch die Superposition beider, d.h. „an“ oder „aus“ zur selben Zeit.

„Instead of having to place a phone call to one number, then another number, you use quantum mechanics to speed up the process,“ Schoelkopf said. „It’s like being able to place one phone call that simultaneously tests all four numbers, but only goes through to the right one.“

Richtig abgefahren und praktisch kaum vorstellbar.

Das Hauptproblem vorher bei den Qubits war die begrenzte Lebensdauer: die lag bei mickrigen Nanosekunden. Schoelkopf und sein Team aber haben bereits die Mikrosekunde erreicht; 1000 mal länger und somit auch fähig essentielle Algorithmen zu betreiben.

Die nächsten Ziele sind daher offensichtlich: zum einen die Lebensdauer weiter ausdehnen und immer mehr Qubits auf kleinerem Raum zum Arbeiten zu bewegen. Denn: jedes zusätzliche Qubit steigert die Rechenpower exponentiell(!).

Jaaa, das heißt aber noch lange nicht, dass diese Rechner dann intelligent sind. Heutige Rechner sind zurückgebliebene Kakerlaken, diese Geräte wären dann Millionen Kakerlaken auf Methylphenethylamin; oder so ähnlich.

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VERSATILE

Javier Fernández-Han ist 15(!) und hat ein System namens VERSATILE entwickelt, mit welchem es möglich sein soll Energie aus Algen zu gewinnen.

Er kombiniert darin rund ein Dutzend neue und existierende Technologien, um ziemlich gleichzeitig Abfall zu beseitigen, Methan und Bio-Diesel als Treibstoff zu produzieren, Nahrung für Menschen und Vieh bereitzustellen und Treibhausgase in Sauerstoff umzuwandeln. Diese Idee hat ihm jüngst ein 20.000$-Stipendium im Rahmen des „invent your world“-Wettbewerbs beschert. Eigentlich fast zu krass für einen 15-Jährigen, hier geht’s zu der Erfindung:

via inhabitat.com, das „Versatile“-System (inkl. Grafiken).

Der modulare Aufbau seines Systems soll vor allem in Dritte-Welt-Ländern Anwendung finden, die auf unabhängige Quellen für Energie und Abfallverwertung angewiesen sind. Eine kleine Version von „Versatile“ für das eigene Heim soll so um die 200$/130€ kosten. Ein funktionierender Prototyp existiert hingegen noch nicht, sollte sich mit dem gewonnenen Geld allerdings irgendwie realisieren lassen.

Es ist sinnvoll, sich der Tragweite dieser Idee einmal bewusst zu werden: Javier gehört wie viele Millionen zu einer Generation, die massive Schwierigkeiten haben wird, den Dreck, den wir, unsere Eltern und Großeltern auf dem Planeten angerichtet haben, wieder wettzumachen. Das „Versatile“-System könnte ein richtiger „game-changer“ werden und ehrlich gesagt ist es fast dazu verdammt; es braucht weitere Einfälle dieser Richtung, um nicht wie von Stephen Hawking postuliert zukünftig das Leben komplett im Weltall verbringen zu müssen, weil die Erde unbewohnbar geworden ist.

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NANOMED

Ich habe da so ein System entwickelt, das auf Nanomaschinen basiert und die Überwachung des eigenen Bio-Computers ermöglichen soll. Der Name: „NANOMED“.

Im Prinzip ist es ganz einfach: dem Körper werden eine begrenzte Menge spezielle „friedliche“ Nanomaschinen zugeführt (Injektion, Schlucken, etc.), sogenannte NANOMED-Kapseln. Hier ein erstes Konzept:

Das Konzept der NANOMED-Kapseln

Die verteilen sich über die Blutbahn schön gleichmäßig im ganzen Körper und überprüfen die unterschiedlichsten Dinge:

– Lmmunsystem
– Salz-, Elektrolyt-, Vitamin-Gehalt, usw.
– Wasser, Blut, Muskulatur, etc.
– wie sieht es mit der Nahrungszufuhr aus? Wieviele Kilometer muss ich heute noch laufen? Wann sollte ich meinem Körper Ruhe gönnen? etc, usw.

Eigentlich ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, was man noch mit den Fühlern registrieren könnte. Im Allgemeinen soll das alles dem persönlichen Wohlempfinden dienen, eine Art Statistik-Fetisch für den eigenen Körper.

Dank dem Wlan-Modul (begrenzte Reichweite, wpa3-Verschlüsselung) lässt sich das bequem zuhause mit einem Web-Browser und der mitgelieferten Software am Bildschirm betrachten: dort ist dann zu sehen, wo sich die Kapseln gerade befinden, was sie bereits registriert haben, usw.

Ein Ampel-System gibt Auskunft über den Status des eigenen Körpers, z.b.: wieviele Vitamine welcher Art habe ich bereits aufgenommen und welche werden noch benötigt? Sollte ich nicht doch noch einen Liter trinken? Wie sieht es mit dem Hunger aus?

Auch das Deaktivieren der Module ist über dieses Web-Interface möglich. Diese werden dann beim nächsten Besuch auf dem WC einfach ausgeschieden.

