internet-steinzeit: powered by telekom

Als ich es das erste Mal hörte, da dachte ich, das ist ein Witz. Inzwischen ist es aber (kommende) Realität und so rückschrittlich, dass man nicht nur den Kopf schütteln kann. Diese Maßnahme ist so dumm wie keine Technikidee zuvor:

Ab dem 2. Mai gibt es für Neukunden der Telekom keine DSL-Flatrates mehr.

Stattdessen, und das ist das nächste Ungeheuerliche, holt man sich dieses gottesdegenerierte Smartphone-Modell: Man drosselt einfach die Geschwindigkeit, wenn eine bestimmte Menge GB erreicht sind (hier die Daten im Einzelnen).

In der Unterhaltungs-Industrie klatscht man sicher in die Hände, Technik-Fans hingegen wissen: Während wir hier noch mit trotteligen ISDN-Datentarifen im Internet unterwegs waren, war in Südkorea schon der VDSL-Ausbau im vollen Gange. Das Internet war einer der Motoren überhaupt, der Südkorea zur modernsten Nation der Welt gemacht hat.

Deutschland, echt. In Zukunft wird es für die New Economy noch schwerer. Denn leider gehören eben der Telekom die meisten Leitungen. Da hilft auch das derzeit gern genommene Argument nichts, „ha, dann wechsel‘ ich einfach den Provider!“ Das wird oft nicht gehen: Da werden sich andere Provider dran halten müssen, ob sie es wollen oder nicht. Ihr werdet schon sehen. Es sei denn sie bauen ein eigenes Netz auf, wo sie aber auch von der Telekom abhängig sind; ein Teufelskreis.

Man kann gar nicht aufhören aufzuzählen, wie dumm diese Maßnahme ist:

– die Telekom gesteht sich selbst ein, dass sie den Ausbau der Netze verrafft hat
– dass man einfach ein Modell aus dem Segment der Smartphones übernimmt, anstatt hier selbst kreativ zu werden und sich etwas einfallen zu lassen, zeugt von absoluter Unfähigkeit
– wenn man den DSL-Standard derzeit als das Maß aller Dinge nimmt, wo bleibt die Innovation in diesem Bereich für die nächsten Jahre?
– soll es das gewesen sein bis in alle Ewigkeit?
– denken die echt, 2100 wird man immer noch DSL oder VDSL nutzen?
– was treiben die dort den ganzen Tag in den F&E-Abteilungen??

Nee, mir fällt dazu auch gar nichts mehr ein.

Im Prinzip zeigt die Telekom, die ja so jung & frisch und attraktiv wirken will, hier nur ihr wahres verkrustetes, engstirniges und verzogenes Gesicht. Wäre ich zuversichtlich und hätte noch einen letzten Tipp, bevor es zugrunde geht mit dieser komischen Firma, würde ich sagen: „Leute, Arsch hoch, rüstet eure Netze auf und macht sie fit für das kommende Jahrhundert!“ Doch das hat sich wohl erledigt. War besser so! R.I.P. Telekom! Auf Nimmerwiedersehen. Schwachmaten-Klitsche.

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2 Kommentare zu „internet-steinzeit: powered by telekom“

  • Client: Mozilla Firefox Mozilla Firefox 19.0 OS: Windows Windows 7

    One imagines that Google’s pmriary requirement of a mobile platform is that it is one on which it is not possible to install ad-blocking software. To this extent, the fact that the phone might run a version of Linux is as irrelevant as the fact that the iPhone runs a version of Mac OS X. It will, of necessity, be a completely closed system on which you can’t install any third party software

  • Client: Mozilla Firefox Mozilla Firefox 23.0 OS: Windows Windows 7

    Lizy ist wahrscheinlich ein Spam-Bot. Aber einer mit Plan…

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