har: die „echten“ piraten, die momentan den golf von aden unsicher machen, haben sich in ihrem eigenen(!) blog(!!) über die pseudos aus dem westen beschwert: computer-nerds würden nicht mit ak47ern in der hand und einer bande guter cousins auf einem schlauchboot sich auf die suche nach geldbringenden tankern im meer machen. eat thiz, u stupid p2p-faggots!
bei filesharing ginge es nicht um „echte piraterie“, die auch daraus bestünde, dass ein paar der eigenen kollegen von der us navy mit kopfschüssen hingerichtet werden würden. virtuelle werte seien eben nichts im vergleich zu realen.
„file sharing takes away what? a hypothetical revenue stream from a suit? the day we see a movie executive on the high seas is the day we take him hostage and show him what real piracy looks like.
yeah, das ist piraten-neusprech im 21. jahrhundert, bitte mehr davon!
technisch geht das statement sogar noch tiefer: die filesharing-plattform „the pirate bay“ verarsche seine nutzer nur. ein marketing-gag, schon 20 jahre alt und in szene gesetzt damals durch „zu dumme journalisten“.
gezeichnet: the union of concerned pirates („die gemeinschaft der besorgten piraten“)
die adresse des mediums der vermeintlich echten somalia-piraten gibt es dort: http://somalipirate.livejournal.com/.
auf jeden fall scheint hier jemand derbe angepisst. zudem kann man darüber streiten, ob echte ak74er und die erpressung von lösegeld so edle piraten-tugenden sind. piraten saufen und feiern und vergraben auch mal schätze oder finden welche. von dem bedruckten papier durch solche aktionen werden die sicherlich keine schulen bauen.
ich muss ehrlich gestehen, dass mir andere begriffe wie cyberpunk auch besser gefallen, aber mit der bezeichnung heute wohl niemand mehr probleme hat. piraten im hightech-zeitalter finden und horten auch schätze, aber erzählen vielleicht nicht jedem davon. in jeder hinsicht ist für solche bewegungen keine ak oder etwa ein cousin erforderlich. und das ist schon sehr fortschrittlich. oder rückschrittlich. je nachdem, aus welchem blickwinkel man das dilemma betrachtet. ich für meinen teil freue mich auf weitere battles aus der welt der freibeuter und piraten. har.
atm ist die englische bezeichnung für bankautomat, bank-o-mat oder cash-container. jeder von uns nutzt ihn, jeder von uns braucht das, was er ausspuckt, jeder geniesst die flächendeckende abdeckung zur schnellen liquidität.
normalerweise werden diese geräte ihre dienstleistungen nur bringen, wenn die passende pin, eine vierstelligen zahl, zur eingesteckten karte passt. während des vorgangs des geldabhebens tauscht die atm diverse daten mit der karte, sowie der bank aus. diese verbindungen sollen nun abgefangen werden können durch clevere hard- und software-lösungen. das ist alles andere als einfach, war aber vor nur einem jahr eine utopische vorstellung und theoretisch unwahrscheinlich.
prinzipiell werden meistens netzwerk-angelegenheiten einer bank zu externen firmen ausgelagert. die pin wird dabei normalerweise auf ihrem weg durch die netze mehrfach ver- und entschlüsselt. setzt man ein programm auf ein hardware-modul der ent-/verschlüsselung (hsm) an, ist es möglich durch bestimmte programmierbare schnittstellen (apis) die kommunikation der module zu infiltrieren. der dazugehörige dominoeffekt durch diverse features der module, die unterschiedlich konfiguriert sind, mal mehr, mal weniger einstellungen aktiviert sind und die strecke über mehrere länder führt, ist da vorhersehbar.
keine informationen, wie dazu die lage in deutschland aussieht, die geschichte kommt aus den usa. erst 2003 erschien überhaupt das erste wissenschaftliche dokument zum thema. und 2006 machte das phänomen auch mehr beachtet seine runden. das system selbst mit den hsms müsste komplett neu entworfen werden, was aber momentan wohl zu teuer ist. deshalb gab der hersteller witzigerweise nur eine anleitung heraus, wie die geräte „richtig“ zu konfigurieren seien. der grösste hersteller dieser hsms in diesem industriezweig heisst thales.
