gestatten, stephon marbury:
nba-superstar, jahrgang ’77, in der liga seit ’97, rookie im selben jahr wie allen iverson, kobe bryant, marcus camby, antoine walker und derek fisher, derzeit new york knicks, #3, guard, 188cm, 93kg, all-star 2001 und 2003, ausgezeichneter vorlagengeber und guter werfer, street-wizz-kid, styler und vorbild für jedes basketballliebende ghetto-child.
er ist einer der bestbezahlten spieler in der nba, sein jährliches gehalt liegt bei ca. 15.000.000$. man könnte jetzt meinen, stephosonic geht es nur ums geld, denn er spielt seit er bei den knicks ist miserable seasons, weit unter seinen möglichkeiten, mit weniger als 20 punkten pro spiel und die knicks immer nur halbfüssig in den playoffs. dann habe ich heute etwas gelesen, was mir sehr imponiert hat. was man vorher wissen muss: profibasketball ist in den usa ein milliardengeschäft. neben den millionendeals durch spielerverträge kann ein nba-pro fast doppelt soviel verdienen, wenn er repräsentant für eine schuhmarke, softdrinks oder schnellrestaurants wird. das ist die übliche praxis und die spieler sind keine blossen baller mehr, sondern ähneln hollywood-diven, entwickeln attitüden und entfernen sich gut und gerne meilenweit von der realität.
in diese schöne scheinwelt platzt nun marbury und bringt seine eigene kollektion heraus, die er „starbury“ nennt:
eigentlich nichts besonderes, wäre da nicht der haken mit dem preis: seine schuhe sind über lokale supermärkte beziehbar und kosten lächerliche 14,98$(!). ungefähr das zehnfache kosten schuhe von michael jordan, lebron james oder ähnlichen vertretern der nba-all-star-riege. ich weiss nicht, ob die idee mit den günstigen schuhen seine war, aber er steht schliesslich mit seinem namen und mit seiner person dafür, man kann sich davon auf der „starbury“-website überzeugen: starbury.com.
das ist ein einzigartiger und sehr feiner zug eines weltstars, der scheinbar seine wurzeln weder vergessen, noch die aktuelle lage der meisten unterschicht-kids ignoriert hat. eine neue bewegung: neben stephon selber ist seit kurzem auch block-monster ben wallace im boot. und ausser schuhen firmiert unter dem selben label auch seine basketball-clothing-line, die kleidung ebenso günstig anbietet. für die idee allein gebürt ihm schon mein grösster respekt. ganz nebenbei schiesst er dazu noch voll in die richtung grosser sportartikel-tycoons wie nike, adidas oder reebok. pro verkauftem schuh verdient er so-und-so-viel dollar, er bekommt keine extra-präsidenten, nur um mit nem logo aufzulaufen. er schwimmt gegen den strom und stellt sich hin als rebel, der die ganzen lemminge weiter gegen die wand laufen lässt. und während lebron james grosse töne spuckt, auf nachfrage, warum seine schuhe so teuer seien, er und nike „verfolgen höhere standards“, schickt starbury ihm einen fetten dreier in die fresse, mit der anmerkung: „ich mag es eher zu besitzen, als besitzt zu werden“. whoa! mittlerweile 30, seit 10 jahren profi, aber das ganze mit dem 15$-dollar-schuh hat mich dermassen überrascht, dass ich mehrere artikel lesen musste, um es glauben zu können.
das macht alles fast schon wieder den shit-move wett, den er ’98-99 abziehen musste und minnesota den rücken gekehrt hat, weil kevin garnett mehr geld verdient hatte als er. er selbst hat damals eines der star-duos zerstört, die es je in der nba gab und dafür gesorgt, dass er und garnett bis heute keinen championship-ring am finger haben. von der ersten meisterschaft für die t-wolves ganz zu schweigen.