Man kann von Tesla halten was man will: US-amerikanische Marke; Verarbeitung nicht so gut wie bei deutschen oder japanischen Modellen; Akku brennt; der Gründer ist ein (Cov-)Idiot; Markennamen von einem bedeutenden europäischen Erfinder geklaut; etc. pp. You name it.
Aber eines kann man ihnen nicht vorwerfen: der Wille zur Innovation.
Bei Tesla träumt man Innovationen nicht nur oder zeichnet diese. Sie werden in Realität gesetzt. Und dabei haben sie anderen Firmen auf dem Planeten manches voraus. So z.B. ein fahrbares und nutzbares E-Automobil. Und ein zukunftsfähiges Konzept insgesamt. Ja, wahrscheinlich DAS Zukunftskonzept der Mobilität überhaupt für die nächsten Jahrhunderte. Und das „schon jetzt“.
Deshalb lohnt es sich genau jetzt in Tesla-Aktien zu investieren: durch den Split ging der Preis pro Aktie nämlich fast über Nacht von über 2.200$ runter auf aktuell 360€. Wer also ein paar Hunderter übrig hat, das sollten einige Menschen sein seit März, auch unter meinen Leserinnen und Lesern, der sollte sich (ein Depot eröffnen und) Aktien dieser Firma kaufen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die 1.000€ wieder schnell geknackt sein werden. Dann hätte man alleine durch eine Beteiligung fast das Dreifache wieder drin. Ende ist hier übrigens nach oben offen.
Man kann das Geld schnell mitnehmen oder halten. Ich würde halten. Einfach aus „Prinzip Zukunft“. Und es gibt da noch etwas, was ich bemerkenswert fand, die Meldung ist aber schon ein paar Monate her.
Wie wir alle wissen sind oder waren die Japaner mal das technologisch am weitesten fortgeschrittene Völkchen der Erde. So stark und so mächtig und sehr weit fortgeschritten, sie galten als „Schwan“ und flogen in Gesamtasien voraus, während andere Länder wie Südkorea, sogar Taiwan und China, hinterher wackeln mussten. Irgendwann in den 80ern war das so. Es mag sich mittlerweile gewandelt haben, ich bin auch der Meinung, insgesamt haben wir „alles schon erfunden“, also da wird kaum noch was Neues kommen für die Menschheit. Und das wechselt sich da unten nun munter ab, wer in der Parabel voraus fliegt. Ich tippe ja aktuell auf Südkorea, China braucht noch ein paar Jahre, vielleicht Jahrzehnte. Wobei man Taiwan mit dem Chipfertiger TSMC hier auch nicht vergessen darf.
Ich schweife ein bisschen ab, denn was ich eigentlich erzählen will kann man auch ohne dieses Wissen und die Vogelzug-Parabel faszinierend finden.
Die Japaner haben nämlich vor wenigen Monaten den Tesla Model 3 komplett zerlegt, die Ergebnisse wurden im Februar der Weltöffentlichkeit präsentiert. Denn was machst du als Hacker erst einmal, wenn du neue Technik verstehen willst oder schauen möchtest, ob die Technik wirklich neu ist? Na klar, du baust sie auseinander!
Das Wichtigste und das Unbekannteste, das sie fanden, waren zwei individuell designte KI-Chips, von Tesla komplett selbst entwickelt(!), mit entsprechend inhouse-entwickelter Software:
Oben: der Computer des „Model 3“ – ein KI-Chip regelt das autonome Fahren, der andere das gesamte Infotainment-System
Im Kern fanden die Japaner heraus, „ja gut, das Hardware-Ensemble ist eben dafür gut, dass dieses Auto sich selbst steuern kann und die massive Infotainment-Anlage“. Und das stimmte dann auch. Doch was noch viel bedrückender war aus der Sicht der japanischen Ingenieure:
Die Hardware, die oben zu sehen ist, ist 6 Jahre ihrer Zeit voraus!
Tesla ist damit nicht nur Konkurrenten zeitlich enteilt, Tesla ist mit dieser Hardware einer kompletten Industrie enteilt.
