die secure-boot-seuche III

2012/2013 war Secure Boot ein megaheißes Thema. So dermaßen heiß, dass ich sogar in meinem Feedreader zweistellig zählen konnte, siehe hier.

2020 ist dieses Rotzthema immer noch nicht tot.

Wie ist das möglich?

Gestern ein Update für das mitgelieferte Windows 10 auf einem Laptop gemacht, das berüchtigte Update 2004 vom Mai. Ich weiß nicht wieso, wohl aus Laune heraus oder weil ich einfach ein System wollte, wo ich nicht dauernd darauf hingewiesen werden möchte, dass es nicht 100% aktuell ist. Ich hätte es lassen sollen, denn ich verlor meinen GRUB.

Bootet anschließend Linux, bekam ich das hier heraus:

Welcome to Grub!
error: unknown filesystem.
Entering rescue mode…
grub rescue>

Jop, das war’s dann. Kein Linux will mehr booten. Und das mit ausgeschaltetem Secure Boot, ausgeschaltetem Fastboot _und_ dem manuell ausgewählten EFI-Eintrag im mitgelieferten BIOS-Interface.

Mit ls geht dann das Debugging los. Irgendwas mit (hd1,gptX) spuckt das System dann aus. Bei mir waren das 10+ Einträge. Jeden durchgehen, mit englischsprachigem Tastaturlayout, kurz vor Mitternacht, wo hängt mein verschollenes root herum?

Als es dann gefunden war, erst einmal /home gefunden, geil! Nix bootet. Glücklich war ich dann dennoch, denn irgendwie ist mein Linux ja noch da.

Da es auf einem Haussystem eigentlich nur zwei ext-Systeme geben kann wegen / und /home (oder welches Linux-Dateisystem auch immer man verwendet, z.B. reiser, etc.), hatte ich mit dem zweiten dann Glück. Mit folgenden Codezeilen brachte ich das System wieder in einen grafischen Bootzustand:

grub rescue > root=(hd1,gpt2)
grub rescue > prefix=(hd1,gpt2)/boot/grub
grub rescue > insmod normal
grub rescue > normal

Der soll dann zwar nur temporär sein, aber mir reicht das. Windows nutze ich vielleicht einmal im Schaltjahr. Dann kracht es aber richtig.

Ahhhh! Ahahahaha! Ihr Redmonder Zoophilie-Junkies mal wieder! Hatte euch schon fast komplett vergessen!

[Update I, 16.10.20]

Das mit der temporären Lösung ist einem ja irgendwann doch zu blöde, weshalb ich mir kürzlich wieder die permanente zurückerobert habe. Hier hilft es, wenn man sich zuerst mal ausgeben lässt, welche Partitionen man benutzt und wie diese heißen: lsblk -o PATH,PTTYPE,PARTTYPE,FSTYPE,PARTTYPENAME. Heutzutage wird das eher in Richtung nvmeXYZ gehen, bei älteren PCs ohne SSDs dann wahrscheinlich sda. Dann noch ein sudo update-grub, was bekannt sein sollte, sowie ein sudo grub-install /dev/sda bzw. ein sudo grub-install /dev/nvmeXYZ danach und dann „Macht’s gut, Redmond!“.

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