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wie mit handelsüblichen routern auch verhält es sich hier bezüglich der sicherheit: man weist alle anschuldigungen von sich, indem man sagt, man könne nichts gegen „faule administratoren“ tun. an der technik liege es also keinesfalls.
als kunde selbst hat man in einem ernstfall schlechte karten: die bank wird wohl erstmal von dem verdacht ausgehen, der betreffende habe sein konto selbst geschröpft. ergibt für mich jetzt nicht sonderlich sinn, aber whatever. in den heutigen zeiten kein illusorisches szenario.
wie immer gilt eine einfach faustregel: das, was man durch technik selber nicht in der hand hat, sollte man gut schützen. deshalb nie auf pin-email-phisher oder ähnliches eingehen. aber das erzählen einem die mainstream-medien auch. vielleicht ist das kopfkissen doch besser für erspartes…
wie bereits im februar bekannt wurde, planen die nasa, sowie die internet-firma google eine „singularitäts-universität“ im silicon valley, die dann von dem futurologen ray kurzweil geleitet werden soll.
der gute ray hat sich jüngst mal wieder zu wort gemeldet und sein statement zu virtual reality abgegeben: demnach werden in zukunft die menschen sich nicht vor bildschirmen damit befassen, sondern sie werden vielmehr durch die injektion(!) von nanobots direkt im gehirn dazu stimuliert werden. yeah, gruselig! dies sei wesentlich effektiver, weil die neuronen so ausgetrickst werden könnten und man direkt das gefühl habe, z.b. zu verreisen, obwohl man das nicht direkt tut. zeitpunkt, wann das möglich sein soll: 2030. [via]
die idee ist geklaut, wenngleich die thematik unterschiedlich ist: bereits in „metal gear solid 4“ verfügen die soldaten über nano-roboter in ihrem körper, die auf dem schlachtfeld den soldaten überwachen und optimieren. zusätzlich werden durch diese mikro-maschinen waffen direkt auf den individuellen soldaten zugeschnitten und können von niemandem sonst benutzt werden (was aber im spiel auch umgangen werden kann, siehe drebin).
mir ist zudem nicht ganz klar, wie man das à la „strange days“ umsetzen soll, ohne das dabei frittiertes gehirn dabei rauskommt. irgendwie wird man das ja testen müssen, um den von kurzweil gewollten effekt herbeiführen zu können. extern mit peripherie wie in dem film ist wohl gesünder, aber warten wir es ab. sind ja nur noch 21 jahre…
naja, oder was man für die wahrheit hält…
annie jacobsen hat ein feature für die la times gemacht, wo fünf ehemalige insider zu wort kommen. für alle, die noch nie davon gehört haben sollten, hier gehts zum wikipedia-eintrag. satelliten-aufnahmen, die auch schon etwas älter sind, finden sich dort.
eigentlich gibt es diese geheime militäreinrichtung gar nicht. man kann dort weder hinfahren, noch drüber hinweg fliegen. das hartnäckigste gerücht, das sich hält, vor allem in entsprechenden skeptiker-kreisen, dreht sich um das nachbauen von ufo-technologie. auch, dass man dort ausserirdische konserviert aufbewahrt, weiss man spätestens seit „independence day“. okay, genug spekuliert, kommen wir zu den von jacobsen notierten „fakten“.
die insider sind: colonel hugh „slip“ slater, chef-kommandeur in den 60ern; edward lovick, radar-experte über drei jahrzehnte lang; kenneth collins, cia-testpilot; thornton barnes, ehemaliger ingenieur der einrichtung; und harry martin, der für die versorgung der basis an sprit für die experimentellen flugzeuge tätig war. die plaudern also aus dem nähkästchen; mal sehen, was sie zu sagen haben.
– 24. mai 1963: collins fliegt ein geheimes spionage-flugzeug mit codenamen „oxcart“, gebaut von lockheed, über utah, als er die kontrolle verliert. er kann nicht mehr machen, als sich mit dem schleudersitz zu retten und das projekt stürzt ab. drei zivilisten kommen und wollen ihm helfen, er aber wiegelt ab und sagt, niemand solle auch nur in die nähe des flugzeugs kommen, es habe einen nuklear-sprengkopf an bord. getarnt wurde dieser zwischenfall von der cia anschliessend, es handele sich um eine f-105 und als dieses ereignis steht es heute noch offiziell in den protokoll-büchern. die drei helfer wurden aufgespührt und mussten eine erklärung unterschreiben. collins behauptet weiter, er musste daraufhin ein „wahrheits-serum“ einnehmen, sodium pentothal, um sicherzugehen, er verschweige auch nichts. zu dieser zeit waren solche flüge üblich, um im ernstfall bereit zu sein für nukleare gegenschläge.
– lovick, der auch an der entwicklung der stealth-technologie beteiligt war, sagt, die einrichtung hiess nicht immer „area 51“. „paradise ranch“, „groom lake“ waren gängiger. anfangs war dieses flussbett praktisch um die u2 zu testen. erst 1960 wurde die u2 überhaupt bekannt, weil die russen über sverdslovsk eine abschossen. zu diesem zeitpunkt waren er und 200 weitere wissenschaftler weit fortgeschritten mit der „a-12 oxcart“, die durch höhe, stealth und geschwindigkeit den russischen radar austricksen sollte.
– slater flog „oxcart“-missionen zur zeit des vietnam-krieges. 84 mal war er im zweiten weltkrieg geflogen und er konnte nicht nein sagen, als es darum ging eine mach3-fähige „oxcart“ zu steuern. so kam er nach „groom lake“. das mit „oxcart“ können alle erst seit 2007 erzählen, weil die cia die 50-jährige sperre aufgehoben hatte.
