Die Debianer finden das aktuelle Debian nicht gut. Naja, wenigstens sagt man dort offen, was man denkt. Von den Jungs und Mädels aus Redmond sind wir ja gewohnt, dass sie den größten Major-League-Bullshit aller Zeiten dem potenziellen Kunden immer noch verkaufen wollen, auch nach Monaten, als sei es der heißeste Scheiß seit der Entdeckung von TNT.
Debian 7 kam erst vor neun Tagen heraus. Es hat satte zwei Jahre gedauert für diesen Hauptrelease, was in Linuxzeit eine ziemliche Ewigkeit ist.
Trotzdem findet man dort Iceweasel 10, eine Uraltversion von Firefox, die eigentlich für etwas schwächere Maschinen gedacht ist. Und auch KDE 4.8.4, womit aktuell eigentlich niemand mehr unterwegs ist. Es hatte auch diverse komische Bugs, die man aber erst durch eine Langzeitnutzung der Umgebung bemerkt. Wirklich hart ist aber der Standard-Kernel in der Version 3.2: Das ist der stabile Langzeit-Kernel vom Januar 2012. Man hätte doch wenigsten den aktuellen dieser Art, 3.4, vom Mai nehmen können.
Lars Wirzenius ist ein meckernder Experte aus diesem Bereich, der ähnlich argumentiert. Solche Diskussionen ist man bei Debian eigentlich gewohnt. Irgendwie ist aber wenig hilfreich, wenn am Ende die Kritik nicht mit in die Entwicklung einfließt. Das war bei früheren Versionen dieses Betriebssystems, sagen wir 2-6 Jahre zuvor, ähnlich pikant. Wenn auch durch andere Akteure.
Ich will hier nicht unbedingt in die selbe Kerbe schlagen: Ein Releasezyklus wie bei Sabayon von gerade mal vier Monaten (weiß aber nicht mehr, wie aktuell diese Information ist), halte ich für genauso wenig sinnvoll. Zwei Jahre sind hart für jeden normalen Nutzer, und dann sowas. Und das Argument mit Debian als Serverbetriebssystem; nun, das sollte auch irgendwie aktuell sein. Die Hacker sind schneller geworden und die Ansprüche an die Sicherheit sind größer. Das wird nicht leichter werden in Zukunft…
Für das Linux-Altherren-System sieht es nun also nicht sonderlich toll aus. Doch es gibt Hoffnung: Ohne diese Vielfalt an Paketen gäbe es auch kein so derbes Kaufargument für den Raspberry Pi. Doch auch diese Plattform nutzt Iceweasel 10, was keinen Web-Entwickler wirklich freuen dürfte.
Rafft euch mal zusammen! Ein Jahr Releasezyklus dürfte ja wohl machbar sein! Und bei dieser Fülle an erhältlichen Distributionen (oft qualitativ auch Sonderklasse) ist man schneller aus den Top 10 raus, als euch lieb sein dürfte. Das werden nicht weniger, dort.