Die japanische Weltraumbehörde JAXA schoss letzten Freitag das Frachtschiff Kounotori (Storch) ins All. Die Japaner experimentieren hier mit einem Netz, das Weltraumschrott auffangen soll. Die Funktion ist hierbei ähnlich einem Fischernetz, es wurde bei dem Projekt sogar mit einer Fischernetz-Firma zusammengearbeitet.
In unserem Erdorbit schwirren Hunderte Tonnen All-Schrott herum, siehe Infografik. Das führt im Jahr zu Hunderten Kollisionen und bedroht nicht nur aktuelle Hardware: es erschwert zukünftige Missionen enorm.
Wenn alles glatt läuft, dann sorgt das Netz für eine Verlangsamung des herum fliegenden Weltraumschrotts, es befindet sich dadurch mehr und mehr im Tiefflug, tritt schließlich in die Atmosphäre ein und verglüht dort einfach.
Das Projekt zu entwickeln dauerte eine ganze Dekade, das Spannseil ist 700 Meter lang. Nur, um effizient zu arbeiten müsste es wohl 2-4 Mal so lang sein, also etwa 1400-2800 Meter. Wie man sieht ist es also ein Pilot für zukünftige Missionen, die Japaner wollen einfach erstmal wissen, ob diese Idee überhaupt funktioniert.
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Die Idee mit dem Fangnetz ist nicht neu, das Problem mit dem Schrott in unserem Orbit ebenfalls nicht. Nicht ganz klar ist mir persönlich, wieso das alleine die Japaner übernehmen sollen: NASA, Roskosmos und ESA sollten eigentlich ebenso mitmachen müssen, wer weiß für wie viele Tonnen jede Behörde hier verantwortlich ist.
Lobenswert ist was Nippon hier macht trotzdem, kudos! Man kann nur die Daumen drücken, dass der Pilot gelingt, unser Orbit ist, wie man der Grafik oben entnehmen kann, nämlich eine einzige meterdicke Müllhalde. Peinlich eigentlich für die Menschheit an sich, nicht nur für Japan. Doch die Menschen im Land der aufgehenden Sonne hatten schon immer ein intensiveres und respektvolleres Naturverhältnis als wir Barbaren aus dem Westen. Liegt vielleicht genau daran.