Die tägliche Ration Mindfuck zur Nacht stammt heute von Yuval Harari, Autor des derzeit in US-Technikkreisen heiß diskutierten Buches Homo Deus: A brief history of tomorrow:
„Ein KI-System mit scheinbar harmlosen Zielen vorzuprogrammieren könnte extrem nach hinten losgehen. Ein beliebtes Szenario besteht aus einem Unternehmen, das die allererste KI-Superintelligenz entwickelt hat und der die Aufgabe übertragen wurde, die Kreiszahl Pi zu berechnen. Bevor irgendjemand realisiert, was passiert, übernimmt diese KI den Planeten, löscht die menschliche Rasse aus, beginnt Kampagnen, um an das Ende der Galaxie zu gelangen, polt das gesamte Universum in einen Supercomputer um, der auf Jahrmilliarden nur ein Ziel hat: eine immer genauere Kreiszahl zu berechnen. Denn hinter alledem ist das die göttliche Aufgabe, die dem System von seinem Schöpfer aufgetragen wurde.“
Harhar.
Nee, is‘ klar. Hat er aber gesagt, steht hier am Ende des Artikels, in dem noch ganz andere düstere Prophezeiungen vorkommen. So z.B.:
Die USA sind ein bisschen spät das zu diskutieren, das Buch Home Deus erschien hier erst im Februar. Auf hebräisch erschien es schon 2015 und in UK im September letzten Jahres.
Was Professor Yuval Noah Harari richtig gut kann: er spinnt die Dinge weiter, die derzeit brandaktuell sind. Diese sind natürlich durchdrungen von Technik, behandeln Themen wie KI, VR, die Macht von Algorithmen (siehe Google, Facebook). Er versucht sich daneben an Prophezeiungen des Jobmarkts so um 2030-2040. Und: er erläutert, warum Religion eigentlich die erste virtuelle Realität der Menschheit war:
„Man gab dadurch den Menschen Bedeutung indem man ihnen imaginäre Regeln für eine objektive Realität an die Hand gab“
Themenspektrum: sahne! Verkaufsargumente durch die Vermengung der Themen, die jeden irgendwie tangieren: Genius! So verkauft man Bücher heute, von Hariri können wir Einiges lernen.
Es gefällt nicht jedem in den USA. Erscheint verständlich, die meisten angesprochenen Probleme heute wurden dort erfunden. Wer einer spannenden Diskussion folgen möchte, was dieses Buch mit einem macht und auch welche Gegenperspektiven sich dadurch eröffnen, dem sei folgender Beitrag drüben bei metafilter mit dem passenden Titel nothing hurts anymore (jetzt schmerzt gar nichts mehr) empfohlen:
http://metafilter.com/165402/Nothing-hurts-any-more.
Worth more than a read! Kaufen Sie mehr Bücher!