Glaubt eigentlich von euch jemand an den Urknall? Nein? Ich nämlich auch nicht. Und es scheint, als sind wir mit dieser Meinung nicht allein:
„It was hailed as the discovery of the century. But now the researchers who earlier this year reported the first detection of primordial gravitational waves – ripples in space time hailing from the early universe – say they are not so sure after all.“
Von einem philosophischen Standpunkt aus gesehen ist das darüberhinaus interessant: Wollt ihr wissen, was diese „klaren Ergebnisse“ zunichte gemacht hat? Sternenstaub! There we go!!
Hintergrund: Mit dem BICEP2 wurden im März, fälschlicherweise wie sich jetzt herausstellt, „Ur-Gravitationswellen“ gemessen, die nicht nur die Theorie der Inflation, also eines permanent sich aufblähenden Universums, sondern auch den Urknall bestätigen sollten. Nun, war nichts, denn:
„It seems that real data from Planck is indicating that these dust models are under-estimates,“ says Pryke. „The prior knowledge of dust at these latitudes in our field of view has gone up and so the confidence in the gravitational wave component has gone down.“
[via]
Es ist das erste Mal überhaupt, dass die Forscher vom Südpol eigenständig zurückrudern mussten/wollten/whatever. Sie wollen jetzt bis Oktober mit weiteren Messungen, insgesamt 8 an der Zahl, u.a. von Chile und der Antarktis aus, näher untersuchen, was es mit den „mysteriösen Staubdaten“ auf sich hat. Bis dahin darf weiter spekuliert werden.
Das mit dem Urknall ist ein sehr heikles Thema heutzutage. Wenn ich öfter mal mit diversen Leuten darüber diskutiere, ist das in etwa so, wie wenn ich mit der Faust in ein Wespennest hauen würde. Leute, es ist eine Theorie, nicht vergessen! Und wenn schon nicht darüber gesprochen werden kann, dann habt ihr erst recht nicht verdient, dass der Dreck stimmt. Sorry, aber das musste ich jetzt mal los werden, wie sage ich immer: You can’t fuck truth. Ich kann warten bis Oktober…
…sondern sie wird dir nur geliehen. von der telekom oder sonstwem. die anfragen diesbezüglich, zwecks „strafverfolgung“ von 2003 bis heute:
2003: 3170 fälle bzw. anfragen
2004: 6294
2005: 75.453
2006: über 90.000
2007: wahrscheinlich über 200.000(!)
2008: …
[via]
du, raus. du, raus. du, auch raus. du, okay, du darfst bleiben. wtf.
für 5,4 milliarden(!) hat amd den grafikprozessorhersteller ati geschluckt. hoffentlich ver-schlucken sie sich nicht, folgende schlagzeile dürfte wenig erfreulich für linux-verfechter sein:
ati verhindert freien linux-treiber: „Der X.org-Entwickler Dave Airlie hat einen freien Treiber für ATIs Radeon X1300 geschrieben, darf diesen aber nicht veröffentlichen. Er nutzte unter einem „Non-Disclosure Agreement“ (NDA) freigegebene Informationen und erhielt bislang von ATI keine Erlaubnis zur Veröffentlichung des Treibers.“ [via]
eigentlich hatte ich ja auf eine killerzukunft im mobilbereich gehofft, wo amd _mit_ ati sich dafür verantwortlich zeichnet und applikationen dabei rausspringen, die jenseits unserer vorstellungskraft liegen. im positiven, wie im innovativen sinne versteht sich. aber mit einer derartigen blockade ist den kreativen hirnen auf diesem kleinen planeten wohl eine weitere schranke gesetzt worden. von denen gibt es aber viele und deshalb: behindert die denker nicht! sie sind die, die im endeffekt den karren aus der scheisse fahren dürfen, während die überschätzten langsam aber sicher den bach runtergehen. dafür wurde es zwar zeit, aber einfach ist es nicht…
als ich mir vor zwei jahren einen ipod der vierten generation genehmigt hatte, um meine musiksammlung unabhängig von irgendwelchen unzuverlässigen rechnern zu machen, kam ich um den kauf des folgenden produkts nicht herum:
der itrip ist ein gerät, welches die musik des ipods über eine gespeicherte frequenz direkt aufs heimische radio überträgt. er hat eine reichweite von ca. 10 metern. damals war der besitz und die nutzung des itrip noch „illegal“, weil er als mini-piratensender galt. mir war das herzlich egal, es kümmert heute auch niemanden mehr, da solche geräte inzwischen ganz legal zu erwerben und zu benutzen sind.
durch die kombination des ipod mit dem itrip, habe ich mich radiotechnisch in die zukunft katapultiert: radio hat keinerlei stellenwert mehr für mich, ausser, dass es die musik des ipod an meine boxen weiterleitet. radio ist praktisch toter als tot. aber wundern muss man sich darüber im jahr 2006 nicht mehr.
jedenfalls, grossbritannien sieht das ganze etwas anders: dort gilt seit 1949 der „wireless telegraphy act“. dieser verbietet es, gadgets wie den itrip zu nutzen, es sei denn, es wäre vom aussenminister(!) genehmigt. im vereinigten königreich sind die teile zwar noch über internet erhältlich und somit nicht wie in island oder österreich komplett verboten, aber dieses gesetz könnte ärger machen.
die einzige hoffnung für radio-piraten auf der insel nennt sich „ofcom“ und diese organisation sagt, es werde mit anderen europäischen ländern an einer standardisierung solcher geräte gearbeitet. diese müssten sich allerdings strikt an technische vorraussetzungen halten, um interferenzen mit anderen geräten zu verhindern [via].
warum also einfach, wenn es auch komliziert geht!? das härteste ich echt das komplettverbot in den beiden ländern island und österreich. ob ein gesetz aus dem jahr 1949 im informationszeitalter noch in dieser form sinn macht!? ich glaube nicht, aber es ist auch nicht mein problem. grossbritannien als innovationsmotor steht auch auf einem anderen blatt. ich sende, also bin ich: viele grüsse auf die insel aus dem piratenstaat deutschland!
[UPDATE]
fast 1,5 jahre hat es gedauert, jetzt dürfen sich auch die briten legal mit geräten wie dem itrip beschäftigen. der kundennachfrage und diversen politikern sei dank. [via]