„But technological hurdles are not the reason for the delay, according to the Japanese engineer who said „we cannot do it.““
Einer Industrie, die in Europa alleine 3,65 Millionen Menschen beschäftigt – bei Tesla arbeiten aktuell nur 48.000 (Stand 2019)…
Das ist „Alien-Sh*t“, was wir hier sehen. Solche Technik dürfte es aktuell gar nicht geben.
2019 nicht.
Dieses Jahr nicht.
Nächstes Jahr nicht.
2022 nicht.
2023 nicht.
2024 leider auch nicht.
Maximal „irgendwann 2025“, sagen Industrie-Insider. Denn auch wenn der Bericht Ende Februar publik wurde, auseinandergenommen wurde der Tesla wohl irgendwann Ende 2019.
Ganz ehrlich: WAS haben die da gebaut!? und WIE!? Ich bin kein reiner Ingenieur, aber ein kleiner CPU-Head. Vor solch einer Leistung habe ich irre Respekt. Und leider auch Angst.
Und sehen wir es realistisch, selbst wenn sie mit Autos als Konzept komplett sich zerlegen würden, sie hätten immer noch diese Chips, also konkrete Hardware, sowie maßgeschneiderte Software dazu im Angebot. Mir würden spontan mindestens ein Dutzend Anwendungsfälle dazu einfallen, „I, Robot“ wäre Kindergeburtstag dagegen.
Apple: will „schneller“ und „weniger warm“ werden. Und natürlich „glänzen“…
2005, also vor 15 langen Jahren, wurde die Computer-Hardware-Firma Apple aus Cupertino Opfer ihres eigenen Marketings: man pfiff auf die komplizierte Supercomputer-CPU-Architektur powerpc und stieg um auf die (mangelhaften) Prozessoren der 0815-CPU-Schmiede Intel.
Es war ein Paradigmenwechsel.
Vollkommerz und totaler Bull$hit.
Plus: null Innovation.
Den bis heute auf Expertenseite niemand verstand.
Mit Gehirn ist oft nicht bei Business-Entscheidungen, das wusste ich mit Anfang 20 vielleicht zu wenig. Mir war es als Linuxer eh wurscht.
Anyways.
Vorgespult, wir haben 2020 und Apple wagt erneut einen Paradigmenwechsel: man switcht von Intel zu ARM!
Offiziell weil die CPUs von Intel sich „nicht schnell genug weiterentwickeln“ (Quelle: Bloomberg), Apple „zu warm“ sind und überhaupt ja eh Schrott.
Inoffiziell denke ich, dass es zukünftig keinen Unterschied mehr machen wird zwischen iOS (Smartphones, Tablets) und macOS (Desktop) und man sich hier Richtung Vereinheitlichung der CPU-Plattform bewegen will. Was ja bei der PlayStation 4 ähnlich lief, wo man sich weg von Supercomputer-CPUs Richtung x64 bewegt hat, um a) Entwicklern entgegenzukommen und b) die PC-Plattform mit Ablegern zu fluten.
Gut und clever gewählt ist der aktuelle Schachzug der Gegen-die-Wände-Läufer aus Cupertino absolut: ARM-Prozessoren gehören mit zu den ältesten, sind daher bestens supportet und wirklich energieeffizient. Da bräuchte es nicht einmal interne Untersuchungen.
Ob man sich einen Gefallen machen wird die Desktop-Plattform für iOS-Gedönsen zu opfern steht auf einem anderen Blatt – gerade dieser Move läuft aber schon ein paar Jahre, da braucht man sich nur die „App-Stores“ beider Plattformen anschauen oder die LED-Bar diverser Macbooks. Ja, auch ich habe ein paar Schafe (verloren) in meinem Bekanntenkreis und sehe manche Bewegungen der Apfel-Welt.
Wann genau erste Mac-Hardware mit ARM-CPUs in 2021 kaufbar sein wird, wird wahrscheinlich am 22. Juni öffentlich, wenn Apple die WWDC 2020 abhält; natürlich online only wegen COVID-19.