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dein pod – deine daten

Stell‘ dir vor, Datenkraken wie Facebook, Twitter und Co. würde deine persönlichen Daten nicht exploiten und daraus resultierenden Cashflow nicht in die eigenen Taschen abführen, sondern müssten um Erlaubnis fragen, um diese Daten aus eurem eigenen Daten-Container (hier genannt POD – Personal Online Data) erhalten zu können.

Das ist das Grundkonzept von SOLID:

SOLID - Gateway fuer deine Daten

SOLID wurde bereits 2018 kurz hier vorgestellt. Da sich das Problem mit der Verwertung oft gegen den Willen der Nutzer aber in der Zwischenzeit nicht verbessert, sondern noch eher verschlimmert hat, hat Hackaday erst Ende März und dann noch Anfang April das Projekt erneut breiter ausgeleuchtet.

Das sind Link-Tipps und Must-Reads gleichzeitig, denn wenn bisher eines seit Erfindung des WWW Anfang der 90er nicht funktioniert hat, dann dass die Menschen gelernt haben, damit umzugehen. Man muss ihnen weiter helfen.

Vom WWW-Erfinder höchstselbst stammt die Idee zu SOLID: Tim Berners-Lee. Sie schießt ins selbe Kraut wie die seit Monaten andauernden Diskussionen, dass wir das WWW an Mega-Konzerne mit zwielichtigen Visionen verloren und uns sogar gopher zurückwünschen: es läuft was schief mit dem Web, schon seit Jahren, wie biegen wir das jetzt wieder gerade?

Ist eine Riesen-Herausforderung.

Schließlich lässt sich Zeit nicht zurückdrehen, Facebook beispielsweise nicht wieder zurückcoden, WhatsApp oder Instagram für Milliarden zurückkaufen: „Was mit Zucky zusammen den Bach runterging war die Illusion einer zentralen Wahrung der persönlichen digitalen Identität, die er mitkreierte. Eine Generation von unheilbaren Web-Krüppeln; gescheiterten Nutzern, die niemals den essentiellen revolutionären Hintergedanken eines dezentralen Informationsdienstes verstanden hatten. Die verzweifelte Annahme, dass jemand, oder zumindest irgendeine Kraft, sich um die Daten nach dem Klick auf den Button kümmert.“

Auch Hackaday spricht denn auch von „Glück“, sollte SOLID funktionieren: in dem Fall gäbe es Wettbewerb in diesem Bereich, da NutzerInnen ihre Daten einfach mitnehmen könnten, wie bei einem Umzug. Wohl im Konjunktiv.

Wenn SOLID, ein OpenSource-Projekt vom Erfinder des Web selbst Glück braucht, und noch viel mehr Zeit, um Perspektive zu geben, was bleibt in der Zwischenzeit?

Nun, es liegt zum einen an einem selbst: PODs nämlich, wenn auch nicht für SOLID, kann man heute schon selbst aufsetzen, dezentrale soziale Netzwerke gibt es bereits in recht ausgereifter Form. Friendica, diaspora* und Mastodon sind solche, recht bekannten Beispiele. Zum anderen: nee, da gibbet nichts mehr an Alternativen. Wir sind Schuld daran. Wir sollten nicht stolz darauf sein.

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