Über Größe und Laufzeit der Module bin ich mir nicht sicher, denn zum einen existiert diese Technologie ja noch nicht und zum anderen halten Akkus auch nicht ewig. Es wäre aber denkbar, dass die Kapseln ihre Energie über Körperwärme bekommen und so durchaus eine Weile laufen könnten, weil sie ja so winzig sind.

Ich habe auch schon ein paar Slogans kreiert:

„Mit NANOMED sind Sie der Chef über Ihren Körper! Überwachen Sie ihn bequem von Ihrem Computer aus und steuern Sie rechtzeitig gegen! Ordern Sie jetzt Ihr Starterkit, bestehend aus 25 Kapseln, Software und einer bebilderten Anleitung für nur 999€!“

oder:

„Es gibt 35 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Mit NANOMED finden Sie heraus, zu welcher Ihr Leiden gehört und können exakte Massnahmen ergreifen!“

oder:

„Nie mehr zu wenig trinken! Nie mehr zuviel essen! Mit NANOMED, dem ultimativen Tuner für Ihre Gesundheit! Bestellen Sie jetzt Ihr persönliches Starter-Kit zum Aktionspreis auf www.NANOMED.com!“

oder:

„NANOMED kann Ihr Leben verändern! Das behaupten viele Firmen, aber nur NANOMED tut das zu Ihrem Besten! NANOMED – because your body belongs to you!“

Ideen habe ich genügend den lieben langen Tag, jetzt brauche ich nur noch einen Investor und jemanden, der was von Nanotechnologie versteht… in diesem Sinne:

„NANOMED – because your body belongs to you!“

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spiegeltricks

Andrew Hicks ist Mathematiker und entwirft Spiegel. Aber nicht irgendwelche langweilige, die jeder hat, sondern er benutzt die Mathematik für absolut abgefahrene Effekte.

Acht Jahre hat er gebraucht, um einen Spiegel zu kreieren, der beim Auto den toten Winkel sichtbar machen soll; mit so gut wie keiner Verzerrung. Diese entwicklung ist dermaßen konkret, dass er bereits mit einem KFZ-Hersteller in Verhandlung steht. Aber er hat danach nicht einfach aufgehört.

Inzwischen besitzt er schon sechs Prototypen: einen Panorama-Spiegel, Spiegel für High-Tech-Kameras und einen „Vampir-Spiegel“, der, wenn man in die kurvige Oberfläche schaut und den rechten Arm hebt, es so aussehen lässt, als sei es der linke. Reality-remixing!

Der New Scientist hat ein paar interessante Photos dazu:

Andrew Hicks zeigt seine Spiegeltricks.

Die Technik selber existiert schon seit satten 8000 Jahren, als die Menschen anfingen mit gespiegeltem Licht zu arbeiten: das waren reflektierende Oberflächen aus vulkanischem Glas, die in der Türkei gefunden wurden. Dadurch wurde dem Verstand klar, dass nach außen gewölbte Scheiben eine größere Sicht auf die Welt ermöglichen.

Dank dem Computer ist es Hicks heute möglich seine Spiegel mit großer Präzision zu entwerfen. Das Problem versucht er dabei jedesmal mit ausgeklügelten Gleichungen zu lösen, was ihm eben so in den Sinn kommt. Der PC errechnet anschließend tausende Punkte, wie der Spiegel genau bearbeitet werden muss. Eine kanadische Firma fräst das dann aus Aluminium, was durchaus einen ganzen Tag dauern kann.

Gerade was seinen KFZ-Prototyp-Spiegel betrifft, wird er Unterstützung aus Übersee brauchen: in den USA ist es nicht erlaubt gewölbte Spiegel an der Fahrerseite anzubringen; und das, obwohl die Hicks-Erfindung 45 Grad anstatt nur 15 bis 20 grad Sicht abdeckt.

[via]

Selbst wenn das Gebiet um Patente und Vermarktung nicht sein Metier ist, wird er auch in Zukunft nicht stillhalten: seine neueste Idee sind bestimmte Anordnungen von Mikro-Spiegeln, die hunderte überlappender Bilder auf Video festhalten sollen. Mit Software zusammengesetzt ergäbe sich so eine extrem hohe Auflösung, mit unglaublichem Zoom-Faktor für Objekte oder Personen. Optimal für DVD-Player oder Spielekonsolen. Der gute Andrew Hicks, ein wahrer Spiegeltrick-Spezialist.

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google maps – zutritt verboten

Jeder kennt diese Schilder, „Zutritt Verboten“, meistens in Verbindung mit militärischen Sperrgebieten. Zum Glück leben wir in einer Zeit, in der es diverse Werkzeuge gibt, wie z.B. Google Maps, die uns solche Gebiete generell offen halten müssten; aber natürlich tun sie das nicht.

