Artikel-Schlagworte: „2007+“

cyberwar 2007 III

uninteressant ist die zeit sicher nicht, in der wir heute leben. nun trifft ein aktueller, heimlich im stillen geführter cyber-krieg seit vorletzter woche vorwiegend tauschbörsennutzer.

den anfang macht emule/edonkey, als um den 14. september herum plötzlich kein einziger donkeyserver mehr erreichbar war. diese server waren zeitweilig mit verbindungen zu über 110 millionen dateien die anlaufstellen schlechthin für alle, die sich beim start ihres esels mit diesen rechnern verbinden wollten. es dauerte mindestens fünf tage, bis schliesslich golem.de das erste mal darüber berichtete und feststellte, dass in hamburg, köln, düsseldorf, leipzig und frankfurt dank einer einstweiligen verfügung diese donkeyserver vom netz genommen wurden; durch die musikindustrie. somit ist die esel-community momentan auf zwielichtige server angewiesen, die bisher noch nicht an die high-times alter razorback- oder donkey-server herankommen konnte.

aber es gibt ja noch torrent…

keine zwei wochen später, am 20.09., machten sich 200 polizeibeamte auf, um in der brd, holland, belgien und frankreich die warez-szene auseinanderzunehmen. diese bestimmte szene ist einer der hauptzubringer an software, spielen, videos und musik, auch für z.b. emule. ohne sie gäbe es keine kinofilme in den börsen, bevor sie überhaupt ins kino kommen etc. anscheinend wurden mitglieder von 14 clans mitgenommen, alles aufgeflogen durch einen singvogel.

diese „konflikte“ tangieren jeden tauschbörsianer, egal ob es sich nun um direkte „lieferanten“ wie die der warez-szene, oder um einfache nutzer und downloader handelt. derzeit ist also das filesharing nicht ganz ungefährlich, wenngleich es nur wenige wochen dauern wird, bis der esel sich wieder erholt hat.

sichert euch ab! nutzt momentan den esel nicht, wenn ihr keine download-flatrate habt, misstraut servern mit unseriösen namen wie z.b. xxxfreexxx-server oder dergleichen, wartet am besten ein oder zwei wochen, bis sich alles gelegt hat.

ach so, bevor ich es vergesse: es gibt ja noch torrent…

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cyberwar 2007 II

bereits seit drei wochen stehen die server estlands unter beschuss. man weiss nicht genau, wer oder was dieses kleine land um ihr internet bringen will, manche sehen allerdings eine intervention von seiten russlands im gange, da die beziehungen beider länder seit ende letzten monats die wohl schlechtesten seit jahrzehnten sind. die bevölkerung estlands hat eine bronzestatue eines russischen soldaten aus der stadt tallinn entfernen lassen, seitdem sind die auftritte der ministerien der regierung, der parteien, zeitungen, banken und diverser firmen nicht mehr online. den bericht hierzu liefert der englische guardian.

aber auch ausserhalb europas tut sich was bzgl. virtuellen kriegen: auf den fiji-inseln blockiert das militär ip-bereiche, besonders die bestimmter politisch aktiver blogger, wie zum beispiel intelligentsiya.blogspot.com oder resistfrankscoup.blogspot.com. alles natürlich im sinne der „nationalen sicherheit“. derzeit tauscht man sich untereinander mit tipps für das umgehen des problems aus. hier der artikel der „fiji times“.

russland sagt: „shutup estonia, AYBABTU!“ und die fijis mögen es nicht, wenn man seine meinung gegen die herrschenden richtet. ob es ihnen passt oder nicht: STOP THE TRUTH! wird nie funktionieren. kriegt das geregelt. oder man wird sehen, was passiert.

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computerprobleme 2007+

„isecom“, eine non-profit-organisation mit sitz in new york und barcelona, deren themenbereich hauptsächlich computer-sicherheit und -privatsphäre abdeckt, hat eine „top10“-liste veröffentlicht, was 2007 (und auch danach) auf einen pc-nutzer zukommen kann. es ist keine übliche „schon-wieder-ne-blöde-top10“-liste, sondern echt, nun ja, manchmal beängstigend, aber auf jeden fall unterhaltsam:

(basierend auf den sorgen einer nicht so technisch versierten allgemeinheit)

1) ihr rechner wird vermutlich viele male abstürzen oder ohne erkenntlichen grund neustarten, hauptsächlich wegen einem patch oder ähnlichem, welchen sie sich durch ein automatisches update eingefangen haben, was sie auch wirklich aus sicherheitsgründen machen mussten, denn stabilität und sicherheit sind zueinander nicht kompatibel.

2) sie werden dokumente verlegen, verlieren, überschreiben oder löschen, wahrscheinlich aus versehen, aber sie können sich wirklich auf keinen fall mehr daran erinnern, ob sie das dokument nun gespeichert haben oder nicht. vielleicht ist es ja die datei hier, aber das wissen sie nicht, denn wenn sie versuchen, die datei zu öffnen, bekommen sie eine „crc“-fehlermeldung. sie realisieren dann, dass sie niemand davor gewarnt hat, dass sie diese riesigen festplatten bereits nach weniger als zwei jahren austauschen müssen.

