naja, oder was man für die wahrheit hält…
annie jacobsen hat ein feature für die la times gemacht, wo fünf ehemalige insider zu wort kommen. für alle, die noch nie davon gehört haben sollten, hier gehts zum wikipedia-eintrag. satelliten-aufnahmen, die auch schon etwas älter sind, finden sich dort.
eigentlich gibt es diese geheime militäreinrichtung gar nicht. man kann dort weder hinfahren, noch drüber hinweg fliegen. das hartnäckigste gerücht, das sich hält, vor allem in entsprechenden skeptiker-kreisen, dreht sich um das nachbauen von ufo-technologie. auch, dass man dort ausserirdische konserviert aufbewahrt, weiss man spätestens seit „independence day“. okay, genug spekuliert, kommen wir zu den von jacobsen notierten „fakten“.
die insider sind: colonel hugh „slip“ slater, chef-kommandeur in den 60ern; edward lovick, radar-experte über drei jahrzehnte lang; kenneth collins, cia-testpilot; thornton barnes, ehemaliger ingenieur der einrichtung; und harry martin, der für die versorgung der basis an sprit für die experimentellen flugzeuge tätig war. die plaudern also aus dem nähkästchen; mal sehen, was sie zu sagen haben.
– 24. mai 1963: collins fliegt ein geheimes spionage-flugzeug mit codenamen „oxcart“, gebaut von lockheed, über utah, als er die kontrolle verliert. er kann nicht mehr machen, als sich mit dem schleudersitz zu retten und das projekt stürzt ab. drei zivilisten kommen und wollen ihm helfen, er aber wiegelt ab und sagt, niemand solle auch nur in die nähe des flugzeugs kommen, es habe einen nuklear-sprengkopf an bord. getarnt wurde dieser zwischenfall von der cia anschliessend, es handele sich um eine f-105 und als dieses ereignis steht es heute noch offiziell in den protokoll-büchern. die drei helfer wurden aufgespührt und mussten eine erklärung unterschreiben. collins behauptet weiter, er musste daraufhin ein „wahrheits-serum“ einnehmen, sodium pentothal, um sicherzugehen, er verschweige auch nichts. zu dieser zeit waren solche flüge üblich, um im ernstfall bereit zu sein für nukleare gegenschläge.
– lovick, der auch an der entwicklung der stealth-technologie beteiligt war, sagt, die einrichtung hiess nicht immer „area 51“. „paradise ranch“, „groom lake“ waren gängiger. anfangs war dieses flussbett praktisch um die u2 zu testen. erst 1960 wurde die u2 überhaupt bekannt, weil die russen über sverdslovsk eine abschossen. zu diesem zeitpunkt waren er und 200 weitere wissenschaftler weit fortgeschritten mit der „a-12 oxcart“, die durch höhe, stealth und geschwindigkeit den russischen radar austricksen sollte.
– slater flog „oxcart“-missionen zur zeit des vietnam-krieges. 84 mal war er im zweiten weltkrieg geflogen und er konnte nicht nein sagen, als es darum ging eine mach3-fähige „oxcart“ zu steuern. so kam er nach „groom lake“. das mit „oxcart“ können alle erst seit 2007 erzählen, weil die cia die 50-jährige sperre aufgehoben hatte.
– barnes war ein weiterer wichtiger mann des programms, ingenieur für raketen- und radar-systeme. sein interner name war „thunder“. seit dem „manhattan projekt“ gab es kein geheimeres team mehr. auch er war beschäftigt nuklear-technologie weiterzuentwickeln.
– martin war der braumeister des spezialtreibstoffs für die „oxcart“. zudem war er zuständig für die qualitätssicherung der nachschubstationen, die überall auf der welt verstreut waren.
viele der verschwörungstheorien, die es um „area 51“ gibt, auch die zum thema ufo-technologie, sollen gar nicht so weit hergeholt sein; das bestätigen alle fünf. so wurde eine sowjetische mig dort auseinandergenommen und genauer untersucht. unterirdirsche tunnel gibt es ebenso, siehe projekt „nerva“: dort gab es verbindungen diverser militäreinrichtungen, von denen nur drei eisenbahnstrecken überirdisch verliefen. die form der „oxcart“ und die art, wie sie das sonnenlicht reflektiert, sowie die geschwindigkeit, die die sie schafft, könnten zu der annahme führen, sie sei ein ufo. slater bestätigt während seiner dienstzeit insgesamt 2850 flüge der „oxcart“; eine menge möglichkeiten für fälschliche ufo-sichtungen. auch von „normalen“ piloten, die zurück am boden dem fbi genau bericht erstatten mussten, was sie da genau zu sehen dachten. aufgrund der sichtungen und gerüchte sah sich die airforce gezwungen „projekt bluebook“ ins leben zu rufen, um alle beschwerden säuberlich aufzuzeichnen. 74000 seiten report kamen so zusammen. nur, wenn man nach „oxcart“ sucht, findet man keine einträge. 1969 wurde „bluebook“ eingestampft, ein jahr später, als die „oxcart“ verstarb.
[via]
phew, das sind eine menge informationen aus der zeit des „kalten krieges“ und der stoff, aus dem „akte x“-folgen sind. aber leider findet man jetzt nichts konkretes zu ausserirdischer technologie. schade, war aber fast klar. zudem wird man erst in 40 oder 50 jahren wissen, was momentan in „groom lake“ entwickelt oder getestet wird. man darf also weiterhin glauben, was man will.
schliessen möchte ich mit einem zitat aus „akte x“, was mir sehr gut gefiel und eigentlich alles schön zusammenfasst:
„Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen; und wenn du eines Tages so ein Wunder erlebst, wie ich mit dir, dann wirst du lernen, dass die Wahrheit nicht in der Wissenschaft zu finden ist, oder auf einer höheren unsichtbaren Ebene, sondern indem du in dein eigenes Herz schaust. Und in diesem Augenblick wirst du gesegnet sein…und gestraft. Denn die wahrhaftigsten Wahrheiten sind es, die uns zusammenhalten, oder uns zum verzweifeln schmerzhaft voneinander trennen.“