microsoft moodscope

Microsoft Research Asia will wohl in Zukunft über Smartphones die Stimmung des Nutzers auslesen können. Dafür wurde die entsprechende Software als ersten Prototypen entwickelt, der, scheinbar, 66% Genauigkeit aufweisen soll. Durch zwei Monate Training dieses Tools durch einen einzelnen Benutzer soll die Genauigkeit sogar auf 93% steigen, bei einer hybriden Herangehensweise inklusive Daten von anderen Usern liegt man nach 10 Tagen immerhin bei 72%.

[via]

Typisch für solche Entwicklungen der Redmonder: Anstatt ein Beispiel zu geben, was man damit sinnvoll anstellen könnte, will man erstmal Diensten wie Netflix die Möglichkeit geben das zu nutzen. Und zwar für „Kommunikation in sozialen Netzwerken“ und das sharen von Stimmungen. Ohne jegliche Überlegungen zur Privatsphäre. Oh my…

Dass die Forschung durchaus seriös ablief bei diesem Projekt zeigt diese Grafik:

stimmungsanalyse (C) microsoft

Die stammt von den involvierten Experten Robert LiKamWa, Nicholas D. Lane, beide Rice University, und Yunxin Liu, sowie Lin Zhong von Microsoft Research Asia. Wenn man sich das genauer anschaut kann man den Ergebnissen aufgrund seiner persönlichen Erfahrungswerte durchaus zustimmen. Klar, es ist heruntergebrochen, aber damit kann man arbeiten.

In der zweimonatigen Teststudie lieferten nur 32 Personen 10.000de Datensätze: App-Nutzung, Telefonanrufe, Emails, Textnachrichten, Browser-Historie und Aufenthalt der Person, persönliche Kontakte.

Mittlerweile soll die Entwicklung sogar so weit sein, dass bereits iOS- und Android-Geräte angesprochen werden können. Auch eine entsprechende API für externe Entwickler gibt es.

Fazit: Wenngleich dieser Ansatz ein vielversprechender ist und sinnvolle bis spannende Anwendungen dafür entwickelt werden könnten, dass dieses Werkzeug von Microsoft stammt hat einen sehr bitteren Geschmack, nicht nur in Bezug auf die neuen PRISM-Enthüllungen. Dass kein anderes Beispiel gewählt wurde als das des unnützen US-Streaming-Dienstes Netflix untermauert das nur noch. Darüberhinaus werden hier sämtliche Probleme, die sich in Bezug auf die Privatsphäre ergeben, komplett wissentlich und willentlich außer Acht gelassen. Und letztlich, aber das steht in dem Bericht auch selbst, sind 32 Personen einfach zu wenig.

P.S.: Das wird eine schöne Schlacht mit dem Webdienst moodscope.com, der diesen Service bereits in ähnlicher Form anbietet. Die Anwälte in Redmond dürfen sich also bereits in Stellung bringen und sich über ein paar zusätzliche Schecks freuen…

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