orbo ist eine Magnet-Technologie-Maschine, die mehr Energie produziert, als man ihr zuführt. Das sagen zumindest ihre Erfinder. Hier haben sie erst vor kurzer Zeit ein Promo-Video veröffentlicht, wo sie das System vorstellen.
Der Traum von einem tatsächlich funktionierenden perpetuum mobile ist schon sehr alt. Im Jahr 1712 zum Beispiel versuchte sich der exzentrische Erfinder Johann Ernst Elias Bessler an einem Rad, welches nicht mehr aufhören sollte sich zu drehen, wenn man es einmal in Bewegung setzt. Heute wird diese Idee jedoch meistens der puren Fantasie zugeordnet, da ein perpetuum mobile gegen elementare physikalische Gesetze verstößt, wie den Energieerhaltungssatz und den zweiten satz der Thermodynamik. Hier darf nicht vergessen werden, dass diese „Gesetze“ von Menschen gemacht wurden, die selbst Fehler haben. Wenn also das nächste Mal jemand sagt, „dies oder das verstößt gegen die Gesetze der Physik und ist daher unmöglich“, dann muss man ferner sehen, dass das ein schwarzes Loch auch macht und das Loch interessiert das einen Dreck. Jedenfalls, wenn Nikola Tesla mehr Geld und Zeit gehabt hätte, er hätte wohl als Einziger die Idee einer Freien-Energie-Maschine realisiert bekommen. Wer sich mit seinen Thesen näher beschäftigen möchte, er hat alles aufgezeichnet, der Sammelband ist allerdings nicht billig: Nikola Tesla. Seine Werke, 6 Bände. Nun zurück zu orbo.
orbo sieht schonmal ganz nett aus und so. Was mich extrem irritiert hat war jedoch die Batterie, die das System speist. orbo soll dreimal mehr Energie produzieren, als sie durch die Batterie bekommt, in Form von Wärme. Was soll daran revolutionär sein? Jeder 0815-Motor macht das auch. Zudem ist das Problem wie immer der Verschleiß: Die Magneten selbst werden nicht ewig halten. Genauso das ganze Gebilde mit dem billigen Plexiglas. Ich bin jetzt kein physikalisches Genie, doch das Prinzip leuchtet mir nicht ein. Das mit den Magneten ist ein Weg, jedoch wäre ein künstliches Vakuum revolutionärer, damit sich das nicht so schnell abnutzt. Ich glaube mich vage zu erinnern, dass Tesla selbst eine art Magnetmotor vorschwebte. Da ich jedoch bisher keine 120€ für die Bücher hatte, weiß ich da nichts genaueres.
Trotzdem: Respekt an die Iren, dass die sich an sowas trauen. Als sie 2006 die Idee publik gemacht hatten, gab es keinen Prototyp. Entsprechend hämisch waren die Kommentare der Weltpresse. Inzwischen gibt es diesen Prototyp, doch nachdem ich das gesehen habe, bin selbst ich nicht überzeugt. Das erscheint mir alles andere als zukunftsweisend. Richtig ist die Einstellung, dass es neue Ideen braucht, um aus der kommenden Energie-Krise als Gewinner hervorzugehen. Insofern gibts die honorable mention. Diesmal war leider nicht mehr drin.