Jetzt ist eine interessante Liste aufgetaucht, die 51 Plätze auf der ganzen Welt präsentiert, wo das physische Zutritt Verboten ebenfalls in virtuelle Welten Einzug gehalten hat. Eine kleine Kostprobe:

1. das weiße Haus
3. Dick Cheneys Haus
13. NATO-Stützpunkt Geilenkirchen
14. Ramstein, US-Stützpunkt
19. Bahrain (ganz interessant, weil: man wollte die übrige Bevölkerung davon abhalten Jagd auf die Reichen zu machen. Der Link bietet daher ein PDF, mit Screenshots aus Google Earth.)
20. Europa (hier ist das Ablichten von Straßen im Gegensatz zu den USA seit Mai 2008 nicht erlaubt.)
21. Singapur (siehe Europa; auch Google Earth darf da nichts Brauchbares liefern.)
41. MIT Lincoln Laboratory (hier wird an Werkzeugen zur „nationalen Sicherheit“ Amerikas geforscht.)
47. HAARP (ungewöhnlich, da offiziell „nur“ an der Ionosphäre geforscht wird.)

Hier die Website: via itsecurity.com.

viele atom-anlagen und öl-raffinerien tauchen darin auf. auch auffällig sind zahlreiche niederländische orte. trotzdem gibt es sicher noch mehr, was man finden kann, aber dafür braucht man viel zeit und geduld (und natürlich eine gewisse affinität zu google maps, was von meiner seite schonmal nicht gegeben ist).

zensur ist könig!

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bankomat-hacking

In Osteuropa macht sich langsam aber sicher ein neuer Trend breit, der auch in den Westen überschwappen könnte: und zwar werden dort vornehmlich Bankautomaten gehackt, auf denen Windows XP läuft. Also erstens, Respekt, Windows XP als Betriebssystem für Bankautomaten zu benutzen ist natürlich sowas von einfallsreich und sicher. Man schafft es also nicht mal ein eigenes System für diese scheiß-langsamen Schränke zu entwickeln. Und zweitens, wie blöd kann man eigentlich sein?

Bei insgesamt 20 Maschinen wurde das bisher festgestellt. Ich kann mir nicht ganz vorstellen, wie das direkte Hacken gehen soll, aber der Tenor geht davon aus, dass es dafür am Anfang eine Art „Controller Card“ braucht. Die untersucht die Maschine nach Schwachstellen, die dann später in der Weise ausgenutzt werden, dass Malware installiert werden kann. Die lässt dann Folgendes zu:

„This malware is unlike any we have ever had experience with. It allows the attacker to gain complete control over the ATM to obtain track data, Pins and cash from each infected machine.“

[via]

Man kann ebenfalls sagen, was im Inneren des infizierten Systems passiert: eine Datei namens isadmin.exe lässt sich im Verzeichnes C:\WINDOWS nieder, die dann die Zugriffe auf eine andere Datei namens lsass.exe manipuliert, so dass der geschützte Bereich des Speichersystems ausgelesen werden kann.

Das absolut Geilste kommt aber noch: da es sich bei der Malware um eine erste Version handelt, könnten zukünftige Iterationen des Programms mit weiteren Funktionalitäten glänzen, wie etwa das Verbreiten des Programms von Bankautomat zu Bankautomat. Eine Netzwerk-Funktionalität in dem Sinne besteht nicht, also geht das Abzocken der Geräte wohl nur lokal.

Das ist ja noch viel besser als das Bankomat-Sniffing von vor drei Jahren. Und irgendwie sehen die Bank-Pin-Hacker gegen diese Angriffe wie Grundschüler aus. Klasse!

Ich erinnere mich an ein Ereignis von vor (maximal) zwei Jahren oder so, als ich auch mal Geld an einem Bankautomat der Volksbank holen wollte. Diese Maschine hat sich einfach aufgehängt und einen Speicherzugriffsfehler angezeigt, natürlich in Form des berüchtigten Windows-Bluescreens. Ich habe leider kein Photo davon und ich kann auch nicht sagen, welches Windows hier eingesetzt wurde, aber dass es überhaupt Windows war ist ja schlimm genug.

Weiter so, liebe Banken! Und ich brauche jetzt diese „Controller Card“ und eine aktuelle Version der Malware, aber pronto!

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saatbombe

seedbomb 1

seedbomb 2

Seedbomb ist ein virtuelles Projekt von Jin-Wook Hwang.

Das funktioniert so: Seedbomb ist eine nicht-militärische Bombe, die den Planeten Erde vor Desertifikation und Sandstürmen beschützen soll. Der amerikanische Pilot Gale Halvorson tat etwas ähnliches kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit Süßigkeiten über Berlin. Demnach ist die Seedbomb auch eine „Bombe der Hoffnung“. Sobald die Seedbomb ausgeklinkt wird, zerlegt sich diese in der Luft und die enthaltenen Saatkapseln streuen sich über eine große Fläche und fallen zu Boden. Hat die Pflanze dann irgendwann eine entsprechende Größe, zersetzt sich die kleine Hülle durch Feuchtigkeit automatisch.

Jin-Wook Hwang präsentiert noch weitere interessante Zukunfts-Konzepte, aber Seedbomb ist meiner Meinung nach das beste: via coroflot.com.

Viel glück, Herr Hwang! Ausgezeichnete Idee.

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