3) während sie emule und bittorrent nutzen bemerken sie, dass sie von der „mpaa“ oder der „riaa“ überwacht werden und schliesslich stellen sie das downloaden ein. sie entdecken dann dateien, die sie zwar heruntergeladen, aber nie anschaut oder abgespielt haben, aber viele dieser dateien lassen sich erst gar nicht abspielen. natürlich wissen sie nicht, ob es an einem codec, am programm selber oder an der datei liegt. also laden sie mehr und mehr herunter und ihr internetprovider stellt ihnen diese exzessive bandbreitennutzung gebührend in rechnung.

4) sie fangen sich spyware und adware ein, nur durch vorbeisurfen bei koreanischen torrent-webseiten, indem sie dateien mit leuten über instant-messenger tauschen, die sie erst seit ein paar minuten kennen oder durch akzeptieren der übertragung von sms von leuten, die sie nie gesehen haben. sie bekommen schliesslich bakterielle infektionen durch die vielen kontakte und wechselnden sexualpartner, die sie im internet kennengelernt haben.

5) wenn ihr telefon bereits ein computer ist oder ihr fernseher bereits einer ist oder gar ihr backofen einer ist und auf denen läuft die ganze zeit ein bluetooth-dienst, von welchem sie nie eine zeile der betriebsanleitung darüber gelesen haben, wie man diesen abschaltet, gehen sie davon aus, dass böse leute extrem glücklich darüber sind böse sachen mit ihrem eigentum zu machen. es verhält sich hier ungefähr genauso wie mit kindern, wenn die sich unbeaufsichtigt an öffentlichen plätzen aufhalten.

6) sie bekommen emails von ihrer bank oder paypal, in denen sie aufgefordert werden, sich einzuloggen und ihre transaktionen zu bestätigen. natürlich benutzen sie den link in der mail, weil wir alle wissen, wir bookmarken unsere besuchten websites nicht, sondern wir sind einfach klick-faul und deshalb stehlen böse menschen ihre identität, sowie ihre kreditkartennummern, kaufen davon irgendwelches zeug und lassen alles nach indonesien schicken. schliesslich kommt ein anruf ihrer bank und weisst sie darauf hin, dass ihre kreditkarte gesperrt wurde und sie bekommen in drei bis vier wochen eine neue. auf dem weg zu diesem telefonat stolpern sie und verletzen sich böse ihr rechtes knie.

7) ihre bank legt daraufhin mehr kleingedrucktes in ihren verträgen fest, was im endeffekt darauf hinausläuft, dass sie mehr für einen neuen service zahlen, der der bank zwar geld spart, aber dass wissen sie nicht.

8) die tolle neue software, die sie gekauft haben, fragt sie nach einem lizenzschlüssel. aber egal wie sie den 24stelligen code auch eingeben, ob mit oder ohne grossbuchstaben, sie bekommen immer eine fehlermeldung, was wahrscheinlich daher rührt, dass der account bereits besteht, weil sich irgend so ein punk bereits eine kopie ihrer software direkt aus der verpackung im laden erstellt hat. sie geben ihre software daraufhin zurück und kaufen noch ein paar von diesen diversen usb-geräten, die sie nicht gebraucht hätten und von denen keins richtig funktioniert.

9) das süsse kleine mädchen mit den rosanen zöpfen wird dabei erwischt, wie sie druckerpatronen auf ebay versteigert, die sie zuvor aus ihrer abteilung geklaut hat. sie erzählt ihrem chef, dass sie nicht wusste, dass die von da stammen, denn sie gaben sie ihr persönlich. als dieser vorfall genauer untersucht wird, finden sie ein paar dokumente auf ihrem usb-stick, den sie gebrauchten, um dateien auf einen anderen computer zu übertragen, der über einen drucker verfügt. ebenso wurden diverse mp3s und ein paar kalkulationstabellen gefunden, mit denen sie am rumspielen waren, weil sie darüber nachdachten, ob es möglich wäre, eine eigene konkurrierende firma zu gründen.

10) ihr neues handy, das über eine video- und fernseh-funktion verfügt, besitzt die fähigkeit sich drahtlos klingeltöne und verschiedene programme herunterzuladen, aber sie kommen nicht dazu das auszuprobieren, weil es ihnen an einem sicherheitsterminal im flughafen geklaut wird.

der original-text auf englisch: http://www.isecom.org/.

manche der oben angesprochenen dinge könnten eventuell sogar schneller zutreffen, als einem windows-user lieb ist: nächsten monat wird nämlich das tolle neue „vista“ veröffentlicht. wie bereits früher beobachtet besteht dann für das vorherige betriebssystem, in diesem fall „xp“, keine wirkliche verwendung mehr. das bestehende system daher nach und nach unbrauchbar zu machen, z.b. durch das einspielen obskurer „patches“, liegt nahe, wenn das update früher oder später erzwungen werden soll. weil: dumm sind die in washington nämlich nicht; nur parasitär und sehr sehr geil auf euer hart verdientes geld.

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