– barnes war ein weiterer wichtiger mann des programms, ingenieur für raketen- und radar-systeme. sein interner name war „thunder“. seit dem „manhattan projekt“ gab es kein geheimeres team mehr. auch er war beschäftigt nuklear-technologie weiterzuentwickeln.
– martin war der braumeister des spezialtreibstoffs für die „oxcart“. zudem war er zuständig für die qualitätssicherung der nachschubstationen, die überall auf der welt verstreut waren.
viele der verschwörungstheorien, die es um „area 51“ gibt, auch die zum thema ufo-technologie, sollen gar nicht so weit hergeholt sein; das bestätigen alle fünf. so wurde eine sowjetische mig dort auseinandergenommen und genauer untersucht. unterirdirsche tunnel gibt es ebenso, siehe projekt „nerva“: dort gab es verbindungen diverser militäreinrichtungen, von denen nur drei eisenbahnstrecken überirdisch verliefen. die form der „oxcart“ und die art, wie sie das sonnenlicht reflektiert, sowie die geschwindigkeit, die die sie schafft, könnten zu der annahme führen, sie sei ein ufo. slater bestätigt während seiner dienstzeit insgesamt 2850 flüge der „oxcart“; eine menge möglichkeiten für fälschliche ufo-sichtungen. auch von „normalen“ piloten, die zurück am boden dem fbi genau bericht erstatten mussten, was sie da genau zu sehen dachten. aufgrund der sichtungen und gerüchte sah sich die airforce gezwungen „projekt bluebook“ ins leben zu rufen, um alle beschwerden säuberlich aufzuzeichnen. 74000 seiten report kamen so zusammen. nur, wenn man nach „oxcart“ sucht, findet man keine einträge. 1969 wurde „bluebook“ eingestampft, ein jahr später, als die „oxcart“ verstarb.
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phew, das sind eine menge informationen aus der zeit des „kalten krieges“ und der stoff, aus dem „akte x“-folgen sind. aber leider findet man jetzt nichts konkretes zu ausserirdischer technologie. schade, war aber fast klar. zudem wird man erst in 40 oder 50 jahren wissen, was momentan in „groom lake“ entwickelt oder getestet wird. man darf also weiterhin glauben, was man will.
schliessen möchte ich mit einem zitat aus „akte x“, was mir sehr gut gefiel und eigentlich alles schön zusammenfasst:
„Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen; und wenn du eines Tages so ein Wunder erlebst, wie ich mit dir, dann wirst du lernen, dass die Wahrheit nicht in der Wissenschaft zu finden ist, oder auf einer höheren unsichtbaren Ebene, sondern indem du in dein eigenes Herz schaust. Und in diesem Augenblick wirst du gesegnet sein…und gestraft. Denn die wahrhaftigsten Wahrheiten sind es, die uns zusammenhalten, oder uns zum verzweifeln schmerzhaft voneinander trennen.“
nach den betablocker-experimenten, die einen irgendwann gezielt etwas vergessen lassen sollen, hat nun auch ein labor aus brooklyn etwas ähnliches vor: durch den einsatz einer injizierten droge namens zip ist es einem team um dr. todd sacktor gelungen, mäusen die angst vor einer krankmachenden substanz zu nehmen. dieser vorgang soll in zukunft helfen, die gedächtnisleistung zu steigern.
die substanz ansich beeinflusst bestimmte gehirnregionen, die verantwortlich sind für emotionen, räumliche orientierung und die motorik. süchte, trauma, gelernte dinge; all das liesse sich direkt umprogrammieren.
wie in dem anderen beitrag gibt es auch hier bereits konkrete ethische bedenken (verständlicherweise): was, wenn mehr als die unangenehmen erinnerungen verloren geht? würde eine droge gegen süchte dazu führen, dass sich die menschen nur noch mehr mit drogen-experimenten befassen? was, wenn man gezwungen wird, diese substanz zu nehmen?
nun, drogen zur leistungssteigerung nimmt der mensch gerne ein, seit es sie gibt: in sport, beruf, studium. allerdings gezielte reprogrammierung und löschung – das ist neu. schliesslich ist das gehirn viel zu komplex und unverstanden, was eher zu fiktion als zu wissenschaft führt. und doch: neuroscience ist ein relativ junges wissenschaftsfeld und beansprucht inzwischen bereits 20% des zur verfügung stehenden budgets. gut oder schlecht, das bleibt ansichtssache: auch kleine teams können momentan fortschritte machen, denn was wir hier sehen, ist erst die spitze des eisbergs.
im zuge dieser drastischen entwicklungen schlage ich eine neue reality-soap vor: „pimp my brain“. moderiert wird das ganze dann von wigald boning und jan ullrich ist der star-gast, der den ganzen schmu live vor publikum ausprobieren darf. also der erste gast, das wechselt natürlich von woche zu woche.
bnw. wo ist mein soma, verdammte scheisse!?
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